Thomas Hobrock, Webinar 09.11. - 10 Uhr „Ohne gegenseitiges Commitment wird es ein Leidensweg“
Beratende Marktforschung spielt eine entscheidende Rolle in der Branche, indem sie Unternehmen bei zielorientierten Marktforschungsprojekten unterstützt. Könnten Sie uns mehr darüber erzählen, wie die Qualität dieser Beratung den Erfolg eines Forschungsprojekts beeinflusst und warum es wichtig ist, sie von Anfang bis Ende zu begleiten?

Thomas Hobrock: Gerne, ein Teil der Antwort steckt bereits in der Frage: ganzheitliche Begleitung; Forschung ist damit auch Beratung. Von Beginn an. Dabei ist beiderseitiges Verständigen auf Kern- und Nebenziele wichtig. Auftraggebende sowie Institut müssen sich aufeinander einlassen. Diese Offenheit zahlt auf das Erwartungsmanagement ein. Wir klären dabei direkt auf, was wir als Marktforschende leisten können – und was nicht. Dabei ergibt sich idealerweise bereits eine Priorisierung der Ziele.
Insgesamt also ein permanenter Prozess, in dem Nachjustierungen möglich sein müssen. Beispielsweise können sich Forschungsfragen im laufenden Projekt ändern, etwa entlang des Entwicklungsstands eines Produkts. Flexibilität zählt. Das wissen wir insbesondere durch unsere vielschichtigen Projekte im B2B-Bereich.
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Welche Rolle spielt die Investitionstiefe eines Unternehmens in ein Marktforschungsprojekt und wie beeinflusst die Beratung den Erfolg oder Misserfolg in dieser Hinsicht?
Thomas Hobrock: Hierzu müssen wir zwei Dimensionen betrachten. Erstens: die Kosten bzw. das Budget eines Projekts. Zweitens: Wie sehr ist der Auftraggebende involviert und am Erfolg interessiert, insbesondere das zuständige Projektteam, oft bestehend aus Marktforschenden, Marketers und Produktmanagement. Beratung und Offenheit sind für beide Dimensionen relevant. So sprechen wir sehr kundenzugewandt über Kosten und entsprechende Möglichkeiten sowie Spielräume bei der Umsetzung. Vorausschauendes Arbeiten setzt viel Erfahrungswissen voraus. Konsequenterweise wichtig ist die Kostentransparenz. Klassische Kernfrage auch hier: Was kostet was – was verändert sich weshalb? Beiderseitige Involviertheit führt frühzeitig zum nötigen wechselseitigen Verständnis. Ohne gegenseitiges Commitment wird es ein Leidensweg.
Welche Eigenschaften oder Qualitäten sind aus Ihrer Sicht besonders wichtig, um in der Marktforschungsberatung erfolgreich zu sein? Was muss man können?
Thomas Hobrock: Kurz gesagt: Probleme lösen, Praxisnutzen schaffen. Dazu zählen auch Transparenz und Klarheit in der Kommunikation gegenüber uns: Was kann und will ich – was nicht. Wir benötigen auch grundlegenden Datenzugang, um richtig forschen und beraten zu können. Ich betone gern die Responsibilität. Also agiles Arbeiten bei möglichst schnellen Antworten. Konstruktiver Dialog, auch in schwierigen Phasen. Schon erwähnt, hier aber nochmals relevant: Erfahrungswissen. Das schließt Branchen- und Marktverständnis ebenso mit ein wie das nötige Fach- und Methodenwissen. Immer wichtiger wird die Bedarfsorientierung. Eine Methode muss zum Auftraggebenden passen, auch mal spezieller zugeschnitten sein. Wir müssen dabei Argumente oder Begründungen liefern, nichts darf ins Ungefähre laufen. Wir müssen zu Perspektivwechseln fähig sein. Und nicht zu vergessen: Auftraggebende sollten befähigt werden, das Projekt und dessen Nutzen nach innen zu kommunizieren. Als Basis für interne Akzeptanz und weitere externe Marketing- und Kommunikationsmaßnahmen.
Wenn Sie angehenden Marktforschungsberatern oder -beraterinnen einen Rat geben könnten, um in diesem Bereich erfolgreich zu sein, was wäre das? Welche Fähigkeiten, Qualitäten oder Herangehensweisen sind Ihrer Meinung nach besonders wichtig?
Thomas Hobrock: Zentral ist: Analogiebildung. Ich muss Wissen übertragen können, Transferleistungen erbringen, zum Beispiel einen universellen Nutzwert, gewonnen in der Automobilbranche, auch in den Lebensmittelbereich transferieren können. Klar und verständlich. Kritische Selbstreflexion ist ebenfalls von Bedeutung. Was waren die Stolpersteine, aus welchen Fehlern kann ich wieviel lernen – und weitergeben? Empfehlenswert ist neben dem Masterplan noch ein Plan B oder C. Man sollte Mentor und Tutor zugleich sein können. Mit einer hoher Antizipationsfähigkeit.
Welchen Einfluss werden Veränderungen in der Marktforschungsumgebung auf die Notwendigkeit und Bedeutung der Marktforschungsberatung haben?
Thomas Hobrock: Gerade zählt mal wieder Geschwindigkeit. Schnelle und saubere Ergebnisse. Diese dürfen aber nicht einfach nur erhoben, aufbereitet und sprichwörtlich über den Zaun geworfen werden. Kund:innen brauchen neben gezielter Einordnung weitere Begleitung in der systematischen Umsetzung im Unternehmen. Erfolgreiche Marktforschungsberatung ist Missing Link zwischen wissenschaftlichem Arbeiten und unternehmerischen Pragmatismus.
Wer sollte dieses Webinar auf keinen Fall verpassen?
Thomas Hobrock: Neulinge in der Marktforschungs- und Beratungsbranche. Auch profitieren interessierte Marktforschende und Beratende, die bisherige Stellschrauben ihrer Zusammenarbeit mit Kund:innen nochmals gezielt hinterfragen und optimieren möchten. Oder Kritiker:innen: Wer sich immer gefragt hat, ob und wie alles überhaupt zusammenhängt – Marktforschung und Beratung. Einfach einwählen und Fragen stellen, ich freue mich darauf!
Über die Person
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