Markt für vegane Produkte wächst

Vegetarische und vegane Lebensmittel werden in Deutschland immer beliebter – der Markt wächst und ein Ende ist laut "Branchenreport Vegetarisch & Vegan: Modeerscheinung oder nachhaltiger Wachstumsimpuls?" des IFH Köln nicht in Sicht.

Insbesondere die drei umsatzstärksten Warengruppen – vegetarische und vegane Fleisch- und Milchalternativen sowie der Bereich Frühstück mit pflanzlichen Brotaufstrichen, Müsli und Cornflakes – konnten in den vergangenen fünf Jahren ein deutliches Umsatzplus generieren: Die durchschnittliche jährliche Wachstumsrate lag bei fast 17 Prozent. Damit beläuft sich das Marktvolumen für diese drei Warengruppen 2015 auf 454 Millionen Euro. Die größte Dynamik zeigten dabei Molkereialternativen, wenn auch auf kleinem Niveau, gefolgt von Fleischalternativen. Auch andere Warengruppen, die bis dato nur für wenige Konsumenten interessant waren, wie vegane Säfte und Weine, sind seit kurzer Zeit im Aufschwung. Dieses Wachstum wird sich laut IFH-Prognosen auch in den kommenden Jahren fortsetzen.

IFH Markt für vegetarische Produkte

Alternativen nicht nur für Vegetarier und Veganer interessant

Fleischlose Gerichte und Produkte sprechen indes nicht nur Konsumenten an, die sich konsequent vegetarisch oder vegan ernähren, sondern in zunehmender Zahl auch Konsumenten, die nicht jeden Tag Fleisch essen wollen. Dazu zählen Flexitarier, die sich größtenteils, aber nicht immer, fleischlos ernähren, Pescetarier, die auf Fleisch, aber nicht auf Fisch verzichten, und Konsumenten, die bewusst auf Ernährung und Gesundheit achten, aber auch religiöse Gruppen, Allergiker und Konsumenten mit erhöhtem Cholesterinspiegel.

Laut dem Report liegt der Anteil der „echten“ Vegetarier oder Veganer bei rund vier Prozent der deutschen Bevölkerung. Die Gruppe der Flexitarier macht knapp 24 Prozent der Bundesbürger aus – mit steigender Tendenz, ebenso wie bei den Vegetariern und Veganern. Hauptabnehmer von Fleischalternativen in Deutschland sind aktuell Flexitarier.

Vegetarische und vegane Produkte sind dabei vor allem ein „Frauenthema“. Veganer und Vegetarier sind zu 81 Prozent weiblich, überdurchschnittlich jung (bis 29 Jahre) und gut gebildet. Ethische, nachhaltige und biologische Themen sind Veganern und Vegetariern wichtig.

Verbraucher wollen vegetarische und vegane Produkte tendenziell in den Geschäften kaufen, die sie auch für ihre übrigen Einkäufe aufsuchen (One-Stop-Shopping). Aus dem Grund ist der Lebensmitteleinzelhandel (LEH) bemüht, seine Sortimente stetig an die Verbraucherwünsche anzupassen. So hat sich das Angebot vegetarischer und veganer Produkte vor allem im LEH ausgeweitet. Dies spiegelt sich in dem wachsenden Marktanteil der LEH-Formate, allen voran der Supermärkte, wider.

Über den Report:
Für den "Branchenreport Vegetarisch & Vegan: Modeerscheinung oder nachhaltiger Wachstumsimpuls?", Jahrgang 2016, des IFH Köln wurden neben der Marktanalyse 1.044 Konsumenten zu ihrer Einstellung zur veganen Ernährung befragt.

dr

 

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