Nachhaltigkeit Nachhaltigkeit am Point of Sale: Überblick über Kundenwünsche und -neigungen

Das Thema Nachhaltigkeit wird auch am Point of Sale immer relevanter. (Bild: picture alliance / Zoonar | Robert Kneschke)
Gesetzliche Vorgaben - bestehende und kommende
Eine der einschneidendsten gesetzlichen Regelungen für den Handel in den letzten Jahren war das Verbot von Plastiktüten bei vielen Händlern. Diese mussten an dieser Stelle schnell passende Lösungen finden und haben in Teilen diese Vorgaben sehr gut umgesetzt. Auf der anderen Seite hatte das Gesetz allerdings noch zu viele Schlupflöcher, sodass beispielsweise die Hemdchenbeutel nun an den Kassen eingesetzt werden. Eine Lösung, die weder für die Kunden oder Kundinnen noch für die Umwelt von Vorteil ist. Doch auch in Zukunft wird sich von Seiten des Gesetzgebers hinsichtlich der Verpackung von Waren einiges ändern. So gibt es seit Neustem Änderungen, welche das deutsche Verpackungsgesetz genauer definiert. Unter anderem müssen bei vielen Waren, darunter auch Lebensmittel, welche erst beim Endverkäufer verpackt werden, eine Mehrwegpflicht realisiert werden.
Das bedeutet für viele Unternehmen an ihrem Point of Sale, dass sich einige Punkte deutlich ändern müssen. Denn das Angebot an Mehrweg-Verpackungen mit entsprechend guter Nachhaltigkeit ist in vielen Branchen noch immer Mangelware. Und das ist ärgerlich, wenn man bedenkt, dass die Nutzung von beispielsweise Plastiktüten, in den Jahren vor dem Verbot bereits massiv zurückging. So reduzierte sich der Verbrauch von Plastiktüten zwischen den Jahren 2015 und 2019 um eindeutige 70 Prozent. Hier ist die Politik mit den gesetzlichen Änderungen also offene Türen eingerannt.
Nachhaltige Kunststoffe - sicherer Transport für alle Waren
Auch wenn es auf den ersten Blick nicht logisch erscheint, so ist Kunststoff dennoch ein Verpackungsmaterial mit Zukunft. Allerdings ist es wichtig, dass sich Unternehmen mit den verschiedenen Formen des Bio-Kunststoffs beschäftigen und verstehen, wo die Unterschiede zwischen Bio-basierten und biologisch abbaubaren Kunststoffen liegen und welche Vor- und Nachteile mit den verschiedenen Lösungen verbunden sind.
Wichtig ist, dass die am Point of Sale genutzten Verpackungslösungen nicht nur den hohen Anforderungen der Kunden in Sachen Nachhaltigkeit und Umweltschutz entsprechen, sondern auch bestens geeignet sind, die Waren sicher zu lagern und zu transportieren. Zudem sollten diese Produkte zur Verpackung natürlich auch der Corporate Identity des Unternehmens entsprechen und somit zu sprechenden Umverpackungen werden, welche gleich auf mehreren Ebenen Werbung für das Unternehmen machen. Somit können Unternehmen sowohl ihr Marketing optimieren als auch direkt am Point of Sale Begehrlichkeiten wecken. Denn hochwertige Umverpackungen werden in der heutigen Zeit als Statussymbole anerkannt und mit Freude genutzt.
Den Point of Sale als Endstück der Customer Journey verstehen
Viele Unternehmen setzen sowohl auf Online- als auch auf Offline-Kampagnen und nutzen die verschiedenen Möglichkeiten Kunden und Kundinnen zu tracken und automatisch mit den passenden Informationen zu versorgen. Das große Problem was viele Unternehmen dabei haben ist, dass genau am Point of Sale, viele der Informationen der Customer Journey nicht zur Verfügung stehen. Selbst Bestandskunden und - kundinnen werden nur selten identifiziert. Das bedeutet allerdings auch, dass man viele Gelegenheiten für Upsells oder weitere Verkäufe minimiert oder überhaupt nicht wahrnimmt. Zudem kann man durch die vorhandenen Informationen zu einem Kunden oder einer Kundin die Ansprache nicht nur persönlicher gestalten, sondern unter anderem auch die eigenen Unternehmensvorteile stärker in den Fokus rücken. Wer weiß, dass ein Kunde oder eine Kundin vor allem nach Umweltaspekten einkauft, kann diesen anders ansprechen und andere Produkte und Optionen bewerben als bei Kunden oder Kundinnen, denen dieser Aspekt des Unternehmens egal ist. Und damit kommen wir zu einem weiteren und enorm wichtigem Punkt. Der Reputation des Unternehmens in Sachen Nachhaltigkeit und Umweltbewusstsein.
Nachhaltigkeit sollte im Unternehmen präsent sein - in allen Belangen

In Unverpacktläden wird gänzlich auf die Verwendung von nicht ökologisch geltenden Verpackungen verzichtet. (Bild: picture alliance/dpa/dpa-Zentralbild | Jan Woitas)
Ein Unternehmen mit einem guten Reputationsmanagement wird den Aspekt der Nachhaltigkeit unter Garantie bereits groß auf der Agenda stehen haben. Doch kleinere Unternehmen haben mit diesem Punkt häufig ein Problem, da die Nachhaltigkeit zwar nach außen propagiert wird, im Unternehmen selbst aber keine große Rolle spielt. Diese häufig deutlich sichtbare Diskrepanz nehmen Kunden und Kundinnen und auch Geschäftspartner und -parterinnen wahr und reagieren entsprechend. Der Ruf des Unternehmens kann somit also Schaden nehmen. Es genügt eben nicht nur am Point of Sale auf Nachhaltigkeit und Umweltschutz zu achten, sondern dies muss in der DNA des Unternehmens spürbar sein. Gute Ansatzpunkte könnten in vielen Unternehmen und Branchen unter anderem folgende Fragen sein:
- Werden nachwachsende Rohstoffe in der Produktion benutzt?
- Setzt das Unternehmen auf eine nachhaltige Fahrzeugflotte (Elektrofahrzeuge, etc.)?
- Werden die Dächer des Unternehmensstandort für Photovoltaik oder Solarthermie genutzt?
- Wie ist der Umgang mit generellem Verpackungsmüll?
- Ist das Unternehmen in der Umwelthilfe aktiv?
Dies sind erste Ansatzpunkte, welche alle dazu führen, dass ein Unternehmen mit seinen Bemühungen um mehr Nachhaltigkeit und Umweltschutz auch am Point of Sale ernstgenommen wird. Erst dann, wenn ein Unternehmen es schafft im Licht der Öffentlichkeit als nachhaltig angesehen zu werden, können Effekte am Point of Sale ihr volles Potenzial entfalten. Denn dann nimmt der Kunde oder die Kundin die neuen Maßnahmen nicht nur als Gängelung oder Veränderung hin, sondern erkennt die damit verbundenen positiven Effekte. Zudem bietet ein solches Reputationsmanagement natürlich noch weitere Vorteil vom Umwelt-Aspekt einmal abgesehen.
Transparente Kommunikation der Änderungen am Point of Sale
Wenn Unternehmen Änderungen am eigenen Point of Sale vornehmen wollen, ist es wichtig die eigenen Kunden und Kundinnen mit einzubinden. Diese sollten frühzeitig über die Änderungen und auch über die Gründe der Änderungen informiert werden. Denn die Relevanz einer guten Kundenkommunikation kann kaum höher sein. Gut informierte und korrekt vom Unternehmen angesprochene Kunden und Kundinnen nehmen auch Veränderungen leichter hin, welche von den Kunden und Kundinnen eigentlich als nachteilig empfunden werden. Das Verbot der Plastiktüten war ein solcher Fall, in welchem Unternehmen profitierten, welche den Wechsel bereits frühzeitig vornahmen und die Kunden und Kundinnen dabei gezielt informierten. Den meisten Kunden oder Kundinnen fehlt es beispielsweise nicht am Verständnis in Sachen Umweltschutz und Nachhaltigkeit, es muss diesen nur erklärt werden, dass die vorgenommenen Änderungen aus diesen Gründen erfolgen. Ein Unternehmen mit einer guten und gezielten Kommunikation kann hier gegenüber vielen Konkurrierenden punkten und die Kunden und Kundinnen auf der weiteren Customer Journey von den Vorteilen des eigenen Unternehmens überzeugen. Und eine gute Kommunikation geht immer auch mit einer guten Reputation einher. So schlagen unternehme zwei Fliegen mit einer Klappe und gewinnen an Reichweite und Marktwert.
Fazit: Der Point of Sale muss für den Großteil der Kundschaft optimiert werden
Kunden und Kundinnen schätzen grundsätzlich erst einmal keine Veränderungen. Vor allem dann nicht, wenn eigentlich normale und liebgewonnene Vorgänge verändert werden. Unternehmen sind aber häufig durch den Gesetzgeber oder andere äußere Umstände gezwungen, solche Änderungen vorzunehmen. Daher ist es wichtig, dabei nicht nur an den Endpunkt des Verkaufs - den Point of Sale - zu denken, sondern zudem auch noch weitere Aspekte mit einzubringen und mitzudenken. Der Grundgedanke muss dabei immer im Verkauf und in der Sicherheit der Waren liegen. Das bedeutet, dass zunächst einmal die passenden Umverpackungen gefunden werden müssen, welche den hohen Anforderungen der eigenen Branche entsprechen. Dabei ist selbstverständlich das Packmaß und auch das Gewicht der eigenen Waren und Warengruppen zu berücksichtigen. Auf Basis dieser Informationen können Änderungen am Point of Sale bewusst und mit klarer Kommunikation gegenüber der Kunden und Kundinnen vorgenommen werden. Denn die Transparenz ist den meisten Kunden und Kundinnen bei solchen Änderungen besonders wichtig.
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