Kundenkompass Private Krankenversicherung: Kassenpatienten sehen keine Verbesserung durch Gesundheitsreformen

Köln - Die große Mehrheit der gesetzlich Krankenversicherten in Deutschland ist mit den Resultaten der Gesundheitsreformen unzufrieden. Rund 80 Prozent der Kassenpatienten sind der Ansicht, dass die zwischen 1997 und 2007 durchgeführten Änderungen keine spürbaren Verbesserungen in Bezug auf Umfang und Qualität der medizinischen Leistungen gebracht haben. Das ist das Ergebnis der repräsentativen Studie "Kundenkompass Private Krankenversicherung" der Gothaer Krankenversicherung in Zusammenarbeit mit dem F.A.Z.-Institut.

Stagnation und Rückschritt sind die bestimmenden Begriffe, die gesetzlich Versicherte mit den Gesundheitsreformen der letzten Jahre verbinden. So empfinden rund 30 Prozent der Kassenpatienten eine rückläufige Entwicklung in der Versorgungsqualität der gesetzlichen Krankenversicherung.  Deutlich besser ist die Stimmung unter den Privatversicherten. Von ihnen beklagen nur zwölf Prozent eine schlechtere Qualität und geringere Leistungen ihrer Krankenversicherung infolge der Reformen.

Grund für die überwiegend negativen Einschätzungen  auf Seiten der gesetzlich Versicherten sind eine Reihe realer Leistungskürzungen durch den Gesetzgeber. Dies betrifft beispielsweise den Zahnersatz, aber auch die Erstattung von Sehhilfen und Medikamenten. So beträgt die private Zuzahlung bei verschreibungspflichtigen Arzneimitteln seit 2004 zwischen fünf und zehn Euro. Gleichzeitig haben nur wenige Kassen den Leistungskatalog erweitert, beispielsweise indem sie die Kosten von Naturheilverfahren übernehmen.

Ein schlechtes Zeugnis stellen die Befragten dem Gesetzgeber auch in puncto Transparenz aus. Nur 13 Prozent der GKV- sowie PKV-Versicherten sind der Meinung, dass die Wirkung der Gesundheitsreformen auf die eigene Krankenversorgung für sie nachvollziehbar ist. Weitere 41 Prozent der GKV-Versicherten und 57 Prozent der PKV-Versicherten sehen hinsichtlich der Transparenz der einzelnen Reformmaßnahmen während der letzten zehn Jahre keinen wesentlichen Fort- oder Rückschritt.

Hintergrundinformationen: Im April und Mai 2008 befragte das Berliner Meinungsforschungsinstitut forsa im Auftrag der Gothaer Krankenversicherung AG 1.000 Krankenversicherte im Alter von 18 bis 65 Jahren nach ihren Ansichten über private Krankenversicherungen. Die interviewten Personen repräsentieren einen Querschnitt der Krankenversicherten in Deutschland.

 

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