Marc Smaluhn: "Die neue Identität steht für die Idee, dass unsere Kunden mehr mit uns erreichen und auch Neues gestalten können"

Marc Smaluhn, Managing Director Central Europe bei Research Now

Marc Smaluhn, Managing Director Central Europe bei Research Now

Seit Anfang 2010 ist Research Now eine hundertprozentige Tochtergesellschaft von e-Rewards, im September letzten Jahres folgte dann die Konsolidierung der beiden Namen. Seitdem operiert das fusionierte Unternehmen weltweit unter dem Markennamen Research Now™ und mit einer neuen Corporate Identity. Vor diesem Hintergrund hatte marktforschung.de Gelegenheit zum Interview mit Marc Smaluhn, dem Managing Director Central Europe von Research Now, der im Gespräch die Veränderungen seit dem Zusammenschluss reflektiert und sich zur aktuellen Situation der Online-Forschung äußert. 

marktforschung.de: Herr Smaluhn, die Übernahme von Research Now durch e-Rewards liegt mittlerweile ein gutes Jahr zurück. Wie fällt Ihre erste Zwischenbilanz aus?

Marc Smaluhn: Research Now ist ein Jahr nach der Fusion ein global operierendes Unternehmen mit über 1.000 Mitarbeitern und 22 Niederlassungen und einem starken organischen Wachstum. Wir firmieren weltweit unter dem Namen Research Now und sind kürzlich in den USA – wo wir den Namen von e-Rewards auf Research Now geändert hatten – als Unternehmen auf Platz eins im Kundenzufriedenheitsranking gewählt worden

In Deutschland war e-Rewards vor der Fusion praktisch nicht vertreten, so dass wir uns voll und ganz mit dem um internationale B2B Onlinepanels erweiterten Portfolio unseren Kunden widmen konnten.

Alles in allem, so kann ich sagen, war dies ein sehr gutes Jahr.

marktforschung.de: Zunächst wurde in den USA an dem Markennamen e-Rewards festgehalten, außerhalb der Vereinigten Staaten wurde unter dem Namen Research Now operiert. Im September 2010 folgte dann aber die Konsolidierung der Markennamen. Was sind die Hintergründe dieser Entscheidung?

Marc Smaluhn: Der Name e-Rewards passte sehr gut zu einem Onlinepanel, jedoch war dieser sicher nicht optimal als Name für ein Unternehmen, das Dienstleistungen für die Online-Marktforschung erbringt. Die Fusion selber bot uns natürlich die optimale Chance, einen einheitlichen Namen und Auftritt zu definieren. Dass der Namenswechsel in den USA nicht sofort erfolgte, hing mit dem Timing für unseren weltweit neuen Markenauftritt zusammen, an dem sofort nach der Fusion gearbeitet wurde. Jeder, der schon einmal #break# einen Relaunch eines Markenauftritts begleitet hat, weiß, wie viel Zeit und Detailarbeit hierfür geleistet werden muss.

marktforschung.de: Wofür steht die neue Corporate Identity von Research Now?

Marc Smaluhn: Die neue Identität steht für die Idee, dass unsere Kunden mehr mit uns erreichen und auch Neues gestalten können. Unsere Grundwerte, die wir übrigens durch externe und interne Untersuchungen und Kundenbefragungen validiert haben, helfen uns dabei, unsere Vision, die hinter dem Markenauftritt steht, in einem definierten Prozess mit Leben zu erfüllen und erfolgreich umzusetzen. Wir verstehen die Zusammenarbeit intern wie extern als das Arbeiten als 'ein Team'. Hierzu gehören verlässliche Geschäftsbeziehungen, die Erfüllung unseres Qualitätsversprechens – kurzum all die Maßnahmen, die es braucht, um unseren Kunden kontinuierlich die bestmöglichen Lösungen zu bieten.

marktforschung.de: Haben sich durch die Fusion die Arbeitsbedingungen an den Unternehmensstandorten in Deutschland verändert? Gab es Auswirkungen auf die Zahl der Mitarbeiter?

Marc Smaluhn: Sie können sich vorstellen, dass es bei jedem Zusammenschluss von Unternehmen Veränderungen gibt. Diese beschränken sich für unseren Geschäftsbereich Central Europe, den wir von Deutschland aus betreuen, im Wesentlichen auf die IT-Landschaft und die Softwarelösungen, mit denen wir nunmehr weltweit operieren. Die Umstellung und die erforderlichen Trainingsmaßnahmen liegen bereits hinter uns.

Für die Mitarbeiter hat die Fusion geringe Auswirkungen – diese konzentrieren sich vornehmlich auf Prozesse und Systeme.

Die Mitarbeiterzahl von Research Now in Deutschland wird vom Erfolg unseres Unternehmens bestimmt. Wir sind seit der Fusion von 18 auf 24 Mitarbeiter in Deutschland gewachsen, haben unsere Niederlassung in München gegründet und befinden weiter auf Wachstumskurs, wie Sie an unseren derzeit ausgeschriebenen Positionen sehen können.

marktforschung.de: Research Now als Paneldienstleister gehört zu den Pionieren der Online-Forschung. Wie fällt Ihre Prognose hinsichtlich der Entwicklung der Branche für die nächsten Jahre aus?

Die Onlineforschung hat mittlerweile ihren festen Platz im Methodenmix eingenommen, wobei sich die Einsatzmöglichkeiten und Einsatzbereiche ständig erweitern – beispielsweise bei der Altersrepräsentativität. Wir gehen weiterhin von einem Wachstumsmarkt aus, wobei wir online mittlerweile mit digitalen Kommunikationskanälen gleichsetzen.

marktforschung.de: In der Vergangenheit haben Sie sich eher kritisch zur Verbindung von Online-Panels mit Social Communities geäußert. Social Media Research in unterschiedlichen Ausprägungen hat zwischenzeitlich deutlich an Bedeutung gewonnen. Wie beurteilen Sie die derzeitige Situation?

Marc Smaluhn: Meine Kritik bezog und bezieht sich auf die Bespaßung von Teilnehmern eines Online-Panels durch das Hinzufügen einer Social Community im direkten Umfeld #break# eines solchen Panels, da hierdurch der unbefangene Blick, den wir uns von Probanden doch alle wünschen, genommen und der Professionalisierung eines Panels Vorschub geleistet wird.

Soziale Netzwerke hingegen spielen eine wichtige Rolle – allein Facebook verfügt nach eigenen Angaben über 16 Millionen Teilnehmer in Deutschland - und für viele Teilnehmer sind sie die einzige Plattform, von der aus sie im Internet kommunizieren – und dies in zunehmendem Maße mobil. Bei Research Now haben wir dieser Entwicklung mit der Akquisition von PeanutLabs Rechnung getragen und sind in der Lage, auch Zielgruppen aus sozialen Netzwerken in eine Stichprobe zu integrieren oder sogar als eigenständige Stichprobe anzubieten.

Aber Achtung: wir mixen nicht willkürlich eine Stichprobe, sondern haben in Kooperation mit Marketing Inc einen robusten und hinsichtlich der Datenqualität abgesicherten Blending-Prozess definiert, dessen Ergebnisse reproduzierbar und verifizierbar sind.

Auf diese Weise können wir die Menschen dort erreichen, wo sie sind – sicher auch ein wichtiger Schritt zu einem verbesserten Abbild der Grundgesamtheit.

marktforschung.de: Was sind aus Ihrer Sicht die derzeit interessantesten Entwicklungen im Bereich der Online-Marktforschung?

Marc Smaluhn: Dem mobilen Internet ist mit der jetzigen Generation von Smartphones und Tabletcomputern der Durchbruch gelungen. Hier bietet Research Now bereits Lösungen für iPhones oder Android basierte Endgeräte an. Im Wesentlichen sind die Umfragen zum jetzigen Zeitpunkt noch abgespeckte Varianten ihrer PC basierten Versionen, dies wird sich im Laufe der Zeit aber verändern. Mit Smartphones können Sie Sprache, Fotos und Videos aufnehmen, Scannen und – Einverständnis immer vorausgesetzt – auch Bewegungsprofile erstellen.

Der zweite Trend ist die tiefere Vermessung von Onlinewerbung zu den Themen Wahrnehmung, Recall und Kaufverhalten. Research Now hat hierzu ein Verfahren entwickelt, mit dessen Hilfe wir Menschen interviewen können, in deren Browser eine bestimmte Onlinewerbung angezeigt wurde. Und je höher die Kosten für Onlinewerbung steigen, desto stärker wird auf den Ertrag aus einer Kampagne geachtet.

marktforschung.de: Welche Entwicklungen empfinden Sie hingegen als störend oder gar schädlich?

Marc Smaluhn: Alle Marktteilnehmer müssen Umfrageteilnehmer mit Respekt behandeln – und hier gibt es enormes Verbesserungspotential. Die Palette reicht vom nervend langweilig gestalteten Fragebogen, gedankenlosen Ausscreenen bis hin zu mangelnder Aufwandentschädigung, letztere sicherlich unter Preis- und Kostendruck. Dies führt mittel- und langfristig zu sinkender Teilnahme- und Antwortbereitschaft.

Bei Research Now achten wir auf einen sorgsamen Umgang mit unseren Panelmitgliedern, die nicht in unbegrenzter Zahl zur Verfügung stehen, damit wir auch morgen noch Umfragen innerhalb vereinbarter Feldzeiten mit guten Antwortraten bedienen können.

marktforschung.de: Herr Smaluhn, herzlichen Dank für das Interview!

 

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