Im Interview Menschen in der Marktforschung: Alexander Theile, GfK

In der Reihe "Menschen in der Marktforschung" stellen wir Ihnen in loser Folge Personen vor, die hinter den Kulissen dafür sorgen, dass die Räder im Marktforschungsbetrieb nicht stillstehen.

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Wie sind Sie zu Ihrer jetzigen Tätigkeit in der Marktforschung gekommen?

Meine berufliche Karriere startete ich als Produktmanager in einem großen internationalen Konzern im Bereich Unterhaltungselektronik. Hier ging es vor allem darum, neue Produkte in den Europäischen Markt einzuführen. Während einige Produkte gut verkauft wurden, waren andere weniger erfolgreich. Umso mehr ich mich mit dem Prozess der Produkteinführung beschäftigte, desto besser verstand ich, dass man über tiefgreifendes Marktwissen und -analysen die Erfolgsquote von Einführungen neuer Produkte auf dem Markt erhöht. Mit Marktforschung fängt alles an. Sie ist somit entscheidend für den Produkterfolg. Deshalb wechselte ich nach über zwei Jahren auf die Dienstleisterseite, in die Marktforschung. Spannend an meinem aktuellen Job finde ich, dass ich wieder für ein Produkt, in diesem Fall eine Marktforschungsdienstleistung, verantwortlich bin. Ich helfe unseren Kunden, Antworten auf Probleme und Fragestellungen zu finden und treibe gleichzeitig die internationale Vermarktung unserer Dienstleistung voran.  

Was antworten Sie, wenn Ihre Großmutter Sie fragen würde: "Kind, warum hast Du nichts Anständiges gelernt?"


Meine Großmutter war mit einem Landarzt verheiratet. Er war leidenschaftlicher Jäger. Wenn mich meine Oma gefragt hätte, "Kind, warum hast Du nichts Anständiges gelernt?", hätte ich ihr geantwortet: "Bei einem Marktforscher geht es darum, Märkte zu 'diagnostizieren' und 'Therapien' für den Kunden zu entwickeln. Außerdem sind wir ständig auf der 'Jagd', neue Kunden zu finden. Wir hegen und pflegen unsere Bestandskunden wie ein 'Bauer' seine Felder. Du siehst, mein Beruf ist gar nicht so unterschiedlich wie der vom Großvater."

Wie erklären Sie Ihre Arbeitsstelle Ihren Freunden und Ihrer Familie?

Wir leben in einer Zeit, in der Daten zum wichtigsten Rohstoff werden und letztlich über den Erfolg von Märkten entscheiden. Meine Aufgabe ist es, Daten über Märkte zu sammeln, auszuwerten und an Handels- und Industrieunternehmen zu vertreiben. Diese nutzen unsere Informationen, um Produkte erfolgreich zu vermarkten. Ich bin somit "Rohstofflieferant" für Handel und Industrie gleichermaßen.   

Sie sitzen bei "Wer wird Millionär", es folgt die 500.000€ Frage, alle Joker sind verbraucht: Wie kann Ihnen Ihr Job nun helfen?


Mein Job erfordert viel Flexibilität. Ich beschäftige mich täglich mit individuellen Kundenanfragen und -wünschen, Anpassungen an Marktveränderungen und die Steuerung von internationalen Teams und Projekten. Wenn ich bei Günther Jauch bei der 500.000 Euro Frage angekommen wäre, würde mir genau diese Flexibilität weiterhelfen: Sollte ich die Antwort auf die Frage nicht hundertprozentig wissen, würde ich einfach "flexibel" reagieren und dann hoffentlich mit den 500.000 Euro nach Hause gehen.  

Was ist Ihre beste Eigenschaft? 

Ich würde sagen, Fingerspitzengefühl und Einfühlungsvermögen: Wann darf ich einen Kunden anrufen, ohne dass er sich belästigt fühlt? Wie überbringe ich ihm auch einmal unerfreuliche Marktentwicklungen? Wie baue ich Vertrauen für unsere Daten auf? Bei all diesen Fragestellungen sind Fingerspitzengefühl und Einfühlungsvermögen entscheidend und helfen mir im Berufsalltag sehr. Und die eben schon erwähnte Großmutter würde wahrscheinlich sagen, dass ich das von meinem Großvater habe.

Zur Person:

Als Senior Marketing Consultant im Bereich Home & Living bei GfK vertreibt Alexander Theile Marktforschungsdienstleistungen auf nationaler und internationaler Ebene und kümmert sich um Bestandskunden.

Veröffentlicht: Juni 2015

 

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