Verfahrensanpassungen Neue Markt-Media-Studie: AGOF veröffentlicht erste "digital facts"

Veränderungen bei der AGOF: die erste Regelausgabe der "digital facts" wurde heute veröffentlicht. Mit dem Launch der neuen Markt-Media-Studie werden zwei bekannte Studien künftig nicht mehr publiziert.

Die Arbeitsgemeinschaft Online Forschung (AGOF) hat die erste Regelausgabe der intramedialen digitalen Studie "digital facts" veröffentlicht. Damit soll nun die medienübergreifende und überschneidungsfreie Betrachtung und Planung von stationären sowie mobilen Angeboten möglich sein, teilte die AGOF mit. Die "digital facts" löst die bisherigen Studien "internet facts" und "mobile facts" ab, deren Daten weiterhin in der neuen Markt-Media-Studie zur Verfügung stehen, jedoch nicht mehr einzeln veröffentlicht werden.

Björn Kaspring, seit Mai dieses Jahres Vorstandsvorsitzender der AGOF, kommentierte die Veröffentlichung mit den Worten, die "digital facts" werde "den Standard für digitale Reichweitenmessung und Leistungswerte definieren und  in Zeiten von verändertem Nutzungsverhalten und neuen Medienwelten den Werbekanal Internet perfekt abbilden können".

digital facts: AGOF setzt Verfahrensanpassungen um

Mit der ersten Ausgabe der "digital facts" hat die AGOF eine Reihe von Verfahrensanpassungen umgesetzt. Der Verband erklärte, man wolle die Studie selbst ebenso wie die Ergebnisse und ihr Modell "umfassender, flexibler und zukunftssicher gestalten". Dies führe allerdings zu Einschränkungen bei der Vergleichbarkeit zu den bisher veröffentlichten Ergebnissen der Regelstudien. 

Das Multi-Methodenmodell der digital facts (Bild: AGOF)
Das Multi-Methodenmodell der digital facts (Bild: AGOF)

So basiert die "digital facts" erstmals auf den Daten der neuen amtlichen Bevölkerungsstatistik (Mikrozensus). Des Weiteren wurden die in den AGOF Studien eingesetzten repräsentativen Telefonbefragungen in diesem Jahr erstmals um Interviews erweitert, bei denen die Teilnehmer über ihr Mobiltelefon befragt wurden (Dual Frame).

Zu den Neuerungen gehört auch die integrierte Verarbeitung stationärer und mobiler Angebote auf Basis des Standards SZMnG, den die AGOF für die "internet facts" bereits 2014 einführte. Der Verband erklärte, dadurch sei nun eine gemeinsame Verarbeitung der Daten in sämtlichen Schritten des Multi-Methodenmodells der "digital facts" möglich.

Ebenfalls angepasst wurde das Nutzer-Modell: aufgrund der im neuen Messverfahren verbesserten Datengrundlage sowie der integrierten Verarbeitung können mit der Auftakt-Veröffentlichung der "digital facts 2015-06" die bisher existierenden Modelle für die Zusammenführung von gemessenen Nutzungsteilen an die Nutzungsrealität angepasst werden. Konkret bedeutet das: ein digitaler Online-User erhält nun entsprechend seines Nutzungsverhaltens die Nutzung von stationären Websites über PC, seine Nutzung über Tablets sowie die Smartphone-Nutzung zugewiesen.

Einfluss methodischer Veränderungen auf Reichweitenentwicklungen

Die AGOF erklärte, der Einfluss der jeweiligen genannten methodischen Veränderungen auf die Reichweitenentwicklung könnten nicht eindeutig identifiziert werden, Reichweitenveränderungen von Angeboten und Belegungseinheiten seien damit nicht auf eine nachweisbar geänderte Nutzung zurückführbar. Folglich seien Vergleiche der in der "digital facts" analog zur bisherigen "internet facts" und "mobile facts" vorliegenden Daten mit früheren Veröffentlichungen von "internet facts" und "mobile facts" nur sehr eingeschränkt möglich. Bei Reichweitenveränderungen von stationären oder mobilen Angeboten im Vergleich zu ihren bisherigen Werten dürfe  daher nicht von Zuwächsen oder Verlusten gesprochen werden.

Beim neuen Reichweitenranking liegt das digitale Gesamtangebot von T-Online vorn. Auf den Plätzen zwei und drei folgen eBay und gutefrage.net. Beim Vermarkterranking liegt InteractiveMedia vor United Internet Media und Ströer Digital.

cl

 

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