Outdoor: Vom Nischenmarkt zum umsatzstärksten Bereich im Sportfachhandel

Neuss - Die Anfänge des Outdoormarktes quasi als eigenständiges Branchenfeld liegen etwa 30 Jahre zurück. Inzwischen konnte sich dieser Bereich vom Nischenmarkt zur Stütze des Sport-Marktes entwickeln. Bestand die Sortimentsstruktur anfänglich überwiegend aus Hartware für Abenteuer- und Extremsportler mit kaum modischen Nuancen, so hat sich der Outdoormarkt in den letzten 25 Jahren diesbezüglich grundlegend gewandelt. Klettern, Wandern und Nordic Walking und andere Sportarten mehr entwickelten sich zu regelrechten Boomsportarten mit der Folge, dass sich immer mehr Konsumenten für das Thema Outdoor interessierten. Die Nachfrage nach Outdoor-Artikeln stieg, das Angebot wurde vielfältiger und die Bedürfnisse der unterschiedlichen Zielgruppen rückten mehr und mehr in den Mittelpunkt. Die Mode hielt Einzug in die Bekleidungssortimente; die Grenzen zwischen funktioneller und modischer Outdoorbekleidung gingen zunehmend ineinander über. Dies zeigt die Studie „Outdoor 2014“ von bbw Marketing Dr. Vossen & Partner.

Die Folge waren über viele Jahre zweistellige Zuwachsraten. Auf hohem Niveau fielen diese Raten allerdings zuletzt deutlich geringer aus, lagen aber immer noch deutlich über dem Schnitt der anderen Einzelhandelsbranchen. Outdoor als Ganzjahressport ist nach wie vor der umsatzstärkste Bereich im deutschen Sportfachhandel. Dieser erwirtschaftet derzeit rund 7,5 Milliarden Euro pro Jahr. Hinzu kommen die Umsätze der branchenfremden Anbieter, die in einer Vielzahl den Markt beleben.

Mit Blick auf die Entwicklung der einzelnen Warengruppen des Outdoor-Marktes sind deutliche Unterschiede feststellbar. Gewisse Schwierigkeiten hatte zuletzt der Bekleidungsbereich. Die bbw Verbraucherbefragung zur Studie Outdoor 2014 lässt jedoch auch für die Bekleidungsindustrie erneut Hoffnung keimen. In allen maßgeblichen Warenbereichen ist der Anteil derjenigen, die aktuell eher weniger Geld für Outdoor-Artikel ausgeben, höher, als der Anteil derjenigen, die aktuell eher mehr Geld ausgeben wollen. Am ausgabefreudigsten zeigen sich die Konsumenten, wie erwähnt, noch im Bereich Outdoor-Bekleidung.

Vom Boom angezogen, drängten in den vergangenen Jahren immer neue Anbieter auf den Markt für die scheinbar endlos wachsende Schar der Outdoor-Begeisterten, vielfach auch aus dem Modehandel Das Wachstum jedoch wurde überschätzt. Es ist zuviel Ware auf den Markt gekommen mit der Folge, daß es zu einer massiven Preiserosion und zu Rabattschlachten gekommen ist. Heute ist nicht mehr unbedingt der modische Trend der Wachstumstreiber, es lässt sich derzeit erneut eine Verlagerung der Nachfrage auf eher sportliche, funktions-orientierte Styles beobachten. Es sind in erster Linie die sportiven Outdoorer, die diesen Trend unterstützen, während der eher life-style-orientierte Outdoorer sich zur Zeit eher anderen Modethemen widmet. Offensichtlich wächst der Markt zur Zeit wieder mehr durch die sportiven Outdoorer, der originären Kernzielgruppe der Outdoor-Branche. Back to the roots mit Besinnung auf das wesentliche scheint aktuell die Devise.

Beeindruckend ist der enorme Preisdruck durch den expandierenden Internethandel. Der Kunde kauft wie auch in den anderen Branchen heute zunehmend dort, wo es am günstigsten ist, ohne allerdings die Qualität aus dem Auge zu verlieren. Nicht zuletzt aus diesem Grund ist es sehr wichtig, dass sich die Branche offensiv mit den aktuellen Trends auseinandersetzt. Von Vorteil ist die Kenntnis der aktuellen Gewohnheiten der Outdoorer. Mit dem entsprechenden Marketing kann man dem Wettbewerber in dem zunehmend umkämpften Markt hier und da die berühmten Nasenlänge voraus zu sein. Die Rahmenbedingungen für eine positive Entwicklung des Marktes sind gegeben. Die Aspekte Fitness, Wellness, Umwelt, aber auch selbst der demographische Wandel stehen für gute Umsätze.

Die Szenario Analyse für den Outdoor-Markt lässt jedenfalls den Schluss zu, dass auch kurz- bis mittelfristig ein weiteres Wachstum, wenn auch ein bescheidenes von 1 bis 3 % möglich ist. Von den Verbrauchern werden viele Signale gesendet, dass sie jetzt erst recht konsumieren möchten. Die niedrige Zinssituation führt ja auch die Sparmotive der Konsumenten 'ad absurdum'. Allerdings lebt die Konsumgüterwirtschaft auch von Innovationen. Und hierfür müssen die Hersteller die Vorlagen geben. Gefordert werden auch Produkte für die bisher ein wenig vernachlässigten Zielgruppen, wozu die Frauen, die Senioren und überraschend auch teilweise die Jugendlichen zählen.

Von den sportiven Outdoorern wird der stationäre Handel letztendlich am meisten profitieren. Denn die Outdoorware, die über die Funktionalität verkauft wird, wird tendenziell eher im stationären Handel gekauft, da es beim Kauf einer ausführlichen Beratung sowie des An- und Ausprobierens der Produkte bedarf.

Zur Studie: Die Studie Outdoor 2014 von bbw Marketing Dr. Vossen & Partner enthält neben wichtigen Forschungsinhalten wie Marktvolumen, Distribution, Herstellerinformationen, Szenario u.a.m. auch Aussagen zu den aktuellen Vorlieben der Outdoorer. So wurden für die Studie umfangreiche Verbraucherbefragungen durchgeführt und in die qualitativen Aussagen eingebettet.

Mehr Informationen zur Studie "Outdoor 2014" finden Sie in unserem Studien-Shop.

ah

 

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