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Im Interview Menschen in der Marktforschung: Stefan Mittermeier, Spiegel Institut

Wie sind Sie zu Ihrer jetzigen Tätigkeit in der Marktforschung gekommen?
Wer Nutzer verstehen will, muss ein Tüftler sein. Es gilt kreativ zu sein und wenn nötig neue Studiendesigns zu entwickeln. Diese Tüftler- bzw. Detektivtätigkeit fasziniert mich. Beim Spiegel Institut sah ich die Voraussetzungen erfüllt, um auf diese Weise kreativ arbeiten zu können.
Was antworten Sie, wenn Ihre Großmutter Sie fragen würde: "Kind, warum hast Du nichts Anständiges gelernt?"
Als Ethnologe ist einem diese Frage durchaus vertraut. Allerdings sehe ich den Aufgabenbereich der Anpassung von Interaktionskonzepten an Nutzer nicht nur als ein anständiges, sondern auch als ein äußerst spannendes Berufsfeld an. Dieses Berufsfeld vereint mein Interesse an Mensch und Technik. Anschließend würde ich eine Nutzerstudie mit Omas Rollator zum besseren Verständnis machen.
Was würden Sie beruflich machen, wenn Sie nicht in der Marktforschung tätig wären?
Kriminalpolizist.
Wie erklären Sie Ihre Arbeitsstelle Ihren Freunden und Ihrer Familie?
Zu den wichtigsten Werkzeugen eines Schreiners zählen Stechbeitel bzw. Stemmeisen. Die meisten Stechbeitel haben einen runden Knauf. Nehmen wir einmal an, der Schreiner legt den Stechbeitel zur Seite, um das Werkstück mit einem Hammer zu bearbeiten. Es kann vorkommen, dass sich die Vibrationen des Hämmerns auf die Hobelbank übertragen und der Stechbeitel deswegen zu Boden fällt. Ich analysiere nicht nur den Schreiner beim Werkzeuggebrauch, sondern untersuche auch die Hobelbank, d.h. den Nutzungskontext. Die Innovation, die daraus folgt, nämlich einen Stechbeitel mit achteckigem Knauf zu entwickeln, müsste natürlich dann mit einem Usability-Test untersucht werden.
Wann haben Sie das letzte Mal ohne Computer gearbeitet? Und was?
Mit einem Lötkolben, um Sensorprototypen für die Erhebung von Marktforschungsdaten zu entwickeln.
Zur Person:
Stefan Mittermeier, M.A. Ethnologie, Kognitive Anthropologie, Sinologie, ist Project Manager International Market Research beim Spiegel Institut Mannheim.
Veröffentlicht: Februar 2016
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