Was sonst noch war Panel-Einblick, unsinnige Umfragen, Leben ohne Marktforschung

Gunter Dueck ist genervt von all den bemitleidenswerten Anfragen von Studenten und Doktoranden, die irgendwelche Teilnehmer für irgendwelche Umfragen suchen. Denn so muss man es nennen: Ein sauberes Sampling findet in der Regel nicht statt, eine differenzierte Auswertung erst recht nicht. Dueck nimmt nun in einem YouTube-Video des Stifterverbands Stellung zu den unsinnigen Studienumfragen: "Wenn man sie wenigstens wegheften würde, diese Sachen, das wäre ja okay. Aber das kommt ja in die Zeitschriften. Über die Presse wird das dann wieder hochgejubelt als wäre das die Wahrheit." Danke, Herr Dueck, Sie sprechen vielen aus dem Herzen.
Mediaagenturen sind das Zahnrad zwischen Werbung und Werbeträgern – und ein Sumpf. Das zumindest kann nach eigener Aussage Thomas Koch bezeugen, der in einer aktuellen Kolumne anlässlich eines Strafprozesses nun eindeutige Andeutungen macht: "Heutzutage geht es nicht mehr um sechsstellige, sondern um achtstellige Summen, die veruntreut werden. Ruzicka ist kein Einzelfall", schreibt Koch. "Ich kenne einen Mediaagenturchef, der ein stattliches Vermögen daran verdiente, dass seine Agentur Aufträge an einen Dienstleister weitergab. Müßig zu sagen, dass er an diesem Dienstleister beteiligt war."
Die GfK hat mit einem YouTube-Werbespot eine internationale Imagekampagne für Marktforschung angestoßen. Unter dem Hashtag #LifeWithoutMarketResearch wird ein Schreckensszenario heraufbeschworen, in dem sämtliche Innovationskraft verloren gegangen ist. Auf Twitter kann man die Reaktionen darauf verfolgen.
Eine sehr lustige Werbeidee hat sich auch Unitymedia einfallen lassen. Der Internetanbieter ließ eine Marktforschungssituation in einem Teststudio mit Schauspielern nachstellen: "Probanden treffen auf Lockvögel und testen gemeinsam die Möglichkeiten von Horizon und der App Horizon Go. Sie wurden mit versteckter Kamera gefilmt und mit einigen Überraschungen konfrontiert." Herausgekommen sind dabei sechs kurze Clips, die auf YouTube zu sehen sind. Einige Hintergrundinfos zur Kampagne liefert "W&V".
Marktforschung im Schnapskeller: Angenehm unprätentiös kommt Frank Schübel vom Spirituosenhersteller Berentzen daher. Schübel erklärt in einem kurzen Video von "W&V", wie in Westfalen die Marktforschung funktioniert: "Wir stellen eine Runde auf den Tisch und hören einfach zu." Prost!
Ein schönes Wochenende wünscht
Nils Glück, marktforschung.de
Übrigens: Meistgeklickter Link von vergangener Woche war die Ipsos-Studie "Things the world gets wrong".
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