Rückblick auf die GOR21 Nach der GOR ist vor der GOR

Nicht nur die Teilnehmenden hatten im zweiten Jahr bereits Erfahrungen mit der Konferenzplattform. Auch DGOF-Vorsitzender Dr. Otto Hellwig von Respondi zeigte technische Kabinettstückchen.
Eine gelungene Online-Konferenz
Die DGOF war zufrieden. Technische Fehler wie bei der ersten virtuellen GOR blieben diesmal die Ausnahme. Das Navigieren auf der Konferenzplattform lief weitestgehend reibungslos.
„Nach den zwei Konferenztagen und einem Workshoptag können wir sagen, dass unser virtuelles Konzept wieder sehr gut aufgegangen ist. Auch das neue GOR Social Programm mit der GOR Party am Abend wurde durchweg positiv aufgenommen. Wir freuen uns über das positive Feedback, das wir bereits von vielen Teilnehmer*innen bekommen haben und sind stolz, dass alles so gut über die Bühne bzw. den Bildschirm gegangen ist“,
so das Resümee des DGOF Vorstandsvorsitzenden Dr. Otto Hellwig.
Die zwei-Tages-Konferenz war deutlich besser strukturiert als andere virtuelle Konferenzen. Es gab genügend Pausen zwischen den einzelnen Sessions, die man zwar nicht gemeinsam mit den anderen Besuchenden verbrachte, aber immerhin für das eigene Wohlbefinden nutzen konnte.
GOR Party 4.0
Es gab Raum fürs Socializing, das erfahrungsgemäß die größte Herausforderung einer virtuellen Veranstaltung darstellt. Auch wenn die bereitgestellten Lounges meistens leer waren, so ist positiv herauszuheben, dass es diesmal eine gelungene GOR-Party gab. Der Dancefloor war lange gut gefüllt, aber es macht in Bezug auf die Müdigkeit eben doch einen Unterschied, ob man allein vor dem Bildschirm tanzt oder gemeinsam im Club. Am DJ-Team rund um Herbert Höckel von moweb Research lag es nicht, dass die Party diesmal lange vor dem Morgengrauen vorbei war.
Zahlreiche Freunde fand auch der Gaming-Bereich, in dem es ein Dalli-Klick und ein Quiz zum Thema GOR gab. Auffällig war, dass im Unterschied zu GOR-Partys der Vergangenheit, diesmal deutschsprachige Besucher unter sich blieben. Dies dürfte in erster Linie an den unterschiedlichen Zeitzonen der GOR-Teilnehmenden gelegen haben.
Eindrücke vom Best Practise Award
Sehr sehenswert für die teilnehmenden Marktforschenden war auch dieses Jahr der Best Practise Award, der von respondi gesponsert wurde. Sechs Beiträge kämpften um den Titel. Alle Beiträge hatten mehr oder weniger mit der Corona-Pandemie zu tun: Wie verändert sich die Mobilität? Was ist Reisenden in Covid-Zeiten besonders wichtig? Wie kann ein Unternehmen schnell mit neuesten Corona-Insights versorgt werden?
Der Titel geht erneut in die Schweiz

Beat Fischer freute sich zum zweiten Mal über den Gewinn des Best Practise-Awards.
Ausgezeichnet von der Jury wurde der Beitrag von Beat Fischer (intervista AG, Schweiz) und Peter Moser (Statistical Office of the Canton of Zurich, Schweiz) für das Projekt Jahr “Mobility Monitoring COVID-19 in Switzerland”. Die Studie überzeugte nicht nur durch die hochprofessionelle Präsentation, sondern auch aufgrund der Bedeutung des Projekts für die Schweiz. In der Begründung heißt es, die Methode zum Personen-Tracking per Handy sei für Intervista vielleicht kein neues Tool gewesen, die Auswirkungen in den Monaten der Covid-Situation jedoch immens. Das Monitoring ermöglichte den Akteuren ein schnelles und flexibles Handeln und informierte sie detailliert, transparent und zuverlässig nicht nur über den aktuellen Stand, sondern auch über die Entwicklungen in der Mobilität. Darüber hinaus wurden die Daten als Open-Data bereitgestellt, sodass z. B. Medien die Erkenntnisse für ihre Berichterstattung nutzen konnten. Für Beat Fischer ist es bereits das zweite Mal, dass er den Preis in die Schweiz holte. 2017 konnte er, damals noch für die LINK Schweiz tätig, gemeinsam mit Christof Hotz gewinnen.

Die Daten des Mobility Monitoring COVID-19 in Switzerland wurden als OpenData auch von der Presse aufgegriffen.
Beeindruckende Studien auch auf den Plätzen
Aber auch die nicht-prämierten Beiträge konnten überzeugen, wie z.B. die gemeinsame Arbeit von dm-drogerie markt und der Q | Agentur für Forschung, die dabei mithalfen, dass dm kontinuierlich schnelle Kunden-Insights in der Corona-Krise bekam. So entstand aus dem Projekt z. B. Input für die Produktgestaltung, aber auch für Serviceangebote, die auf die Bedürfnisse der Zielgruppe in der Corona-Pandemie zugeschnitten waren.
Eine klassische Media-Wirkungsstudie präsentierte exeo Strategic Consulting und Rogator für die Simpleshow-GmbH. Wie lernt man besser? Durch ein Erklärvideo oder eine nicht-animierte unkommentierte Powerpoint-Präsentation zum Durchlesen? Wenig überraschend schnitten die Erklärvideos, die mit der Software von Simpleshow erstellt wurden, deutlich besser ab. Dennoch gab es ein wichtiges Learning für die Marktforschungsbranche: Animierte Videos können Wissen deutlich besser vermitteln als Powerpoint-Dateien.
Die Vorjahressieger von Happy Thinking People präsentierten diesmal eine DIY-Studie ganz anderer Art. Sie schulten Mitarbeitende ihres Kunden Bataillard AG, einem Schweizer Weinproduzenten, in der Durchführung von Interviews und Online-Gruppen im Rahmen eines Design Thinking-Projekts. Ein Projekt nach dem Motto „Hilfe zur Selbsthilfe“. Nicht jedes Institut hätte diese Flexibilität gezeigt.
Einen interessanten Case präsentierten auch Dadora, Teilnehmer am zweiten Start-up-Pitch von marktforschung.de, und die Versicherungskammer Bayern. Ausgehend von einer Forenanalyse wurde ermittelt, was Menschen besonders wichtig ist, damit sie nach Corona wieder reisen.
Akustisch schwer zu verstehen waren leider die beiden Referenten des gemeinsamen Beitrags von LINK Marketing Services, dem Gastronomie-Unternehmen SV aus der Schweiz und Neuro Flash aus Hamburg. Beeindruckend dagegen die Präsentation des Online-Generators zur Sloganerstellung, basierend auf Kundenpräferenzen. Sicherlich ein Ansatz, der in der Marketing-Automatisierung seine Fans finden wird.
Kurzes Warten auf die nächste GOR
Auch wenn die virtuelle GOR21 eine rundum gelungene Veranstaltung war, so plant die DGOF die nächste Veranstaltung wieder in Präsenz durchzuführen. Überraschend ist der baldige Termin: Bereits vom 16.-18. März 2022 soll die Konferenz gemeinsam mit dem Partner HTW Berlin in Berlin durchgeführt werden, was mehr denn je bedeutet: „nach der GOR ist vor der GOR“. Gerade mal sechs Monate Vorbereitungszeit machen deutlich, dass beim DGOF-Vorstand die Sehnsucht nach einem persönlichen Wiedersehen groß ist. Und nach mehr Teilnehmern: Bei der letzten Präsenz-GOR in Köln 2019 waren immerhin noch 330 Teilnehmer dabei. Eine Besucherzahl, die beide virtuellen Konferenzen mit 250 und 230 Gästen nicht erreichen konnten.
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