Was sonst noch war Kreuztabellen, Frauenmagazine, Längsschnittstudien
Marktforscher endlich verstehen: Was meint die Spezies Marktforscher, wenn sie ständig von Kreuztabellen, Randsummen und signifikanten Unterschieden bei den Spaltenanteilen spricht? Ray Poynter erklärt in einem E-Book namens "Introduction to Market Research Tables", was die Besonderheiten der Mafo-Tabellenlehre sind (PDF-Download). In einem separaten Blogbeitrag bittet der Autor um Feedback.
Die Vereinigten Staaten vor der Wahl
Gerade in Zeiten des US-Wahlkampfs ist es in Europa schwer in Mode, über die angebliche Rückständigkeit der Amerikaner zu lästern. Doch was wissen wir tatsächlich über die soziale Lage in den USA? Ein Autorenteam von "Zeit Online" hat die ökonomischen Charakteristika der amerikanischen Gesellschaft in Schaubildern zusammengefasst. Dabei kommt viel Widersprüchliches zur Sprache: "In manchen Gegenden ist es sogar schwieriger, bei Starbucks einen Cappuccino zu bekommen, als eine Schrotflinte im nächsten Waffenladen."
Weltflucht am Kiosk?
Was ist los mit deutschen Frauen? Die Zeitschriftenregale werden derzeit überschwemmt mit Titeln, die eine heile Welt vorgaukeln, eine Welt voller Häkeldecken und Yoga. Die Gründe und Abgründe dieser Entwicklung fassen David Pfeifer und Katharina Riehl von der "Süddeutschen" zusammen und beziehen sich dabei auf Erkenntnisse von Stephan Grünewald: "Obwohl der Psychologe vom Rheingold-Institut das Weltgeschehen für den Boom der Magazine verantwortlich macht, kommt dieses Weltgeschehen bemerkenswerterweise in keinem der Magazine vor. Noch nicht mal drängende Frauenthemen werden angesprochen, obwohl es sich doch eindeutig um Frauenmagazine handelt."
Sind wir doch nicht glücklicher geworden?
Mit Längsschnittstudien ist das so eine Sache: Selbst bei fragwürdiger Methodik sind die Ergebnisse der Erhebungswellen meist gut miteinander vergleichbar, sodass eine vermeintliche Entwicklung im Zeitverlauf sichtbar wird. Dass diese Entwicklung aber auch zufälliger Natur sein kann, wird dabei gerne verschwiegen. So geschehen auch beim jüngsten Glücksatlas der Deutschen Post: "Die im Glücksatlas dokumentierte Entwicklung des Glücksindex zeigt alle paar Jahre leichte und wohl zufällige Abweichungen von einem langfristig (schwach) ansteigenden Trend", schreiben die Autoren der Kolumne "Unstatistik". Und sie rücken die Interpretation der Zahlen zurecht: "Alles wenig dramatisch – wahrscheinlich hat sich am Endorphinniveau der Deutschen nichts verändert."
Noch ein wenig gläserner
Schalten Sie mal wieder die Plug-Ins Ihres Browsers ab. Wie wertvoll dieser Tipp für Ihre Privatsphäre ist, zeigt ein erschreckender Videobeitrag des ARD-Magazins "Panorama": Eine Journalistin gab sich als Datenanalystin aus und kaufte paketweise die Surfprotokolle von Millionen deutschen Bürgern. Darin enthalten: Angaben zur Identität, sexuellen Vorlieben und Berufstätigkeit dieser Personen. Alles eine Frage des Geldes.
Ein schönes Wochenende wünscht
Nils Glück, marktforschung.de
Übrigens: Meistgeklickter Link von vergangener Woche war das umstrittene Matratzen-Testergebnis der Stiftung Warentest.
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