Kräftiger Umsatzzuwachs für WPP
Für marktforschung.de berichtet Jörg Stroisch
“Ein weiteres Rekordjahr“, schreibt WPP gleich als ersten Satz in der Pressemitteilung zu den Jahreszahlen 2016 – das britische Unternehmen strotzt vor Selbstbewusstsein. Der Gesamtumsatz des Konzerns stieg für das Gesamtjahr 2016 auf 14,389 Milliarden Pfund (Vorjahr 2015: 12,235 Milliarden Pfund) und somit um satte 17,6 Prozent. Selbst auf Basis konstanter Wechselkurse ist es immer noch ein Wachstum von 7,2 Prozent. Auch das EBITDA – also der Gewinn vor Steuern, Zinsen und Abschreibungen – zeigte sich mit 2,420 Milliarden Pfund (Vorjahr 2015: 2,002 Milliarden Pfund) in sehr guter Kondition: ein Plus von 20,8 Prozent (auf Basis konstanter Wechselkurse: + 8,0 Prozent). Schon im dritten Quartal und in den Quartalen davor hatte sich diese positive Entwicklung angekündigt, wenngleich das vierte Quartal schwächer gelaufen sei als die anderen.
In allen Bereichen deutliche Umsatzzuwächse
In der ergänzenden 48-seitigen Präsentation geht WPP mehr ins Detail und gliedert die Zahlen nach Unternehmensbereichen auf. So konnte der Bereich “Advertising, Media Investment Management“ um 17,9 Prozent – auf Basis konstanter Wechselkurse um 7,7 Prozent – auf 6,548 Milliarden Pfund zulegen (Vorjahreszeitraum: 5,553 Milliarden Euro). Es ist mit Abstand der wichtigste Bereich für das Unternehmen und macht 45,5 Prozent des Konzernumsatzes aus.
Ebenfalls sehr stark zugelegt hat “Branding and Identity, Healthcare and Specialist Communications“, nämlich um 23,2 Prozent (auf Basis konstanter Wechselkurse: + 11,8 Prozent). 4,079 Milliarden Pfund Umsatz (Vorjahreszeitraum: 3,310 Milliarden Pfund) brachte der Bereich ein.
Es folgen “Data Investment Management“ mit einem Plus “nur“ im einstelligen Prozentbereich von 9,7 Prozent (konstante Wechselkurse: + 0,4 Prozent) und 2,661 Milliarden Pfund Umsatz (Vorjahreszeitraum: 2,426 Milliarden Pfund) sowie “Public Relations & Public Affairs“ mit einem Umsatz von 1,101 Milliarden Pfund (Vorjahreszeitraum: 946 Millionen Pfund) und einem Plus von 16,4 Prozent (konstante Wechselkurse: + 5,0 Prozent).
Im Bereich “Data Investment Management“ ist mit Kantar ein für die Branche wichtiges Unternehmen erfasst. Hier wäre der Umsatz um 0,9 Prozent gesunken, wenn man auf Basis konstanter Wechselkurse zum Beispiel Akquisitionen herausgerechnet hätte. Die zweite Jahreshälfte sei hier schwächer verlaufen, konstatiert WPP, die etablierten, gesättigten Märkte seien weiterhin schwierig und unter Druck. Man sehe aber ein Bedürfnis hin zu “realen“ extra erhobenen Daten im Vergleich zur Auswertung von Daten Dritter.
Westeuropa weiterhin stark im Wachstum
Sehr erfreulich läuft weiterhin das Geschäft in “Western Continental Europe“ (ohne Großbritannien). Die Region legte deutlich um 20,3 Prozent (konstante Wechselkurse: + 7,2 Prozent) auf nun 2,425 Milliarden Pfund (Vorjahreszeitraum: 2,016 Milliarden Pfund) zu, steigerte ihren Anteil am Gesamtumsatz auf 19,6 Prozent (drittwichtigster Bereich). Unter anderem Deutschland habe im vierten Quartal ein gutes Wachstum gezeigt, so steht es in der Pressemitteilung.
Die weiteren Regionen: “North America“ mit 4,604 Pfund Umsatz (Vorjahreszeitraum: 3,882 Milliarden Pfund) und einem Plus von 18,6 Prozent (konstante Wechselkurse: + 4,8 Prozent); “Asia Pacific, Latin America, Africa & Middle East and Central & Eastern Europe“ mit 4,299 Milliarden Pfund Umsatz (Vorjahreszeitraum: 3,541 Milliarden Pfund und einem Plus von 21,4 Prozent (konstante Wechselkurse: + 11,9 Prozent) sowie “United Kingdom“ mit 1,866 Milliarden Pfund Umsatz (Vorjahreszeitraum: 1,777 Milliarden Pfund) und einem Plus von 5,0 Prozent (auch auf Basis konstanter Wechselkurse, logischerweise).
Das Jahr 2017 werde sich in ähnlicher Form entwickeln, allerdings mit einem langsameren Wachstum, prognostiziert WPP in seiner Pressemitteilung. Das hörten die Anleger offenbar gar nicht gerne: Zumindest rauschte der Kurs der Aktie nach Veröffentlichung der Zahlen um 6,07 Prozent (Stand: etwa 10:30 Uhr) in den Keller, notierte um 116 Pence schlechter als am Vortag bei nun 1,796 Pfund je Aktie. Dennoch: Auf den Monat betrachtet und erst recht über einen längeren Zeitraum ist die WPP-Aktie weiterhin eine Erfolgsstory.
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