Konsumenten-Studie: Bacardi ist die stärkste Spirituosenmarke

Hamburg – Spirituosen polarisieren deutsche Konsumenten. Die meistgenannte Eigenschaft ist hierbei der Geschmack. Viele Spirituosenmarken schaffen es jedoch, eine darüberhinausgehende, emotionale Markenpersönlichkeit zu kreieren. Das ist das Ergebnis einer Online-Studie von BrainJuicer, die unter 497 Konsumenten im Alter von 18 bis 65 Jahren in Deutschland Mitte November 2014 durchgeführt wurde. Ähnlich wie bei Hotelbewertungen erzielte hierbei jede Marke eine bestimmte Zahl an Sternen, die die emotionale Stärke einer Marke widerspiegeln soll und für die positive Wahrnehmung der Marke steht.

Unter den getesteten Spirituosenmarken stellt Bacardi die stärkste Marke dar. Sie ist besonders beliebt und erhält mit 4 Sternen eine sehr gute Markenbewertung. Bei den übrigen Marken liegt das Feld sehr nah beieinander – mit 3 Sternen sind sie zwar deutlich abgeschlagen hinter Bacardi, stellen jedoch immer noch solide Marken dar. Berentzen und Jack Daniel’s belegen den zweiten und dritten Platz, dicht gefolgt von Absolut und Jim Beam. Smirnoff, Sierra Tequila und Jägermeister werden am schwächsten bewertet.

Die gute Bewertung von 4 Sternen erreicht Bacardi vor allem dadurch, dass der Geschmack einheitlich als sehr gut und die Qualität als hoch empfunden wird, und Bacardi sich außerdem vielfältig zum Mixen verwenden lässt. Dadurch ruft die Marke ein hohes Maß an positiven Emotionen bei den Befragten hervor.

Berentzen schneidet mit guten 3 Sternen und einer überwiegend positiven emotionalen Reaktion ab, was vom vielfältigen und fruchtigen Geschmack getrieben wird. Konsumenten verbinden die Marke außerdem mit Spaß.

Jack Daniel’s wird als qualitativ hochwertig und gut schmeckend wahrgenommen, vor allem zusammen mit Cola. Die Marke hat jedoch keine herausstechende Persönlichkeit und ruft eine verhaltene emotionale Reaktion hervor. Jim Beam schneidet etwas schlechter ab. Die Marke wird vielmehr als eine günstige Alternative von geringerer Qualität gesehen, deren Geschmack teilweise sogar starke negative Gefühle erregt.

Die beiden Wodkamarken Smirnoff und Absolut schneiden eher durchschnittlich ab, da sie die meisten Konsumenten emotional unberührt lassen. Dies ist zum Teil darin begründet, dass die Leute der Kategorie Wodka allgemein eher neutral gegenüber stehen. Vor allen Smirnoff versäumt es, sich über die Kategorie hinaus von anderen Marken abzugrenzen.

Ähnlich verhält es sich bei der Marke Sierra Tequila. Obwohl sie emotional polarisiert, sind die ausgelösten Emotionen vor allem auf die Kategorie Tequila zurückzuführen. Die Marke selbst besitzt nur eine schwache Persönlichkeit und ist eher unbekannt.

Ganz anders sieht hingegen das Bild der Marke Jägermeister in den Köpfen der Konsumenten aus. Sie bildet zwar das Schlusslicht, erzeugt jedoch eine starke emotionale Reaktion bei den befragten Konsumenten – der Geschmack von Jägermeister wird von manchen geliebt und von anderen gehasst. Sie ist zudem diejenige Marke, die sich am meisten abhebt und einen unverwechselbaren Charakter besitzt. Wenn man die Leute nach der Marke Jägermeister fragt, denken sie sofort an den Hirsch und die grüne Flasche.

Es zeigt sich, so BrainJuicer, dass die meisten Spirituosenmarken von den Konsumenten nicht einheitlich wahrgenommen werden und häufig polarisierend wirken. Eine Abgrenzung durch Produkteigenschaften allein sei schwierig umsetzbar. Nur Marken, die starke Emotionen beim Konsumenten auslösen, könnten ihrer Persönlichkeit eine besondere Farbe verleihen und damit langfristig erfolgreich sein. 

ah

 

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