Aktuelle Zahlen Nettoeinnahmen sacken bei Cint weiter ab

Eine schwache Nachfrage hat im dritten Quartal beim schwedischen Datenspezialisten Cint erneut zu einem deutlichen Rückgang der Nettoverkaufserlöse gesorgt. Den Aktienkurs setzte das erneut unter Druck.

CEO Giles Palmer

Auf nun 66,6 Millionen Euro sanken die Nettoverkäufe beim schwedischen Datenspezialist und Markforscher Cint (Vorjahreszeitraum: 74,3 Millionen Euro). Das ist ein Rückgang von 10,4 Prozent (organisch: -4,9 Prozent).

Die wichtigsten Faktoren, die unsere Leistung beeinflussen, sind der Nachfragerückgang bei bestimmten Kernkunden und die allgemeinen wirtschaftlichen Bedingungen,

kommentiert das der "neue" CEO des Unternehmens, Giles Palmer, im Report zu den Zahlen des dritten Quartals 2023.

Das Jahr 2023 ist generell bei Cint bisher nicht gut verlaufen: Im ersten und zweiten Quartal gab es nur ein Minus zu verzeichnen. Das klingt nach Konsolidierung; auch der Aktienkurs zeichnete dies nach. Leider ist es auch weiterhin so, dass - jenseits der blumigen Worte des alten CEO im letzten Jahr 2022 mit Aussagen, wie der "Freude" darüber, dass sich Cint "positiv entwickelt" - der Rückgang anhält. Zum Vergleich: Im ersten Quartal 2023 ging es um 11,1 Prozent zurück, im zweiten um 9,1 Prozent.

Alle Regionen verlieren

Natürlich zeigt sich das auch in der Entwicklung in den unterschiedlichen Regionen. Die Region Amerika kam so auf Nettoverkaufserlöse von 40,2 Millionen Euro (Vorjahreszeitraum: 45,4 Millionen Euro) und sank um organische 11,5 Prozent. Hier ist aber das Geschäft im Bereich Media Measurement stark gestiegen, wohingegen das Segment Marketplace nachgelassen hat.

Die Region EMEA  - also der Wirtschaftsraum aus Europa, Naher Osten und Afrika - liegt nun bei 21,0 Millionen Euro (Vorjahreszeitraum: 23,1 Millionen Euro) und sank organisch um 8,9 Prozent. Auch hier lag der Rückgang im Marketplace-Segment begründet.

Die Region APAC - also der Wirtschaftsraum Asien-Pazifik - ist mit Abstand die kleinste Wirtschaftsregion für Cint. Die Nettoverkaufserlöse sanken hier auf 5,3 Millionen Euro (Vorjahreszeitraum:  sich auf 5,8 Millionen Euro und somit um organisch 7,1 Prozent.

Segment Media Measurement kann zulegen

Durchwachsener ist das Bild bei den Wirtschaftssegmenten:

Während wir in einigen Bereichen unseres Kerngeschäfts einen Rückgang erleben, verzeichnen wir ein starkes Wachstum im Segment "Media Measurement". Wir erhöhen die Investitionen in diesen Bereich, um unsere Kunden zu unterstützen,

sagt CEO Palmer in dem Report.

Cint unterscheidet zwischen den Segmenten "Marketplace" und "Media Measurment". In beiden Bereichen sorgte vor allem der Aufkauf von Lucid in der Vergangenheit für einen deutlichen Anstieg der Nettoverkäufe.

Das Segment "Marketplace", welches Verbindungen zu Millionen von Befragten ermöglicht und gut für die digitale Marktforschung geeignet ist, kommt nun auf 52,7 Millionen Euro (Vorjahreszeitraum: 64,6 Millionen) an Nettoverkaufserlösen. Das dritte Quartal 2023 brachte so ein einen Rückgang von organisch 18,2 Prozent. Da hier einige Hauptkunden deutlich weniger buchen, sinkt dieser Bereich. Er ist weiterhin das mit Abstand wichtigste Segment.

Im Bereich "Media Measurement", mit denen digitale Kampagnen in Echtzeit gemessen werden können, wurden nun 13,9 Millionen an Nettoverkaufserlösen (Vorjahreszeitraum: 10 Millionen Euro) eingespielt. Das organische Wachstum betrug hier somit 39,7 Prozent. Die Nettoverkaufserkaufserlöse konnten hier durch neue Kunden und durch die Ausweitung bestehender Verträge gesteigert werden.

Betrachtet man die Zahlen aufgeschlüsselt nach Kundentypen, dann brachten die "Tech-enabled companies" 18,0 Millionen Euro (Vorjahreszeitraum: 20,5 Millionen Euro) an Nettoverkaufserlösen und sanken somit organisch um 12,5 Prozent. Die "established insights companies" lagen bei 48,6 Millionen Euro (Vorjahreszeitraum: 53,8 Millionen Euro) und somit organisch um 9,6 Prozent niedriger.

Ausblick für das Gesamtjahr 2023

Schon in den letzten beiden Quartalen war das Ziel, zum Wachstum zurückzukehren. Auch wurde der Start einer verbesserten Technologieplattform für das vierte Quartal 2023 angekündigt, welches mittlerweile begonnen hat. Und im Januar 2024 soll laut Investorenpräsentation auch eine neue self-service-platform hinzukommen. Die Kehrtwende wieder hin zu höherer Profitabilität möchte Cint mit einer Mischung aus Konsolidierung, Standardisierung und Optimierung erreichen.

Das Unternehmen ist an der Börse in Stockholm gelistet und erlebte in den vergangenen Monaten einen erheblichen Kurseinbruch. Notierte es so in etwa vor einem Jahr zur Präsentation der Quartalszahlen 2022 noch bei etwa 5,27 Euro (57,40 schwedische Kronen), so waren es am Abend nach der aktuellen Veröffentlichung noch 0,77 Euro (9,07 schwedische Kronen) und somit 0,31 schwedische Kronen oder 3,25 Prozent weniger als am Vorabend. Damit liegt die Aktie weiterhin in etwa so hoch, wie nach der Veröffentlichung der letzten Quartalszahlen.

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