Sascha Robotje, FAMS-Berufskoordinator "Marktforschung ist nicht nur Zahlen wälzen!"

Warum hast Du Dich für den Ausbildungsberuf „FAMS" entschieden (und wie bist Du darauf aufmerksam geworden)?

Was hast Du nach Deiner Ausbildung gemacht und was machst Du heute?
Sascha Robetje: Nach zweieinhalb Jahren Ausbildung wurde ich vom Statistischen Landesamt Rheinland-Pfalz übernommen. Das war schon mal super. In der Abteilung Mikrozensus übernahm ich die Interviewer-Schulungen, Stichprobenziehung und wirkte an der Ergebniserstellung mit. Also war ich fast am kompletten Prozess von Anfang bis Ende beteiligt. Nebenbei studierte ich berufsbegleitend BWL – eine nicht zu unterschätzende Herausforderung neben dem Job auch im Studium 100% zu geben. Nach dem Bachelor bot mir mein Arbeitgeber jedoch eine stellvertretende Teamleitung im Bereich Steuerstatistiken an. Da entschloss ich meinem Wunsch zu folgen und die Begeisterung für politische Entscheidungsfindung und Marktforschung weiterzugeben, und zwar als Berufsschullehrer. So wurde ich innerhalb von nur 6 Jahren nach Ausbildungsende Berufsschullehrer an der Stauffenbergschule in Frankfurt, eine von fünf Berufsschulen in Deutschland an denen die FAMS ausgebildet werden. Als Berufskoordinator, möchte ich den FAMS Beruf gerne weiter in Richtung Zukunft bewegen.
Was macht Dir an dem Beruf des Marktforschers am meisten Spaß?
Sascha Robetje: Viele neue Projekte, Entscheidungen unterstützen und bei zukünftigen Entscheidungen einbezogen werden und das Ganze in einem vielseitigen Umfeld. Zudem bietet der Beruf Kontaktpunkte zu so vielen unterschiedlichen Unternehmensbereichen z.B. Marketing, Vertrieb, HR, Controlling aber auch Beschaffung/Einkauf.
Welche Vorteile siehst Du persönlich in dem Ausbildungsberuf gegenüber dem klassischen Einstieg in die Marktforschung über ein Studium von BWL, Soziologie o.ä.?
Sascha Robetje: Die Ausbildung lässt einen die grundlegenden Skills von der Pike auf lernen. Zudem schafft sie für Leute nach der Schule oder auch nach abgebrochenem Studium Unabhängigkeit. Viele Zusammenhänge werden einem bewusst und durch den Einsatz in verschiedenen Projekten und Abteilungen gewinnt man einfach ein viel umfassenderes Bild. Es ist dabei eine bessere Verzahnung von Theorie und Praxis gegeben als es in einem reinen Vollzeitstudium der Fall ist. Ausbildung ist am Puls der Zeit.
Wem würdest du diese Ausbildung empfehlen und welche Voraussetzungen sollte man deiner Meinung nach mitbringen?
Sascha Robetje: Ganz klar ist die Ausbildung zum FAMS für alle geeignet, die sich auch mal mit Zahlen beschäftigen, aber man muss kein Mathegenie sein. Marktforschung ist nicht nur Zahlen wälzen! Kommunikation spielt im Kontakt zu Kunden, Interviewern und Kollegen eine wichtige Rolle. Als FAMS verkriecht man sich nicht den ganzen Tag allein vor seinem PC. Der FAMS ist für alle, die auch mal was Besonderes Lernen wollen, ohne dabei zu sehr auf einen Bereich eingeschränkt zu sein.
Wie wurdest Du nach Deinem Abschluss als FAMS von Deinem Umfeld wahrgenommen?
Sascha Robetje: Keiner konnte sich zunächst vorstellen, was ein FAMS macht, aber die vielseitigen Einblicke haben dazu geführt, dass man als sehr analytischer und organisierter Mensch mit Zahlenaffinität wahrgenommen wird. Eigenschaften, die bei der Jobsuche von vielen Personalern positiv eingestuft wurden.
Was hat Dich nach Deiner Ausbildung am meisten im Berufsalltag überrascht?
Sascha Robetje: Lernen hört nie auf!
Inwieweit fühltest Du Dich nach Abschluss der Ausbildung auf deine heutige Tätigkeit vorbereitet?
Sascha Robetje: Ich unterrichte zukünftige FAMS, die Ausbildung hat mir dazu ein sehr gutes Grundgerüst vermittelt. Trotzdem bleibt die rasante Entwicklung und Digitalisierung eine Herausforderung, auch zukünftige FAMS adäquat vorzubereiten.
Welchen Tipp würdest Du einem startenden FAMS mit auf den Weg geben?
Sascha Robetje: Immer wieder Fragen stellen (manche in der Branche neigen zu Abkürzungen und übermäßigem Gebrauch von Buzz-Words, die man als Anfänger nicht immer versteht), kritisch bleiben und Netzwerken. Die Branche ist vielseitig und basiert auf Erfahrungsaustausch sowie Weiterentwicklung.

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