Marcus Dreyer (FGM): "Mittel- bis langfristig sollen die Felder außerhalb der Medienforschung einen Großteil der Aufträge ausmachen."

Marcus Dreyer, Geschäftsführer FGM GmbH

Marcus Dreyer, Geschäftsführer FGM GmbH

Marcus Dreyer ist seit Anfang 2013 gemeinsam mit Markus Adomeit Geschäftsführer der FGM GmbH. Zuvor war er knapp 10 Jahre als Gesellschafter Geschäftsführer in der SKOPOS Gruppe tätig. Im Interview mit marktforschung.de berichtet er über die aktuellen Veränderungen bei FGM.

marktforschung.de: Herr Dreyer, Sie sind seit Beginn des Jahres Mitglied der Geschäftsführung bei FGM. Was hat Ihren Arbeitsalltag in den ersten Wochen und Monaten am meisten geprägt?

Marcus Dreyer: Zusammen mit meinem Einstieg in die Geschäftsführung der FGM - zum damaligen Zeitpunkt noch Forschungsgruppe Medien - fand für mich ein Management Buy In und ein MBO des damaligen alleinigen Geschäftsführers Markus Adomeit statt, mit dem ich jetzt gemeinsam die Geschäfte führe. In der ersten Zeit war es wichtig für mich, die FGM und das erfahrene und hoch motivierte Team kennen zu lernen, Prozesse und Strukturen zu erkunden und zusammen mit Herrn Adomeit die Basis für das geplante Unternehmenswachstum zu schaffen. Zusammen mit den Führungskräften haben wir in intensiven Workshops ein gemeinsames Verständnis für die Zusammenarbeit definiert und Themen herausgearbeitet, die wir im Zuge der Markenüberarbeitung in den Vordergrund stellen wollen. Der gesamte Prozess hat eine Dynamik im Team entfacht, die wir in dem Maße nicht erwartet haben. Die Zusammenarbeit mit den Kollegen ist wirklich großartig.

marktforschung.de: Mit welchen strategischen und operativen Zielen werden Sie sich in den nächsten Monaten befassen?

Marcus Dreyer: Unser Handeln im Gesellschafter und Geschäftsführungskreis steht unter Überschrift Partnerschaft und Netzwerk. Alle handelnden Personen konnten in ihrem bisherigen Berufsleben interessante Netzwerke aufbauen, von denen wir jetzt immens profitieren. Um ein Beispiel zu nennen: wir werden Ende September die konstituierende Sitzung unseres „Creative Board“ haben, in dem wir für uns wichtige Persönlichkeiten aus unterschiedlichen Tätigkeitsfeldern als Beratergremium installieren. Ziel ist es, in diesem Kreis aktuelle Entwicklungen und wichtige Themenfelder zu diskutieren, um somit relevante Trends frühzeitig zu besetzen. Gleichzeitig wird es mit diesen Personen auch gemeinsame Aktivitäten in Form von gemeinsamen Studien, Veröffentlichungen oder Vorträgen wie auf der diesjährigen Research & Results geben, so dass alle Beteiligen von der Zusammenarbeit profitieren.

Im Herbst 2012 haben wir uns intensiv mit Wachstumsmöglichkeiten des Instituts auseinandergesetzt. Durch die Veränderungen im Gesellschafterkreis können insbesondere im Medienbereich neue Kundenpotentiale erschlossen werden. Dazu kommt die ausgewiesene Kompetenz im CATI-Bereich. In diesen beiden Feldern war es uns in den ersten Monaten des Jahres bereits möglich, sehr kurzfristig neue Projekte zu gewinnen und wir sind davon überzeugt, dass uns dies auch weiter gelingen wird.

Mittel- bis langfristig sollen die Felder außerhalb der Medienforschung einen Großteil der Aufträge ausmachen. Dies wollen wir u.a. über eine größere Kundennähe und strategische Partnerschaften erreichen. Anfang September starteten wir mit unserem Büro in Hamburg und planen bereits weitere Standorte. Wichtig ist uns dabei, dass die handelnden Personen und Teams, die zu uns stoßen, unser Portfolio ergänzen und das Unternehmen insgesamt befruchten. Wir haben mit Leipzig einen überaus attraktiven und lebenswerten Standort, an dem wir auch übergeordnete administrative Aufgaben, Programmierung, Datenerhebung sowie Analyse und Ergebnisdarstellung zusammenfassen. In Hamburg und an möglichen weiteren Standorten werden wir kundennah die Studienkonzeption und Beratung anbieten.

Methodisch werden wir z.B. die Aktivitäten im Online-Research deutlich ausbauen. Bereits jetzt verfügen wir über eine Befragungslösung mit responsivem Design. Diese Entwicklung war erforderlich, da bereits deutlich über 10% der Panelisten unserer diversen cati-rekrutierten Online-Kundenpanels mit mobilen Endgeräten an den Befragungen teilnehmen. Die auf html 5 basierenden Fragebögen reagieren in Echtzeit auf unterschiedliche Displaygrößen und sind optimiert für Touchscreens. Auf diesem Niveau sind mir bisher nur wenige Anbieter bekannt.

marktforschung.de: Sie haben es eingangs bereits anklingen lassen: Der Name FGM Forschungsgruppe Medien ist seit kurzem Geschichte, Ihr Institut tritt nunmehr „nur noch“ unter der Firmierung FGM GmbH auf. Was sind die Hintergründe der Markenüberarbeitung und steht diese konkret in Zusammenhang mit Management-Buy-In und -Buy-Out und der damit einhergegangenen Veränderung der Gesellschafterstruktur Anfang dieses Jahres?

Marcus Dreyer: Sie liegen mit Ihrer Vermutung ganz richtig: als nun inhabergeführtes Institut möchten wir diese Veränderungen auch nach außen tragen. Die FGM ist schon seit Jahren für zahlreiche Kunden außerhalb des Mediensektors tätig und Markus Adomeit und ich sind mit dem klaren Ziel angetreten, diesen Bereich weiter auszubauen. Der bisherige Name erschien uns daher für dieses Vorhaben nicht mehr geeignet. Gleichzeitig wollten wir den Ursprung des Instituts in der Medienforschung nicht negieren. Unsere Kunden und Mitarbeiter haben immer schon fast liebevoll von „der FGM“ gesprochen, so dass uns die Entscheidung leicht viel, FGM als offiziellen Namen zu wählen

marktforschung.de: Eine weitere Veränderung bei FGM betrifft den ebenfalls bereits angesprochenen CATI-Bereich, der seit kurzem als eigenständige Unit unter dem Namen „SolidField“ agiert. Wie kam es hierzu?

Marcus Dreyer: Wir arbeiten schon seit fast 10 Jahren Jahren auch als CATI-Felddienstleister für andere Institute und wir wollen dieses Geschäft ausbauen. Durch die eigene Unit schaffen wir eine kommunikative Unabhängigkeit vom Research-Bereich, eine räumliche Trennung ist in Planung. Wir haben in den vergangenen Wochen einige interessante Gespräche mit anderen Instituten zum Thema CATI-Feld geführt und dabei den Eindruck gewonnen, dass dieser Schritt richtig ist.

marktforschung.de: Sie attestieren dem Bereich CATI also weiterhin eine Zukunft?

Marcus Dreyer: Ganz klar: JA. Das Volumen mag kleiner werden, aber auch die Anzahl der Wettbewerber wird sich verringern. Wir sind davon überzeugt, dass wir unseren Kunden die jeweils geeignetste Erhebungsmethode anbieten müssen und es gibt Bereiche, bei denen führt an CATI kein Weg vorbei. Durch unsere an der ma orientierten Medientrackings haben wir über das Jahr eine gute Grundauslastung und können somit ein vernünftiges Preis-/Leistungsverhältnis mit Blick auf die exzellente Qualität im CATI-Studio anbieten. Natürlich können wir nicht vorhersagen, wie sich die Rechtssituation entwickeln wird, aber dies betrifft letztlich alle Anbieter.

marktforschung.de: Wie verteilt sich in Ihrem Hause in etwa die Datenerhebung auf online und offline?

Marcus Dreyer: Derzeit überwiegt noch CATI. Durch ein generelles Umsatzwachstum und den Ausbau des Onlinegeschäfts streben wir eine 50:50 Verteilung an, die es 2014 zu erreichen gilt.

marktforschung.de: Herr Dreyer, herzlichen Dank für dieses Gespräch!

 

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