Nachgefragt bei… Marion Bodem, Director Human Resources bei Ipsos

Marion Bodem (Ipsos)

marktforschung.dossier: Unsere Gehaltsstudie gibt einen Überblick über die Gehaltsentwicklung in der Marktforschungsbranche in den letzten vier Jahren. Insgesamt hat sich das durchschnittliche Jahresgehalt in der Branche zwischen etwa 52.000€ und 56.000€ „eingependelt“. Wie haben sich die Gehaltsforderungen Ihrer Bewerber in den letzten Jahren verändert?

Marion Bodem: Im Durchschnitt adäquat. Es gibt immer wieder Schwankungen auf individueller Ebene, wir haben jedoch ein gutes Maß gefunden, uns auf die Marktgegebenheiten einzustellen und haben uns damit auch in dieser Hinsicht zu einem attraktiven Arbeitgeber in der Branche entwickelt.

marktforschung.dossier: Stichworte Work-Life-Balance, Vereinbarkeit von Familie und Beruf: Haben Bewerber heute andere Erwartungen an das Unternehmen als vor einigen Jahren?

Marion Bodem: Auf jeden Fall. All diese Faktoren sind inzwischen wichtiger Bestandteil bei der Wahl des Arbeitgebers, eigentlich auch bereits bei der Wahl des Berufes. Es wird von Unternehmen heute erwartet, dass sie diese Erwartungen nicht nur respektieren, sondern dass sie flexible Rahmenbedingungen bieten, um allen Aspekten des Lebens gerecht zu werden. Bei Ipsos haben wir vor einigen Jahren die Vertrauensarbeitszeit eingeführt, die diesem Anspruch sehr entgegenkommt, denn gerade in unserer Branche ist ja das hohe Arbeitspensum immer wieder Thema. Die enge Zusammenarbeit in, teilweise internationalen, Teams trägt unserer Beobachtung nach für viele ebenfalls positiv als Wohlfühlfaktor bei.

marktforschung.dossier: Ein weiteres Ergebnis unserer Studie ist die steigende Zahl an Mitarbeitern mit den neuen Bachelor- und Masterabschlüssen, die in den letzten beiden Jahren bereits rund 20% der akademischen Abschlüsse ausmachten. Wie sind Ihre Erfahrungen mit den Absolventen von Bachelor- und Masterstudiengängen?

Marion Bodem: Sehr gut. Viele unserer Junioren steigen bei uns über ein Praktikum ein. Bereits hier zeigt sich, dass die Studenten der einschlägigen Fachrichtungen sehr gut ausgebildet und hochmotiviert sind. Wenn diese Kandidaten später bei uns als Masterabsolventen anfangen, haben sie zudem durch ihr Praktikum noch eine zusätzliche solide Grundlage für ihre weitere Entwicklung.

marktforschung.dossier: Die Hauptauslöser, das Unternehmen zu wechseln, sind laut unserer Studie Arbeitsunzufriedenheit, keine Perspektive, sich beruflich weiter zu entwickeln und das Gehalt. Wie ist Ihre Erfahrung und welche Mitarbeiterbindungsmaßnahmen gibt es in Ihrem Unternehmen?

Marion Bodem: Das stimmt auch mit unseren Erfahrungen überein, insbesondere der Wunsch nach guten Rahmenbedingungen für die berufliche Entwicklung ist oft recht ausgeprägt.

Deshalb wird Personalentwicklung bei uns ganz groß geschrieben. Unsere individuelle Aus- und Weiterbildungsprogramme reichen von Berufsbildungskonzepten für Auszubildende und Duale Studenten, über komplexe Ausbildungs- und Beförderungsprogramme für Junioren, bis hin zu Weiterbildungs- und Führungskräftetrainings und der jährlich stattfindenden Ipsos Academy, in der gezielt Fachwissen geteilt wird. Wir erhalten viel positives Feedback zu unseren jährlichen Personalgesprächen, in denen mit den betreffenden Mitarbeitern zusammen ein persönlicher Entwicklungsplan definiert wird. So weiß jeder wo er steht und kann seine Karriere bei Ipsos aktiv mit viel Freiraum und Selbstverantwortung mitgestalten.

marktforschung.dossier: In unserer Umfrage klagen Personalverantwortliche, dass es weiterhin schwierig sei, erfahrene Mitarbeiter für gehobene Positionen zu finden. Wie schätzen Sie die Situation ein?

Marion Bodem: Das ist auch für uns so. Bisher konnten wir immer noch alle neuen oder offenen Positionen besetzen, aber die Suche insbesondere in kleinen Märkten oder nach sehr speziellen Fachexperten ist schwierig und teilweise auch teuer.

marktforschung.dossier: Ipsos schreibt sich das Konzept „Fördern und Fordern" auf die Fahnen und bietet die von Ihnen bereits angesprochenen Aus- und Weiterbildungsprogramme für die Mitarbeiter an. Wie werden diese Angebote von den Mitarbeitern angenommen und für wie entscheidend halten Sie diese z.B. für Bewerber?

Marion Bodem: Diese Angebote werden mit viel Engagement und Enthusiasmus von den Mitarbeitern angenommen und gelebt. Neben der Entwicklung von Präsentationsskills werden inzwischen auf diesem Wege viele neue Ideen geboren und erfolgreich in die Tat umgesetzt. Denn jeder Teilnehmer an unserem Wings-Programm muss kurz vor Programmabschluss im Rahmen einer Präsentation einen Vorschlag unterbreiten, wie wir als Ipsos noch besser werden können.  

Seitdem wir diese Förderungsangebote im Karrierebereich unserer Website haben, werden wir häufig bereits von Bewerberseite gezielt darauf angesprochen. Die Kandidaten zeigen sich meist sehr beeindruckt und können auch direkt unsere „Boost-Arena“ besichtigen, die quasi die Bühne für den Großteil unseres Boost- und Wings-Programms ist.

Und für unsere Mitarbeiter feiern wir unsere Erfolge auch auf unserem jährlichen Neujahrsempfang mit Verleihung der Ipsos Awards… sozusagen unsere Oskar-Verleihung in verschiedenen Kategorien, vorgeschlagen und gewählt von Mitarbeitern und Management.

marktforschung.dossier: Sie legen auch viel Wert auf die Ausbildung von FAMS-Azubis. Wie läuft diese normalerweise bei Ihnen ab und wie sind Ihre Erfahrungen mit den Auszubildenden?

Marion Bodem: Ja genau, diese Ausbildung liegt uns sehr am Herzen. Bei Ipsos lernen die Auszubildenden sämtliche Schritte des Forschungsprozesses kennen. Der Einsatz in den verschiedenen Abteilungen sorgt für viel Abwechslung und hilft die einzelnen Vorgänge im Rahmen einer Studie zu verstehen. Die Auszubildenden arbeiten bei der Konzeption von Fragebögen und Gesprächsleitfäden mit, führen Recherchearbeiten durch und bereiten Daten auf. Sie gewinnen Fähigkeiten zur Vorbereitung von Ergebnisberichten, Angeboten und Präsentationen sowie für die Planung und Organisation von Studien nach Projektvorgaben. Für eine optimale Betreuung ist durch die Unterstützung in der Stammabteilung und durch den eigenen Paten über die gesamte Ausbildungszeit hinweg gesorgt.

Unter anderem die Ergebnispräsentation der jährlichen Kooperationsstudie mit der Beruflichen Medienschule in Hamburg zeigt den Betreuern wie viel Potenzial in den FAMS steckt und wie gut diese auf die Arbeit im Team vorbereitet werden. Diese Studie wird von den Auszubildenden im zweiten Lehrjahr zum größten Teil selbstständig durchgeführt.

Durch das hohe Engagement, die besondere Bereitschaft zur Teamarbeit und die innovativen Ideen, die unsere Azubis bei Ipsos einbringen, macht die gemeinsame Arbeit sehr viel Freude und es ist eine super Erfahrung unsere FAMS auf ihrem Weg in die Marktforschung begleiten zu dürfen!

marktforschung.dossier: Frau Bodem, herzlichen Dank für dieses Gespräch!

 

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