Was sonst noch war Paradoxe Verbraucher, Dashboard-Kritik, Studienstatistik

In unserer Kolumne "Was sonst noch war" wollen wir Ihnen ans Herz legen, was die anderen schreiben. Denn manches gerät aus dem Blick – wir fangen es wieder ein mit unserer Presseschau.


Ein Paradoxon namens Verbraucher: "Süddeutsche"-Autor Michael Kläsgen hat sich in einer Reportage auf die Suche nach dem widersprüchlichen Konsumenten begeben. Gemeinsam mit zwei Wissenschaftlern musste er nicht lange suchen und wurde in Bayern fündig. "In Augsburg manifestiert sich das Paradoxe im Kaufverhalten nirgends so deutlich wie im Gewerbegebiet außerhalb der Stadt. Gegenüber von Lidl steht dort der Biometzger mit Fleisch aus der Region, Tchibo schaut auf Alnatura, der Ein-Euro-Laden auf das teure Spielzeug-Eisenbahn-Fachgeschäft, und das Sushi-Restaurant lockt die Kunden von C&A."

Paradoxes Konsumentenverhalten Teil zwei

Ebenfalls mit paradoxem Konsumenten- und Meinungsverhalten beschäftigt sich eine Studie von Rheingold. "Sie basiert auf 50 je eineinhalb- bis zweistündigen anonymen Interviews mit Politikern, Journalisten und Mitarbeitern von Nichtregierungsorganisationen – gefolgt von einer repräsentativen Online-Befragung von 1000 Bürgern", schreibt Autor Jan Grossarth. Er skizziert für die FAZ die wichtigsten Erkenntnisse und hat zudem Jens Lönneker zum Thema befragt.

Oliver Tabino warnt vor der vermeintlichen Einfachheit

Klickst du hier, guckst du da, siehst du dort, dass dieser Wert kleiner ist als jener – zumindest im farblichen Zeitverlauf. So ungefähr sollen Dashboards idealerweise funktionieren: Ein Haufen Daten, viele Informationen, wenig Zeit, eine App. Wo der konkrete Mehrwert liegt, bleibt dabei gerne offen. In diese Kerbe schlägt Oliver Tabino von der Q-Forschungsagentur. "Tools, Software oder Analytics-Lösungen dürfen uns nicht vom Denken abhalten", warnt Tabino in einem Blogbeitrag. Wer das Denken den Dashboards überlasse, sei leider auf dem Holzweg. "Sicher, Marketingsoftware oder Analysetools erleichtern uns das Leben, aber gleichzeitig dürfen sich die Nutzer nicht von der scheinbaren Einfachheit einlullen lassen."

Zufall oder Signifikanz?

Wir haben 1000 Menschen befragt. Das alleine reicht vielen Anbietern von generischen Studien, um auf eine schnelle Schlagzeile in den Zeitungen zu hoffen – und leider wird diese Hoffnung oft belohnt. Was jedoch hinter der primitiven Studienstatistik steckt, erklären die Statistiker Björn und Sören Christensen in einer neuen Serie für "Spiegel Online". In der ersten Folge geht es um den Zufall und darum, wann Signifikanz vorliegt: "Wir würfeln uns eine Studie."

Preisverfall von Lebensmitteln

Lebensmittelpreise waren in Deutschland selten so niedrig wie heute. Was zu dieser Entwicklung beigetragen hat, ist in knapper Form von der dpa zu erfahren. Zu Wort kommt auch GfK-Experte Wolfgang Adlwarth. Und die NZZ berichtet ausführlich über den Preisverfall auf dem Milchmarkt. Dabei werden auch Marktstudien untersucht: "Die beste Wertschöpfung erzielen demnach oft Mittelständler mit guten Markenprodukten und eben nicht die großen Unternehmen. Hat eine Molkerei einen hohen Exportanteil, dann drückt das in Krisenzeiten eher den Preis, den die Bauern für ihre Milch erhalten."

Jeder ist ersetzbar ...

Wie wahrscheinlich ist es, dass Ihr Job künftig von einem Roboter erledigt wird? Wissenschaftsjournalisten der BBC bieten eine Online-Prognose für viele Tätigkeitsfelder an. Aber lassen Sie sich von der Antwort bitte nicht kränken. Irgendwann wird eben jeder durch eine Maschine ersetzt.

Ein schönes Wochenende wünscht
Nils Glück, marktforschung.de

Übrigens: Meistgeklickter Link von vergangener Woche war die interaktive Eigenheimkarte von "Spiegel Online".

 

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