Nielsen Kauflaune der Deutschen ist ungebrochen

Der Optimismus der deutschen Verbraucher ist laut Verbrauchervertrauensindex von Nielsen zwar zum Jahresende leicht zurückgegangen, das Verbrauchervertrauen befand sich im dritten Quartal 2015 allerdings auch auf einem Zehnjahreshoch (Rückgang von 100 auf 98 Punkte).

Somit liegt Deutschland im europäischen Vergleich weiterhin in der Spitzengruppe (Platz vier) und mit 17 Punkten weiterhin weit über dem europäischen Durchschnitt (81 Punkte). Nur die Dänen (110 Punkte), Briten (101 Punkte) und Iren (99 Punkte) schauen noch zuversichtlicher in die Zukunft. Der Verbrauchervertrauensindex bildet die Job-Aussichten, die persönliche finanzielle Situation und die Bereitschaft der Deutschen ab, Geld auszugeben – immer mit Blick auf die kommenden zwölf Monate und im europäischen Vergleich.

Deutsche mit anhaltend positiven Job-Aussichten

Fast zwei Drittel (58 Prozent) der Deutschen schätzen ihre Job-Chancen für die nächsten zwölf Monate 2015 als gut oder sehr gut ein. Damit liegt Deutschland 26 Prozent über dem europäischen Durchschnitt (32 Prozent). "Die positiven Entwicklungen am deutschen Arbeitsmarkt spiegeln sich kontinuierlich in den Einschätzungen der Job-Aussichten wider. Hier hat sich Deutschlands Spitzenposition etabliert und ist längst keine Einzelerscheinung mehr", analysiert Ingo Schier, Vorsitzender der Geschäftsführung von Nielsen Deutschland.

Das gute Konsumklima zeigt sich auch daran, dass 53 Prozent der Deutschen ihre persönliche finanzielle Situation für die nächsten zwölf Monate als gut oder sogar sehr gut einschätzen. Im Vergleich zum Vorjahresquartal (55 Prozent) ist dieser Wert um zwei Prozentpunkte zurückgegangen. Im europäischen Durchschnitt beurteilen 41 Prozent der Befragten ihre finanzielle Lage gut bis sehr gut. 50 Prozent der Deutschen sind zudem der Ansicht, dass die nächsten zwölf Monate eine gute Zeit sind, um Geld auszugeben. Diese Ansicht teilen nur 35 Prozent der Europäer.

Kleidung steht an erster Stelle

Deutsche Verbraucher kaufen in erster Linie Kleidung (52 Prozent) oder buchen einen Urlaub (46 Prozent) mit dem Geld, das sie nicht zur Deckung ihrer Lebenshaltungskosten benötigen. An dritter Stelle steht mit 30 Prozent das Abbezahlen von Schulden. Sparen liegt bei deutschen Verbrauchern im vierten Quartal 2015 mit 27 Prozent erst auf Platz vier. „Die Deutschen geben ihr Geld lieber aus, als es zu sparen“, sagt Ingo Schier. Damit unterscheiden sich deutsche Verbraucher stark vom europäischen Durchschnitt, bei dem Sparen mit 36 Prozent an erster Stelle steht, wenn es um die Frage ‚Was machen ich mit Geld, das ich über habe?‘ geht.

Wenn deutsche Verbraucher ihre Ausgaben reduzieren müssen, ist es für sie die Sparmaßnahme Nummer eins, seltener Essen beim Lieferservice zu bestellen (61 Prozent). Auf Platz zwei steht der Wechsel zu günstigeren Marken beim Lebensmittelkauf (56 Prozent), gefolgt von geringeren Ausgaben für neue Kleidung (50 Prozent).

Die Hauptsorgen der Deutschen im letzten Quartal 2015 sind die nicht-materiellen Themen Immigration, Terrorismus und Gesundheit. Die Ereignisse des vergangenen Jahres haben laut Ingo Schier zwar Einfluss auf die Sorgen der Verbraucher, bislang sei aber keine Auswirkung auf das Verbrauchervertrauen erkennbar. Wirtschaftliche Sorgen stehen anders als im europäischen Durchschnitt in Deutschland hinter den nicht-wirtschaftlichen. Im europäischen Durchschnitt sind Terrorismus, die wirtschaftliche Lage und Jobsicherheit die Hauptsorgen der Verbraucher.

Zur Studie:
Die Nielsen Global Survey über das Vertrauen der Konsumenten und ihre Einkaufsgewohnheiten wurde zuletzt im Zeitraum vom 02. bis zum 25. November 2015 durchgeführt. Dabei hat Nielsen mehr als 30.000 regelmäßige Internetnutzer in 61 Ländern der Regionen Asien-Pazifik, Europa, Lateinamerika, Mittlerer Osten, Afrika und Nordamerika befragt.

dr

 

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