Österreich: Verband der Marktforscher organisierte Diskussion über Big Data

(v.l.n.r.:) Alexander Zeh (Geschäftsführer GfK Austria), Ulrike Kittinger (Leitung Datamining Billa), Robert Sobotka (Vorstandsvorsitzender VMÖ, Telemark Marketing), Sabine Hoffmann (Geschäftsführerin ambuzzador), Thomas Park (Research Manager Google) - (Quelle: VMÖ)
Wien/Österreich - Der Verband der Marktforscher Österreichs (VMÖ) diskutierte mit über 70 Vertretern der heimischen Marktforschung über Big Data. Die Veranstaltung fand am 25. November bei der GfK in Wien statt. Die Marktforscher seien sich einig gewesen, so der VMÖ, dass Verknüpfungen und analytisches Auswerten von großen Datenmengen neue Chancen für die Branche bringen, jedoch auch den bereits strengen Datenschutzrichtlinien der Marktforschungsbranche unterwerfen werden soll.
„Das Berufsbild des Marktforschers wird sich künftig stärker in Richtung strategische Beratung wandeln“, erklärte VMÖ Vorstandssprecher Robert Sobotka. „Die Herausforderung von Big Data ist aus einem Datenberg die richtigen Ableitungen zu treffen“. In die gleiche Richtung argumentierte auch GfK Geschäftsführer Alexander Zeh, der meinte, dass „für Unternehmen der `Return on Investment´ bei diesem Thema entscheidend ist.“ Denn durch richtig abgeleitete Maßnahmen können Fehlentscheidungen vermieden und Kosten gespart werden.
Google-Research Manager Thomas Park erklärte Big Data anhand eines Beispiels – nach dem Fußballspiel Deutschland gegen Portugal verwendete der Spieler Phillip Lahm das Wort „unorthodox“ und eine große Anzahl von Deutschen googelte was dieser Begriff eigentlich bedeutet – dass Google zwar über Unmengen von Daten verfügt, aber diese ohne kompetenter Marktforschung nur bedingt brauchbar sind.
Die Billa Datamining-Leiterin Ulrike Kittinger erläuterte, dass die für ihr Unternehmen gewonnen Daten über das Kaufverhalten der Kunden zu strategischen Entscheidungen führen. Mittels Social Media gewonnen Daten können jetzt schon helfen, Entscheidungen in Echtzeit zu treffen, informiert ambuzzador Gründerin Sabine Hoffmann.
Die anwesenden Vertreter der österreichischen Betriebsmarktforschung und der Marktforschungsinstitute wie etwa Karin Cvrtila (OGM), Gernot Hendorfer (IMAS), Robert Nowak (Focus), Wolfgang Rüdiger (Bank Austria), Sabine Zotter (Generali Versicherung) sowie Josef Redl (Finanz Marketing Verband) waren sich einig, dass auch die Politik gefordert ist, strenge Rahmenbedingungen im Bereich Datenschutz auch für Big Data Unternehmen zu schaffen, wie diese bereits derzeit von der heimischen Marktforschung angewendet werden.
ah
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