Kleiderordnung am Arbeitsplatz: Studie von Ipsos und Reuters ermittelt Einstellung zu Casual- und Businesslook in 24 Ländern

Hamburg - Eine aktuelle Reuters-Umfrage, die Ipsos unter Arbeitnehmern in 24 Ländern online durchführte, befasst sich mit der Frage, welche Art Kleidung am Arbeitsplatz getragen wird, welche angemessen ist und mit welcher man es nach ganz oben schafft.

Deutschland liegt vorn beim Casual Look

Jeder vierte (26%) Arbeitnehmer trägt eine Art Uniform, d.h. vom Arbeitsgeber vorgeschriebene Kleidung, beispielsweise im medizinischen Bereich, in Fabriken, im Polizeidienst oder teilweise im Einzelhandel. Das trifft am stärksten in Ungarn (40%), Mexiko (40%), Spanien (39%), Australien (38%) und Indonesien (38%) zu und am wenigsten in Deutschland (18%), Russland (14%), Südafrika (13%) und Süd Korea (12%).

Jeder dritte (34%) kleidet sich im Business Look, Deutschland liegt mit 31 Prozent im Durchschnitt, in den asiatischen Ländern ist das geschäftsmäßige Outfit verbreiteter (45%), in Ungarn schließt man sich da eher nicht an (12%).
Die Kleidung, die weltweit am häufigsten am Arbeitsplatz getragen wird, ist der Freizeitlook (40%). Russland (58%), Polen (57%), Deutschland und Argentinien (je 52%) führen das Feld der "Casual Dressers" an. In China (24%), Australien, Indien und Saudi Arabien (je 22%) ist dieser Look in der Arbeitswelt am wenigsten verbreitet.

Arbeitskleidung beeinflusst Arbeitsleistung

In Deutschland (63%) gibt es neben Polen (64%) relativ die meisten Verfechter des Standpunktes, Arbeitnehmer in Freizeitkleidung seien produktiver als solche in vom Arbeitgeber vorgeschriebener Kleidung. In China (33%), Australien (30%), Frankreich (30%), Brasilien (29%) und Mexiko (28%) ist man eher nicht dieser Ansicht und sieht dagegen die größere Produktivität bei den geschäftsmäßig gekleideten Angestellten.

Shorts und Flip Flops sind tabu

Die deutsche Favorisierung von Freizeitkleidung am Arbeitsplatz hat allerdings ihre Grenzen. Nur 28 Prozent der Befragten finden Shorts und nur 14 Prozent Flip Flops angemessen. In Ungarn (40%), Australien (44%) und Schweden (44%) sieht man das Shortsthema wesentlich gelassener. Flip Flops erfahren ebenfalls in Ungarn (54%), Süd Korea (50%), Indien (41%), Belgien (39%) und Saudi Arabien (36%) große Akzeptanz.

Kleider machen Manager

Gut jeder dritte Befragte (37%) glaubt im Übrigen nicht, dass Arbeitnehmer in Freizeitkleidung es in ihrem Unternehmen jemals ins obere Management schaffen. In Deutschland sieht man das genauso. Weltweit empfindet jeder Fünfte (20%) diese Gruppe in ihrem Unternehmen als Faulenzer. Diese Meinung wird vor allem in Indien (58%) und Saudi Arabien (40%) vertreten, in Deutschland urteilt nur jeder Zehnte (12%) so hart. Weltweit große Zustimmung von zwei Drittel der Befragten (66%) erhält die Aussage, Senior Manager sollten immer besser gekleidet sein als ihre Mitarbeiter. Auch in Deutschland stimmen 58 Prozent der Arbeitnehmer dieser Ansicht zu.

Heute mal leger zur Arbeit

Bei vier von zehn (38%) befragten Arbeitnehmern gibt es regelmäßig einen Tag, an dem Freizeitkleidung getragen werden kann, das ist vor allem im Indonesien (77%) und Indien (71%) der Fall, in Deutschland betreffen solche Angebote 29 Prozent der Arbeitnehmer, in Frankreich und Schweden nur jeweils acht Prozent.

Wie man sich als Arbeitnehmer bei Unternehmensfeiern oder Picknicks am Strand kleiden sollte, darüber gehen die Ansichten weltweit sehr auseinander. In Ungarn (87%), Argentinien (86%) und Spanien (82%) findet man Badeshorts und Bikinis als Beachwear auch unter Arbeitskollegen durchaus angemessen, in Deutschland können sich nur 21 Prozent für dieses Outfit unter Kollegen erwärmen.

Quelle: Ipsos

 

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