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Studien zur Altersvorsorge von Millenials Millennials und Altersvorsorge: Schlecht informiert statt gut versorgt

Das Geld im Alter wird nicht reichen. So sieht zumindest die Zukunft vieler Menschen aus, wenn sie sich ausschließlich auf die gesetzliche Rente verlassen und nicht noch anderweitig vorsorgen. Eine große Bevölkerungsgruppe, die möglicherweise später von einer Altersarmut betroffen sein könnte, sind die sogenannten Millennials. Vereinfacht gesagt, sind damit die Menschen zwischen 18 und 32 gemeint. Sie sorgen sich zwar um ihre spätere Altersvorsorge allerdings sind sie nicht wirklich gut informiert und dementsprechend schlecht abgesichert. Hier herrscht definitiv ein Bedarf an Handlung und Informationen.
Ernüchternde Zahlen
Eine aktuelle Studie des deutschen Marktforschungsinstituts GfK im Auftrag des Versicherungsunternehmens Generali belegt, dass rund 70 Prozent der Millennials ihre Generation bei der Rentendiskussion nicht ausreichend repräsentiert und beachtet finden. Von einer gefährdeten Generation ist hier die Rede.
Sie haben sich zwar schon selbstständig über die eigene Altersvorsorge Gedanken gemacht, allerdings haben rund 49 Prozent der Befragten im Alter zwischen 18 und 25 noch keine private Altersvorsorge abgeschlossen.
Etwas weniger drastisch sieht es bei den Altersgruppen zwischen 26 und 32 aus. Immerhin haben hier rund zwei Drittel bereits auf irgendeine Weise Vorsorgemaßnahmen getroffen. Dennoch erachten insgesamt 78 Prozent der 18- bis 32-Jährigen eine gute Absicherung im Alter für wichtig. Warum sorgen viele von ihnen dennoch nicht ausreichend vor?
Grund für die mangelnde Altersvorsorge im privaten Bereich
Ein Grund allein kann die mangelnde Altersvorsorge der Generation Y, wie die Millennials ebenfalls noch genannt werden, nicht von der Altersvorsorge abhalten. Vielmehr ist es eine Mischung aus verschiedenen Ursachen, wobei sich drei wichtige Punkte im Rahmen der Studie herauskristallisiert haben.
Der Hauptgrund, den die Befragten angegeben haben, ist ein chronischer Geldmangel. Insgesamt fehlt laut eigenen Aussagen 32 Prozent das Geld, um fürs Alter vorzusorgen. Das ist korrekt, allerdings liegt das nicht unbedingt am mangelnden Sparverhalten, sondern unter anderem daran, dass sie einen sinnstiftenden Beruf wichtiger als eine hohe Bezahlung finden.
Neben diesem Hauptgrund fühlen sich viele Millennials, etwa 20 Prozent, schlichtweg noch zu jung, um für das Alter vorzusorgen. Bei 19 Prozent habe es sich bislang noch nicht ergeben.
Das beschäftigt die Millennials aktuell mehr
Natürlich ist der Altersgruppe zwischen 18 und 32 Jahren das Thema Altersvorsorge nicht egal. Es gibt nun einmal für diese Generation ein paar ebenso wichtige oder wichtigere Themen, die im Prinzip jeden angehen. Die größte Herausforderung ist aktuell der Klimawandel. Danach kommt die Corona-Pandemie und an dritter Stelle steht erst die eigene Altersvorsorge, beziehungsweise die Angst vor der eigenen Altersarmut.
Insgesamt fürchten sich rund 65 Prozent der Befragten Millennials davor, im Rentenalter selbst einmal arm zu sein. Davon befürchten wiederum 68 Prozent, dass die gesetzliche Rente im Alter nicht ausreichen wird. Andere haben Angst, dass die private Vorsorge nicht ausreichen wird oder finden das Thema Altersvorsorge an sich zu komplex.
Millennials brauchen mehr Informationen
Wären die Befragten zwischen 18 und 32 besser informiert, würden diese Sorgen möglicherweise kleiner werden. Zunächst ist es nämlich einmal wichtig zu wissen, wie das Rentensystem in Deutschland funktioniert. Deutschland verfügt über ein sogenanntes Drei-Säulen-System. Die Basis bildet dabei nämlich die gesetzliche Rente oder die Rürup-Rente, falls jemand nicht in die gesetzliche einbezahlt.
Die gesetzliche Rente reicht jedoch nur in den wenigsten Fällen aus, um den Lebensstandard zu halten. Dazu sollten mindestens 75 bis 80 Prozent des letzten Nettogehalts als monatliche Rente zur Verfügung stehen. Dazu muss mit zusätzlichen Altersvorsorgemöglichkeiten gearbeitet werden, wie hier nachzulesen ist.
Je früher die Vorsorge beginnt, desto besser. Auch wenn die 18- bis 32-jährigen sich bislang noch nicht um ihre Altersvorsorge gekümmert haben, ist es aktuell jedoch noch nicht zu spät, um dagegen zu steuern. Noch besser ist es jedoch, so früh wie möglich mit der Vorsorge fürs Alter zu beginnen. Das macht natürlich Sinn, denn je mehr Geld in die private Altersvorsorge gesteckt wird, desto mehr bleibt am Ende übrig.
Ein kleines Rechenbeispiel: Wer mindestens 30 Jahre spart, bei einem Altersvorsorgemodell, das mit rund drei Prozent verzinst ist, kann rund 100.000 Euro ansparen. Deshalb ist es wichtig, nicht erst kurz vor dem Ruhestand mit dem Sparen zu beginnen.
Möglichkeiten der Altersvorsorge
Wie erwähnt, besteht das Rentensystem in Deutschland aus drei Säulen. Eine Basisrente sollte jeder abgeschlossen haben. Daneben gibt es für Angestellte die Möglichkeit von einer Betriebsrente zu profitieren. Dabei muss der Arbeitgeber mindestens 15 Prozent zuschießen. Die dritte Säule bildet die private Altersvorsorge. Dabei gibt es eine ganze Reihe verschiedener Modellen für eine Geldanlage:
- Riester-Rente
- Zusätzliche Rürup-Rente
- Immobilie als Altersvorsorge
- Private Rentenversicherungen
- Fondssparen
- Kapitallebensversicherung
Aus den Augen aus dem Sinn
Der Vorteil bei den meisten Vorsorgemodellen ist, dass sie einfach abgeschlossen werden können und sie danach einfach aus dem Kopf verschwinden und abgehakt werden können. Die monatlichen Beträge gehen einfach ab, ohne, dass ein Zutun erforderlich ist. Einfacher könnten es die Millennials und alle anderen, die sich bislang noch nicht um eine Form der privaten Altersvorsorge gekümmert haben, nicht haben. Damit wäre es eine Sorge weniger für junge Leute.
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