Lebensmittel: Skandale haben Qualitätsbewusstsein der Verbraucher gestärkt

Hamburg - Nach wie vor haben die Deutschen beim Lebensmittelkauf vor allem die Kosten im Blick. 80 Prozent der Verbraucher schauen beim Einkauf als Erstes auf den Preis. Allerdings ist das Qualitätsbewusstsein durch die Lebensmittelskandale der vergangenen Jahre geschärft worden. Ganze 94 Prozent der Verbraucher gaben an, dass die Qualität der Produkte ihre Kaufentscheidung maßgeblich beeinflusst. Dafür sind sogar 70 Prozent von ihnen bereit, ihre angestammten Marken zu wechseln. Dies sind Ergebnisse einer Marken-Studie von EARSandEYES im Auftrag von P.U.N.K.T. PR, für die im September dieses Jahr 1.000 Verbraucher zu ihrem Konsumverhalten und ihrer Einstellung gegenüber Marken befragt wurden.

Danach sind für jeden dritten Verbraucher Marken und namhafte Hersteller ein eindeutiges Indiz für die Qualität, die sie sich von einem Produkt erhofften. Eine entscheidende Voraussetzung für dieses Markenvertrauen sei Transparenz, so die Autoren der Studie. Umfassende Informationen über Inhaltsstoffe, Herkunft und Herstellung der Lebensmittelprodukte seien daher heute unabdingbar.

Und die Deutschen informieren sich: Jeder Vierte zieht bereits vor dem Lebensmittelkauf Bewertungsportale wie beispielsweise das der Stiftung Warentest zurate oder folgt den Empfehlungen von Fachleuten wie Spitzenköchen und Ernährungswissenschaftlern. Von einer außergewöhnlichen Verpackung, die mehr verspricht, als der Inhalt tatsächlich bestätigt, lassen sich die Verbraucher hingegen schon lange nicht mehr blenden. Die Studie spricht gerade einmal von 18 Prozent, die sich von der Optik eines Produkts zum Kauf verleiten lassen.

Die Deutschen kaufen am liebsten deutsche Produkte. Für 60 Prozent der Verbraucher sei das Gütesiegel „Made in Germany“ wichtig“, so die Studie. Molkereiprodukte, Eier, Wurstwaren, Obst und Gemüse sollten nach Meinung von 68 Prozent der Verbraucher aus ihrer Region stammen. Für jeden Dritten ist das Kriterium der Regionalität sogar kaufentscheidend. Regionalität werde auch in den nächsten 15 Jahren noch ein Megathema der Lebensmittelbranche sein. Dies spiegele sich beispielsweise in dem Trend wider, dass auch immer mehr Köche regionale Produkte auf ihre Speisekarte setzen. Die Gründe hierfür sind mehr Frische, Nachhaltigkeit, Ressourcenschonung, die Vermeidung langer Transportwege, die Unterstützung der lokalen Wirtschaft – und in der Hauptsache ebenfalls Qualität.

Parallel zu diesem Regionalitätstrend spielen auch Convenience-Produkte – Tiefkühlkost, Sandwiches, Fertigsuppen, Backmischungen – eine zunehmend wichtige Rolle. In Deutschland nehmen sich Berufstätige für die Zubereitung einer Mahlzeit im Schnitt 30 Minuten am Tag Zeit zum Kochen. Arbeit, Freizeit und Familie stehen im ständigen Wettstreit. Im Trend seien daher frische, gesunde Lebensmittel, die fertig zubereitet gekauft und sofort mit gutem Gewissen verspeist werden können. So erleichtert beispielsweise gefrorenes, vorgeputztes Gemüse das Kochen, enthält aber annähernd so viele Vitamine und Nährstoffe wie das Naturprodukt.

ah

 

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