ÖVP-Korruptionsaffäre Neues von Sabine Beinschab und dem VMÖ

Auch die VMÖ-Vorsitzende Alice Flamant äußert sich zur ÖVP Korruptionsaffäre (Bildnachweis: Marlena Koenig).
VMÖ-Vorsitzende meldet sich zu Wort
Nachdem sich bereits der VdMi, als erster Marktforschungsverband aus Österreich, und gestern auch der ADM auf marktforschung.de zur Rolle der beiden Meinungsforscherinnen in der ÖVP-Korruptionsaffäre geäußert haben, meldet sich nun auch der Verband der Marktforscher Österreichs, der VMÖ, zu Wort.
Der VMÖ sieht seine Aufgabe vor allem in der Fort- und Weiterbildung der Marktforschenden, weswegen er zunächst dem VdMI, als Interessensvertretung der Institute, den Vortritt in der Kommunikation überließ. Jetzt sieht sich aber auch VMÖ-Vorsitzende Alice Flamant, betriebliche Marktforscherin bei der Magenta Telekom in Wien, zu einer klaren Stellungnahme gezwungen:
„In den vergangenen Tagen hat sich in Österreich die politische Landschaft verändert, unter anderem ausgelöst durch Praktiken, die alles andere als vertrauensfördernd sind. Dadurch ist die gesamte Branche in Misskredit geraten. Die österreichischen Markt- und Meinungsforscher:innen arbeiten nach gültigen Normen und ethischen Standards. Die Ergebnisse, die auf Basis wissenschaftlicher Erhebungen gewonnen werden, sind wichtige Grundlagen für viele Entscheidungsprozesse. Wenn sich Einzelne nicht daran halten und der Eindruck erweckt wird, dass Meinungsforschungsergebnisse manipuliert werden, schadet es allen, die seriös arbeiten. Nicht umsonst verpflichten sich unsere Mitglieder strengen Qualitätsrichtlinien“,
so die VMÖ-Vorsitzende. Der 1964 gegründete Verband der Marktforscher Österreichs (VMÖ) ist eine unabhängige Berufs- und Interessensvertretung mit rund 300 persönlichen Mitgliedern u. a. aus Marktforschungsinstituten. Ziel ist, die Wissenschaftlichkeit der Markt-, Meinungs- und Sozialforschung zu wahren sowie das Vertrauen und Ansehen der Marktforschung in der Öffentlichkeit zu fördern. Der Verband wollte sich nicht dazu äußern, ob die beschuldigten Meinungsforscherinnen Sabine Beinschab und Dr. Sophie Karmansin bislang Mitglied des VMÖs sind.
Dagegen gehören offensichtlich sowohl Mitarbeitende des Instituts Karmasin Behavioural Insights, dass der Mutter von Sophie Karmansin, Dr. Helene Karmasin, gehört, sowie auch Mitarbeitende des österreichische Gallup-Instituts dem Verband an. Laut Manfred Tautscher, langjähriger Experte der Marktforschungsszene Österreichs, ist die Bedeutung der Familie Karmasin für die Branche mittlerweile nur noch „marginal“.
Warum ist Sabine Beinschab nicht in Untersuchungshaft?

Die WKStA hat nach der Festnahme darauf verzichtet Sabine Beinschab in Untersuchungshaft zu setzen. Das wurde damit begründet, dass die Voraussetzungen, die bei der Festnahme vorgelegen waren, mittlerweile nicht mehr vorliegen, so ein WKStA-Sprecher. Warum die WKStA dies so sieht, ist nicht bekannt. Ein möglicher Grund könnte darin liegen, dass Beinschab Kooperationsbereitschaft mit den Behörden gezeigt hätte.
Kommentare (0)
Noch keine Kommentare zu diesem Artikel. Machen Sie gerne den Anfang!
Um unsere Kommentarfunktion nutzen zu können müssen Sie sich anmelden.
Anmelden