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Claudia Cramer, Statista Q „Nachhaltigkeit darf kein Luxus sein“ – Unternehmen in der Pflicht

Wenn es um Nachhaltigkeit geht, ruft Claudia Cramer, Director Market Research Insights bei Statista Q, ein Hoch auf die Marktforschung aus. In ihrem Beitrag erklärt sie, wie das Thema Nachhaltigkeit viele Industrien auf Trab hält und wie Marktforschung dabei helfen kann, die Herausforderungen zu meistern.

Nachhaltigkeit spielt auch in der Lebensmittelindustrie eine zentrale Rolle. Gerade das Einsparen von Material ist ein ökonomisches Ziel. „Unverpackt“-Läden sind ein Weg hin zu weniger Verpackungsmaterial. (Bild: picture alliance / Monkey Business 2/Shotshop | Monkey Business 2)

Während Konsumierenden das Thema Nachhaltigkeit immer wichtiger wird, sehen viele die Verantwortung bei sich selbst sowie Unternehmen, weniger bei der Regierung. Laut Verbrauchs- und Medienanalyse (kurz VuMA) wächst der Anteil der Deutschen stetig, der sozial und ökologisch verantwortliches Handeln von Unternehmen als wichtiges Kaufkriterium ansieht. Laut einer Studie von Statista Consumer Insights meint mehr als die Hälfte der Bevölkerung: „Nachhaltigkeit darf kein Luxus sein.“ Sie ist der Meinung, dass durch eigenes tägliches Verhalten dazu beigetragen werden kann, Umweltprobleme anzugehen. Dabei stimmen immerhin knapp 40 Prozent dafür, dass Unternehmen für die Lösung globaler Umweltprobleme verantwortlich sind, während nur etwa ein Fünftel hier die Regierung in der Verantwortung sieht.

Thema Nachhaltigkeit hat hohe Relevanz

Gibt man das Keyword „Nachhaltigkeit“ bei Google ein, erhält man über 360.000.000 Ergebnisse. Auf unserer Business-Plattform stehen über 1.000 Statistiken, 300 Studien, 50 Infografiken, und 35 Themenseiten zum Thema Nachhaltigkeit bereit. Diese Zahlen sprechen für sich und eine hohe Relevanz des Themas – für Konsumierende und Unternehmen zugleich. Dabei scheint Nachhaltigkeit, insbesondere das Gastro- und Hotelgewerbe, die Lebensmittel- und Konsumgüterindustrie, sowie bei Pflege- und Kosmetikprodukten, eine zentrale Rolle zu spielen.

Und auch die Mobilitäts-, Lager- und Logistikbranchen sowie das Bau- und Produktionsgewerbe ist stark mit der Umstellung auf ressourcen- und klimafreundliche Abläufe und Prozesse befasst.   

Einsparungen bei Energie und Material

Viele Unternehmen nehmen das Thema Nachhaltigkeit bereits sehr ernst und werden zunehmend aktiv. Laut dem Dialogmarketingmonitor von Deutsche Post und Statista sind vor allem Energie- und Materialeinsparungen die ökologischen Ziele in deutschen Unternehmen. Immer mehr Unternehmen schreiben sich auf die Fahne, mit innovativen Lösungen auch anderen zu helfen, nachhaltiger zu arbeiten. Häufig helfen dabei Hybrid-Lösungen, die Kombination aus traditioneller und neuer Technologie, wie beispielsweise der hybride Briefversand. Briefe werden digital aufgegeben, aber klassisch zugestellt – ein innovatives Angebot der Deutschen Post mit aktivem Beitrag zum Klimaschutz.

Herausforderung und Investitionen

Trotz vielfältiger innovativer Hybrid-Lösungen scheint das Thema Nachhaltigkeit eine Herausforderung in vielen Branchen zu bleiben, die sich nach diversen und zum Teil anhaltenden Krisen nur schwer erholen. Zwar kommt die europäische Beherbergungsindustrie seit letztem Jahr wieder auf die Beine, fühlt sich aber nur eingeschränkt gut vorbereitet auf die Herausforderungen im Bereich Nachhaltigkeit und Dekarbonisierung. Deshalb überrascht es nicht, dass insbesondere in diesem Bereich die Investitionen der Unterkunftsbranche gemäß Selbsteinschätzung Europäischer Hoteliers zukünftig eher noch zunehmen werden

Rolle der Marktforschung

Marktforschungsprojekte können dabei helfen, diese Herausforderungen zu meistern und nachhaltig und effizient zu wirtschaften: So unterstützen Erkenntnisse aus der Marktforschung Unternehmen dabei, bewusste Entscheidungen auf einer fundierten (Daten-)Basis als Grundlage zu treffen. Am Beispiel der Beherbergungsindustrie kann so zum Beispiel ermittelt werden, in welche Nachhaltigkeitsbereiche vorrangig investiert werden sollte.

Studien können die Stellschrauben identifizieren, welche für Endkunden am wichtigsten und damit am erfolgversprechendsten für das jeweilige Unternehmen sind.

Teure Streuverluste vermeiden

Ein weiteres treffendes Beispiel ist die Innovations-, Preis- und Produktforschung. Hier können Marktzahlen und Studien-Insights dabei helfen, zielgruppenadäquate Produkte oder Lösungen zu entwickeln und diese zum bestgeeigneten Preis anzubieten, ohne unnötig Ressourcen für die Entwicklung und Produktion von nicht-erfolgversprechenden Produkten zu verschwenden.

Auch die Marketing- und Werbeforschung ist hervorzuheben. Mit validem Pre-Testing und kontinuierlicher Marken- und Kampagnenevaluation können Studien dazu beitragen, Marketing- und Werbebudgets effizient und nachhaltig einzusetzen – ohne teure Streuverluste und Blindflug an Konsumierenden vorbei.

Sich an die eigene Nase fassen

Auch Marktforschungsinstitute, wie wir bei Statista, unternehmen einiges, um selbst nachhaltiger zu wirtschaften: Neben flexiblen Zeit- und Arbeitsplatzmodellen haben Konzepte wie das papierlose Büro, konsequente Mülltrennung oder Öko-Strom Einzug erhalten und neue interne Richtlinien begünstigen das CO2-freie Arbeiten, wie beispielsweise durch Company-Bikes und eine sehr eingeschränkte beziehungsweise klimafreundlichere Reisetätigkeit. Und auch im Rahmen unserer täglichen Arbeit versuchen wir, ressourcenfreundlich und nachhaltig zu arbeiten.

Intelligente Nutzung und Analyse Daten

Unsere Projekte starten wir daher stets mit einer Recherche, ob beziehungsweise welche Daten und Insights es zur jeweiligen Fragestellung bereits gibt. Dazu nutzen wir unsere eigene Online-Business-Plattform, aber auch externe Quellen von Partnerinnen und Partnern oder öffentlichen Stellen. Durch intelligente Nutzung und Analyse von vorhandenen Daten (wie beispielsweise technische Messdaten, Online-Kundenreviews oder vorliegende Studien) können oftmals bereits spannende und zielführende Insights für Unternehmen gewonnen werden.

Bestehende Daten anreichern

Zeigt sich bei der Sekundärdatenrecherche und -analyse im Projekt jedoch, dass der Erkenntnisgewinn nicht hinreichend ist, reichern wir bestehende Daten mit neuen, gezielten Umfragen oder Studien an. Beispielsweise können individuell auf Kunden abgestimmte Cluster-Analysen dabei helfen, Kundensegmente und -bedürfnisse zu quantifizieren, während qualitative Deep Dives (zum Beispiel durch Einzelinterviews oder Fokusgruppendiskussionen) tieferes Verständnis von Konsumierenden und dem „WHY“ hinter den Daten liefern. Die Kombination aus vorhandenen Sekundär- mit exklusiven Primärdaten im Marktforschungsprozess sorgt so dafür, dass vorhandene Ressourcen nicht verschwendet, sondern effizient, zielgerichtet und nachhaltig eingesetzt werden. So verhilft Marktforschung nicht nur anderen Unternehmen nachhaltig zu wirtschaften, sondern leistet auch selbst einen Beitrag zu dieser wirtschaftlich und gesamtgesellschaftlich hochrelevanten Thematik.

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Über die Person

Seit 2016 leitet Claudia Cramer die Marktforschungsabteilung bei Statista Q, einer Service-Einheit von Statista, die kundenindividuelle Recherche-, Marktforschungs- und Analyse-Projekte durchführt. Mit über 15 Jahren Erfahrung in der Primärmarktforschung blickt Claudia Cramer auf Stationen bei der GfK Fernsehforschung sowie KANTAR (zuvor TNS Infratest) zurück. Schwerpunkte waren dabei die Medienforschung sowie Brand und Advertising Trackings für Consumer & Retail sowie Pharma Kunden. Heute... mehr

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