Research & Results, 25.+26.10.2017, München "Noch nie war der Schwerpunkt auf Innovation so ausgeprägt"

Martin Sippel, Research & Results (Bild: Research & Results)
marktforschung.de: Herr Sippel, das Motto der diesjährigen Research & Results ist “Insight Innovation“. Was erwartet die Besucher in diesem Jahr?
Sippel: Unsere Branche entwickelt sich immer weiter und das nicht erst seit der Digitalisierung. Es gab Zeiten, da wurden Daten noch auf Lochkarten erfasst und die Charts von Hand auf Overheadfolie geschrieben. Und heute gibt es automatisierte Lösungen, die einem von der Fragestellung bis hin zur Ergebnispräsentation fast alles abnehmen. Letztendlich braucht es aber immer noch einen Menschen, der aus den gelieferten Zahlen die richtigen Schlüsse zieht. In der Entwicklung wird deutlich, dass Innovationsbereitschaft auf dem Weg zu mehr Wachstum und Erkenntnistiefe unverzichtbar ist. Viele unsere Aussteller stellen an ihren Ständen, in 104 Workshops und in 30 Kurzvorträgen in der neu geschaffenen Innovation Area ihre Neuerungen vor.
marktforschung.de: Welche besonderen inhaltlichen Themenschwerpunkte wird es geben?
Sippel: Die Workshops decken die gesamte Bandbreite an Tools und Forschungsfeldern ab. Dieses Jahr haben wir darüber hinaus relativ viele Workshops zur Wirksamkeitsmessung von Onlinekampagnen oder zu der Zielgruppe Millennials. Ein großes Thema sind heuer auch VR-Brillen. Viele Aussteller lassen Besucher die Brillen testen und zeigen in Vorträgen die Einsatzmöglichkeiten auf. Und dann ist da noch der Schwerpunkt Innovation für das wir erstmals ein offenes Präsentationsforum geschaffen haben. In diesem Forum stellen Aussteller Top Innovationen wie VR-Brillen, Automation, künstliche Intelligenz und Machine Learning vor. Wobei Innovation nicht zwingend gleichzusetzen ist mit diesen neuen Technologien und automatisierten Tools. Nicht umsonst werden Ansätze wie Behavioural Economics und implizite Methoden ebenfalls als sehr innovativ wahrgenommen und die Vergabe des Witschaftsnobelpreises an einen Verhaltensökonomen dieses Jahr unterstreicht das noch einmal. Deshalb haben wir qualitative Ansätze auch in die Innovation Area mit aufgenommen.
marktforschung.de: Was ist Ihrer Meinung nach der größte kommende Trend in der Marktforschungsbranche?
Sippel: Im letzten Jahr wurden erstmalig Themen wie Automation und VR-Brillen präsentiert, ich denke diese Trends werden sich weiter verfestigen. Mobile Research dürfte auch zum langfristigen Trend werden. Das Thema ist zwar schon länger auf der Messe präsent, aber da sind die Optionen noch nicht ausgereizt und wir rechnen hier mit spannenden Neuentwicklungen. Was sich momentan erst verhalten in den Vorträgen wiederfindet, ist das Thema Künstliche Intelligenz. Ich glaube da steckt noch viel Entwicklungspotential dahinter. Weg vom Methodischen ist der Megatrend der Marktforschung die zunehmende Komplexität. Allein durch die fast schon explosionsartig gestiegene Anzahl von Methoden wird es zunehmend schwieriger, einen Überblick zu behalten wer was liefert, was neu ist und was welche Methode tatsächlich leisten kann.
marktforschung.de: Wie wird sich die Branche in den nächsten Jahren entwickeln?
Sippel: Das ist schwer einzuschätzen, denn auf der Messe ist natürlich die Stimmung gut und überwiegend optimistisch. Auch Esomar spricht weltweit von positiven Wachstumsraten, aber ausgerechnet in Deutschland stagniert der Markt, wenn auch auf einem sehr hohen Niveau. Wachstumsimpulse gehen da vor allem von den kleinen Instituten aus, die sich weniger auf den gesamtdeutschen Markt durchschlagen. Ich bin deshalb verhalten optimistisch was dieses Jahr die Wachstumsrate in Deutschland anbelangt. In den nächsten Jahren sehe ich aber auch zusätzliche Chancen. So könnte der Brexit und ein geänderter Datenschutz ein Grund dafür sein, dass Daten nicht mehr in Großbritannien gespeichert werden dürfen und EU Marktforscher die Studien übernehmen.
marktforschung.de: 104 Workshops in acht Workshopräumen und dann noch 30 Slots in der Innovation Area, wie muss man sich den Organisationsprozess vorstellen? Können Sie noch ruhig schlafen oder haben Sie als Veranstalter auch Lampenfieber?
Sippel: Also schlafen kann ich sehr gut, hinter der Organisation steckt ein eingespieltes Team und wir machen das ja auch nicht zum ersten Mal. Lampenfieber auf der Messe habe ich auch nicht, wir treten nicht auf und um die Technik kümmert sich ein hoch qualifizierter Dienstleister. Tatsächlich ist die Beschaffung der Workshopthemen und der Workshopkategorien der anstrengendste Part. Wir fordern diese Informationen schon im Juli an und das ist für einige Präsentatoren zu weit weg von dem Messetermin im Oktober. Wir brauchen aber diese zwei Informationen für den Stundenplan mit dem wir in die Printwerbung gehen. Das erfordert dann manchmal Überzeugungsarbeit und Beharrlichkeit.
marktforschung.de: Was ist, wenn ich einen Vortrag besuche und mich die gleichzeitig stattfindenden Workshops auch interessieren würden? Gibt es Aufzeichnungen oder Präsentationen, die man sich nach der Messe anschauen kann?
Sippel: Am besten wenden Sie sich an die Firma am Stand. Die kann Ihnen nicht nur mehr zu dem Thema sagen, sondern weiß auch, ob die Präsentation später zum Download angeboten wird.
marktforschung.de: Gibt es noch etwas, dass Sie unseren Lesern mitteilen möchten?
Sippel: Da muss ich natürlich jetzt kurz die Werbetrommel rühren. Kommen Sie auf die Research & Results, wir freuen uns auf Ihre Messeteilnahme! Das Programm ist umfangreicher als je zuvor. Noch nie war der Schwerpunkt auf Innovation so ausgeprägt. Da ist sicherlich für jeden etwas dabei. Und bei allen Ausstellern möchte ich mich sehr herzlich bedanken, dass Sie in diesem Jahr mit dabei sind.
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