Neue Publikation: Dialogische Introspektion - Ein gruppengestütztes Verfahren zur Erforschung des Erlebens

Hamburg - Eine Arbeitsgruppe von Psychologen und Sozialwissenschaftlern an der Universität Hamburg hat unter dem Namen "Dialogische Introspektion" ein neues Tool vorgestellt, das auch für Marktforschung geeignet ist und international getestet wurde. Im Gegensatz zur klassischen individuellen Introspektion wird Selbstbeobachtung in der Gruppe ausgeführt. Nach Angabe der Autoren kann das Verfahren die Methode der "Focus Group" in Anwendung und Datenqualität wesentlich verbessern. Die Methode wurde für wissenschaftliche Forschung entwickelt und ist frei verfügbar.

Ein entsprechendes Buch dazu hat die Arbeitsgruppe im VS-Verlag für Sozialwissenschaften Wiesbaden veröffentlicht. 

Zum Buch:

Die klassische psychologische Forschungsmethode der Introspektion - durch den Behaviorismus in Verbannung geschickt - wird durch veränderte Durchführungs- und Analysemethoden wiederbelebt und erprobt. Sie erweist sich in der gruppengestützten Form der "dialogischen" Introspektion als leicht durchführbar, sehr ergiebig in den Daten und im Rahmen der qualitativen Heuristik als zielführend und überzeugend auszuwerten. Historische, theoretische und methodologische Überlegungen bereiten die Durchführung praktischer Beispiele vor, die dargestellt und analysiert werden. Neue und weitere Anwendungsfelder werden diskutiert und genauere Anleitungen zur Durchführung vermittelt.

Aus dem Inhalt:

Geschichte der Introspektion - Methodologie und Methode - Theorie - Anwendungsbeispiele - Introspektion in unterschiedlichen Anwendungsfeldern

Das Buch soll die Methode der gruppengestützten Dialogischen Introspektion vorstellen und einige ihrer Ergebnisse.

  • Kapitel 1 erläutert das Verfahren selbst, zeigt die Technik der Anwendung von der Planung bis zur Analyse. Interessenten sollten angeregt werden, damit selbst Introspektionen zu entwerfen und auszuführen.
  • Kapitel 2 bringt Beispiele von Untersuchungen über unterschiedliche Erlebnisinhalte und Erlebnisformen. Dies soll zeigen, dass vielfältige Forschungsthemen der Introspektion zugänglich sind.
  • Kapitel 3 diskutiert Möglichkeiten des Verfahrens in einigen benachbarten wissenschaftlichen Disziplinen und soll dazu auffordern, seinen Einsatz in verschiedenen Forschungsbereichen zu prüfen.
  • Kapitel 4 bestimmt die Stellung des Verfahrens der gruppengestützten Dialogischen Introspektion in der Geschichte der Introspektion. Dabei stützen wir uns auf die Entwicklung der Versuchsanordnungen und die Methodologie der tatsächlich ausgeführten empirischen Untersuchungen, nicht auf die bloß referierende Literatur.
  • Kapitel 5 verortet die Dialogische Introspektion wissenschaftstheoretisch in ihrem Verhältnis zur Lebenphilosophie und zum Symbolischem Interaktionismus als zwei Theoriesystemen, mit denen die Methode in enger Beziehungen steht, ohne als ein entdeckend eingesetztes Verfahren seine Besonderheit zu verlieren. Abschließend skizzieren wir die mögliche Einordnung der mit der Methode gewonnenen Erkenntnisse über das Erleben in einen größeren Zusammenhang psychischer und soziaer Prozesse.

Quelle: Universität Hamburg 

 

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