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Steuerhinterziehung Mitgründer von YouGov gefeuert - Nadhim Zahawi fliegt aus der britischen Regierung

Nadhim Zahawi stolpert über eine Steuernachzahlung aufgrund des Verkaufs von YouGov-Aktien. (Bild: picture alliance / empics | Victoria Jones)
Nadhim Zahawi gründete im Jahr 2000 gemeinsam mit Stephan Shakespeare das mittlerweile globale Marktforschungsunternehmen YouGov. Bis zu seinem Wechsel in die Politik 2010 stand Zahawi dem Unternehmen als CEO vor. Anschließend startete er seine Karriere als Abgeordneter zunächst als Vertreter im Unterhaus für den Wahlkreis Stratford upon Avon. Zwischen 2018 bis 2023 diente er in verschiedenen Ministerämtern. In der Regierung von Boris Johnson war er zwischen September 2021 bis Juli 2022 Bildungsminister und von Juli bis September 2022 Schatzkanzler. Zuletzt war er unter Premierminister Rishi Sunak nur noch Minister ohne Geschäftsbereich und Geschäftsführer der konservativen Regierung.
Als Grund für den Rauswurfs Zahawis nannte Sunak laut Washington Post einen „schwerwiegenden Verstoß“ Nadhim Zahawis gegen den Ministerkodex, der das Verhalten von Ministern regelt. Die Entlassung des bei den Konservativen beliebten Zahawi erfolgt nach Enthüllungen über seine Steuerangelegenheiten.
Steuernachzahlungen
Mitte Januar berichtete die Boulevardzeitung Sun erstmals, dass Zahawi eine Steuernachzahlung in Millionenhöhe drohe. Es gehe um Anteile an dem Meinungsforschungsinstituts YouGov. Die Firma Bal-shore Investments, die in Besitz von Zahawis Familie ist, verkaufte diese Anteile vor vier Jahren für 20 Millionen britische Pfund.
Dieser Gewinn wurde von Zahawi aber niemals versteuert. Daher forderte die britische Steuerbehörde von dem Generalsekretär die Zahlung einer Gewinnsteuer in Höhe von 3,8 Millionen Pfund, plus Bußgelder und Gebühren in Höhe von insgesamt fünf Millionen Pfund.
Unter den Teppich gekehrt
Zahawi soll die Sache mit der Steuerbehörde durch einen Vergleich beendet haben. Das Problem jedoch ist, dass er sie unter den Teppich kehren wollte. Er informierte die Öffentlichkeit lange Zeit nicht darüber, dass gegen ihn wegen Steuerhinterziehung ermittelt wurde. Und damit verstößt er gegen den Ministerkodex. Premierminister Sunak begründete seine Entscheidung damit, dass er angetreten sei, um auf jeder Ebene für Integrität, Professionalität und Verantwortlichkeit zu stehen.
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