HP Work Relationship Index Mehrheit der Arbeitnehmer hat ungesundes Verhältnis zum Job

Das Technologieunternehmen HP Inc. hat die Ergebnisse seines ersten HP Work Relationship Index präsentiert. Die Studie untersucht die Beziehungen von Arbeitnehmenden zu ihrer Arbeit auf der ganzen Welt. Das Verhältnis der Menschen zur Arbeit scheint vor einer Zerreißprobe zu stehen, wobei die Auswirkungen allgegenwärtig sind. Vor allem in Deutschland.

Ungesunde Beziehungen zur Arbeit beeinflussen die mentale, emotionale und physische Gesundheit der Mitarbeiter. (Bild: picture alliance / Shotshop | DC 1)

„Deutsche Büroangestellte hinken hinsichtlich verschiedener Faktoren dem weltweiten Durchschnitt hinterher. Sie haben mehr Probleme mit ihrer Beziehung zur Arbeit. Weniger deutsche Büroangestellte sehen die Vorteile der Zusammenarbeit und des sozialen Umfelds bei der Rückkehr ins Büro“, so Adrian Müller, Vice President & Managing Director HP Germany, Austria, Switzerland.

„Darüber hinaus haben sich ihre Produktivität, ihr soziales Leben und die Zusammenarbeit mit ihrem Team in den letzten zwei bis drei Jahren nicht verbessert. Hier besteht dringender Bedarf bei Unternehmen, ihren Führungsstil zu verändern und sich mehr um ihre Mitarbeiter zu kümmern – auf verschiedenen Ebenen.“

Über 50 Aspekte untersucht

Die Studie untersucht mehr als 50 Aspekte der Beziehung der Gesellschaft zur Arbeit, darunter welche Rolle die Arbeit in ihrem Leben spielt, ihre Fähigkeiten, Fertigkeiten, Tools und Arbeitsumgebungen sowie ihre Erwartungen an die Führung. Zu weiteren Faktoren gehören auch der Einfluss der Arbeit auf das Wohlbefinden, die Produktivität, das Engagement und die Kultur der Mitarbeitenden.

Darauf basierend, habe HP seinen Work Relationship Index entwickelt, welcher das Verhältnis der Welt zur Arbeit untersucht.

Die Umfrage zeige, dass in Deutschland aktuell nur 21 Prozent der Büroangestellten eine gesunde Beziehung zur Arbeit haben.

Ungesunde Beziehungen zur Arbeit beeinflussen die mentale, emotionale und physische Gesundheit der Mitarbeitenden.

Ungesunde Beziehung zur Arbeit

Im Rahmen der erstmals durchgeführten Studie habe HP Unternehmensleiter, IT-Entscheider und Büroangestellte befragt, um Einblicke in die Faktoren zu gewinnen, die sinnvolle, produktive und zielgerichtete Arbeitserfahrungen fördern. Die Ergebnisse verdeutlichen die negativen Auswirkungen einer ungesunden Beziehung zur Arbeit auf das Leben von Mitarbeitenden und das Geschäft selbst. Wenn Arbeitnehmende mit ihrer Beziehung zur Arbeit unzufrieden sind, wirke sich dies negativ auf das Geschäft aus:

  • Arbeitsmoral und Engagement: Deutsche Büroangestellte sind weniger produktiv (43 Prozent), weniger engagiert (53 Prozent) und weniger mit ihrem Unternehmen verbunden (31 Prozent).
  • Bindung: Selbst, wenn die Mitarbeitende ihre Beziehung zur Arbeit als neutral empfinden, erwägen mehr als 62 Prozent, das Unternehmen zu verlassen. Wenn sie überhaupt nicht zufrieden sind, steigt diese Zahl auf 81 Prozent.

Eine ungesunde Beziehung zur Arbeit kann das Wohlbefinden der Arbeitnehmenden beeinträchtigen:

  • Mental: Mehr als die Hälfte (57 Prozent) dieser Arbeitnehmer kämpft mit ihrem Selbstwertgefühl und ihrer psychischen Gesundheit – und berichtet von einem geringen Selbstwertgefühl und dem Gefühl, ein Versager zu sein.
  • Emotional: Diese Probleme wirken sich natürlich auch auf andere Aspekte ihres Lebens aus: 46 Prozent geben an, dass ihre persönlichen Beziehungen zu Freunden und Familie darunter leiden, und mehr als die Hälfte (61 Prozent) ist zu erschöpft, um ihren persönlichen Aufgaben nachzugehen.
  • Körperlich: Die mentale und emotionale Gesundheit kann das körperliche Wohlbefinden erschweren. 62 Prozent der Arbeitnehmenden haben Schwierigkeiten, sich gesund zu ernähren, Sport zu treiben und ausreichend zu schlafen.

Die Triebkräfte für eine gesunde Beziehung zur Arbeit erkennen

Die Erwartungen der Arbeitnehmenden an die Arbeit haben sich laut Studie erheblich verändert, insbesondere in den vergangenen zwei Jahren, wie 52 Prozent der Befragten hierzulande angeben.

Die Hälfte gibt dazu an, dass ihre Erwartungen an die Art und Weise, wie sie bei der Arbeit und am Arbeitsplatz behandelt werden, ebenfalls gestiegen sind.

Die Studie ermittelte sechs Schlüsselfaktoren, die für Führungskräfte kritische Schwerpunktbereiche – und Schlüsselimperative – darstellen und den Index bilden, der im Laufe der Zeit verfolgt werden soll.

1. Fulfillment: Mitarbeitende sehnen sich nach Sinn, Selbstbestimmung und echter Verbundenheit mit ihrer Arbeit, aber nur 23 Prozent der Büroangestellten erleben diese Aspekte derzeit durchgängig. Um den sich verändernden Erwartungen der Belegschaft gerecht zu werden, müssen Unternehmen dem Wohlbefinden der Mitarbeitenden durch mehr Mitsprache und Mitbestimmung Priorität einräumen.

2. Leadership: Neue Arbeitsformen erfordern neue Führungsstile, sagen 45 Prozent der Führungskräfte, doch nur 16 Prozent der deutschen Büroangestellten haben das Gefühl, dass die Führungskräfte ihren Führungsstil entsprechend weiterentwickelt haben.  Emotionale Intelligenz und transparente, einfühlsame Führung sind für die heutige Arbeitswelt von entscheidender Bedeutung.

3. People-centricity: Nur 22 Prozent der Büroangestellten erhalten durchgängig den Respekt und die Wertschätzung, die sie ihrer Meinung nach verdienen, und noch weniger erleben die Flexibilität, Autonomie und Work-Life-Balance, die sie sich wünschen. Um hier Abhilfe zu schaffen, müssen die Führungskräfte den Menschen in den Mittelpunkt stellen und ihre Teams in den Mittelpunkt der Entscheidungsfindung stellen.

4. Skills: Während 62 Prozent der Büroangestellten Wert auf menschliche und technische Fähigkeiten legen, glaubt nur ein Viertel, dass sie beides beherrschen. „Best-Practice”-Unternehmen haben die Möglichkeit, durch Investitionen in eine ganzheitliche Ausbildung und Unterstützung einen entscheidenden Vorsprung bei der Kompetenzentwicklung und Mitarbeiterbindung zu erzielen.

5. Tools: Die Arbeitnehmenden von heute wollen ein Mitspracherecht bei der Technologie und den Werkzeugen, die ihr Arbeitgeber bereitstellt – und sie möchten, dass diese Technologie integrativ ist. Jedoch ist die Zuversicht, dass die Unternehmen die richtigen Tools zur Unterstützung hybrider Arbeitsformen einsetzen werden, mit nur 20 Prozent gering. Das Technologieportfolio ist nicht mehr nur ein Hilfsmittel, sondern entwickelt sich zu einem wichtigen Faktor für das Mitarbeiterengagement sowie für ihre Vernetzung und Unterstützung.

6. Workspace: Büroangestellte wollen eine nahtlose Erfahrung, wenn sie zwischen Arbeitsorten wechseln und sie wollen die Wahl haben, wo sie jeden Tag arbeiten. Effektive hybride Arbeitsbereiche, einfache Übergänge, Flexibilität und Autonomie werden entscheidend sein, um das Vertrauen der Mitarbeitenden zu stärken und eine positive Arbeitsatmosphäre zu schaffen.

Vertrauen und emotionale Bindung sind entscheidend

Der Work Relationship Index zeige, dass jetzt ein der richtige Zeitpunkt ist, um die weltweiten Beziehungen zur Arbeit neu zu definieren: Mehr Vertrauen und emotionale Verbundenheit am Arbeitsplatz waren starke und immer wiederkehrende Themen bei den sechs Schlüsselfaktoren.

Fast drei von vier Unternehmensleitern erkennen laut Studie an, dass emotional intelligente Führung der einzige Weg ist, wie eine Führungskraft in Zukunft erfolgreich sein kann.

Die Studie ergab, dass emotionale Intelligenz – und mehr Vertrauen und Handlungsfähigkeit – bei den Arbeitnehmenden einen hohen Stellenwert haben: 74 Prozent geben an, dass sie bereit wären, weniger Geld zu verdienen, um einen Arbeitgeber zu finden, der diese Faktoren schätzt.

  • Starke Arbeitsplatzkultur: Büroangestellte würden auf sieben Prozent ihres Gehalts verzichten, um an einem Ort mit einer einfühlsamen, emotional intelligenten Führung zu arbeiten und wo die Mitarbeitenden überdurchschnittlich engagiert und zufrieden sind.
  • Flexibilität: Dieselbe Gruppe würde auf acht Prozent ihres Gehalts verzichten, um an einem Ort zu arbeiten, der es ihnen ermöglicht, zu arbeiten, wo und wann sie wollen.

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Stichprobengröße 15.624 Teilnehmer: 12.012 Büroangestellte (~1.000 pro Land); 2.408 IT-Entscheidungsträger (~200 pro Land); und 1.204 Unternehmensleiter (~100 pro Markt)
Feldzeit 9. Juni und 10. Juli 2023
Länder USA, Frankreich, Indien, Großbritannien, Deutschland, Spanien, Australien, Japan, Mexiko, Brasilien, Kanada und Indonesien
 

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