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Das Interview zum Webinar am 20.5.2020 "Langfristig gilt es, die Unternehmensstrategie auf das 'New Normal' auszurichten"

Joachim Bacher und Dr. Daniel Mühlhaus, Kantar
Sie sprechen in der Webinar-Ankündigung von fundamentalen Anpassungsprozessen, auf die sich die Marktforschungsbranche gefasst machen muss. Worin werden sich diese fundamentalen Anpassungsprozesse manifestieren?
Durch die aktuellen Abstandregelungen hat der Einsatz agiler Erhebungsmethoden stark zugenommen. Digitale Befragungsplattformen und qualitative Befragungstechniken werden durch die Krise weiter an Relevanz gewinnen.
Wir lernen gerade, dass wir Tracking-Fragebögen sehr kurzfristig an veränderte Situationen anpassen müssen. Dies erfordert den Einsatz agiler Methoden.
Persönliche Interviews, in vielen Branchen der Gold-Standard für die Betrachtung der Marktverhältnisse, werden aktuell durch digital gesteuerte Telefon- und Online-Befragungen ersetzt. Diese eignen sich ideal, um in kürzerer Zeit Insights zu erhalten.
Sie beschleunigen auch die Verzahnung qualitativer und quantitativer Techniken, ob im Kontext von qualitativen Communities oder Text-Analytics von offenen Nennungen in quantitativen Befragungen.
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Sie werden im Webinar Einblicke in aktuelle Eigenstudien geben, die offenbaren, wie Menschen über die Coronakrise denken und welche Auswirkungen das auf Konsumentscheidungen hat. Welches Ergebnis hat Sie besonders überrascht?
Die laufende COVID-19 Pandemie wird von vielen als Chance gesehen, das aktuelle Leben neuzuordnen und auch die eigene Finanzplanung zu überprüfen. Der Anteil der Planer nimmt im Laufe der Krise zu.
Anders als z. B. während der Finanzkrise gibt es keine Schuldzuweisungen. Und anders als in anderen Ländern, ist Deutschland bislang von den Folgen des Virus relativ verschont geblieben. Wir sehen eine geringe Angst vor einer möglichen Ansteckung. COVID-19 ist für die meisten Deutschen kein lebensbedrohlicher Ausnahmezustand. Im Gegenteil: Das schöne Wetter hebt die Stimmung zusätzlich und bei einzelnen Menschen kommt eine Art von Sabbatical-Feeling auf. Lock Down in Deutschland wird von denen, die nicht in existenzieller Not sind, positiv uminterpretiert als Chance für Entschleunigung oder Zeit, sich liegengebliebenen Dingen zu widmen.
Anpassungsprozesse - besonders solche, die fundamentaler Natur sind - brauchen ja ihre Zeit. Die Pandemie wird hoffentlich irgendwann überstanden sein; erste Lockerungen wurden bereits beschlossen. Wie lautet die Devise: Einstellen auf den Status Quo oder Vorbereiten auf die Rückkehr des Normalzustands?
Kurzfristig werden sich alle Unternehmen auf die aktuelle Situation mit Abstandregelung, weniger Kunden in den Geschäften, veränderte Mediennutzung, Kurzarbeit etc. einstellen müssen. Hier gilt es v.a. die relevanten Feinheiten seiner Kunden zu kennen. Wie gehen diese aktuell damit um?
Langfristig gilt es, die Unternehmensstrategie auf das "New Normal" auszurichten. Das wird je nach Branche sehr unterschiedlich ausfallen
Über verstärkte Kundenzentrierung und basierend auf konkreten Marktforschungsergebnissen Wettbewerbsvorteile verschaffen und so gestärkt aus der Krise hervorgehen: Ist das beschriebene Vorgehen nicht das Gleiche, was auch außerhalb von Krisenzeiten ratsam ist? Oder ist es genau das, was erfolgsversprechend ist: Einfach an dem festhalten, was sich als Gut bewährt hat?
Die Marktforschung wird ein wichtiges Element für die Entscheidungsfindung bleiben.
Außerhalb von Krisenzeiten hat man jedoch mehr Zeit dafür. Jetzt ist Tempo gefragt. Aktuell steigt der Bedarf an Insights für kurzfristige Marketingentscheidungen. Unternehmen müssen ihren Purpose umsetzen und Haltung zeigen - sich aktiv (in der Gesellschaft) einbringen. Dabei helfen weiterhin die etablierten Kundenbefragungen, die um qualitative Module erweitert, auch frische Insights liefern können.
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jvdm
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