Jahreszahlen Kantar steigert deutlich den Umsatz

Immerhin um neun Prozent auf Basis konstanter Wechselkurse konnte das Marktforschungsunternehmen Kantar seine Umsatzzahlen 2021 steigern. Allerdings sind damit die Verluste durch die Corona-Pandemie nicht ausgeglichen worden.

In München hat Kantar seinen deutschen Hauptsitz (Bild: © Picture Alliance)

von Jörg Stroisch

2021 ging es beim Marktforschungsforschungsunternehmen Kantar wieder bergauf, wie es in einer Präsentation veranschaulichte: Auf 3,683 Milliarden US-Dollar stieg der Umsatz an. Zum Vergleich: 2020 waren es noch 3,479 Milliarden US-Dollar. Aber damit sind die Einbrüche der Corona-Pandemie bei weitem nicht ausgeglichen. Denn 2019 erwirtschaftete Kantar noch 3,878 Milliarden US-Dollar, liegt also 2021 noch fünf Prozent unter diesem Ergebnis. Alle Zahlen weist Kantar unter der Annahme konstanter Währungskurse aus.

Kantar wurde vom Investor Bain Capital zu großen Teilen von WPP übernommen. 60 Prozent des Marktforschungsunternehmens gehören ihm. Schon Ende 2020 wurde die Transaktion endgültig vollzogen.

Sehr gute Entwicklung bei „Insights“

Gerade die mehr kundenorientierten Geschäftsfelder „Insights“, „Consulting“ und „Public“ hatten unter der Corona-Pandemie besonders gelitten - und konnten nun zum Teil kräftig zulegen. „Insights“ legte demnach um neun Prozent zu, von ursprünglich 1,669 Milliarden US-Dollar auf nun 1,819 Milliarden US-Dollar. Zu diesem Bereich gehören unter anderem der Produktbereich „Brands“, der um 92 Millionen US-Dollar oder 14 Prozent zulegen konnte. Und der Umsatz bei „Public“ ging sogar um 20 Prozent hoch auf nun 218 Millionen US-Dollar (Vorjahr: 181 Millionen US-Dollar). „Consulting“ legte um zehn Prozent zu: hier sind leider in der Präsentation die Zahlen nicht näher aufgeschlüsselt.

Einen genauerer Blick wird hier aber noch auf „Media“ (+ drei Prozent) mit nun 640 Millionen US-Dollar (Vorjahreszeitraum: 621 Millionen US-Dollar), „Worldpanel“ mit einem Plus von neun Prozent auf nun 357 Millionen US-Dollar (Vorjahreszeitraum: 327 Millionen US-Dollar) und „Numerator“ mit einem Plus von 21 Prozent und 109 Millionen US-Dollar (Vorjahreszeitraum: 90 Millionen US-Dollar) geworfen.

Positive Entwicklung in allen Regionen

Der insgesamt positive Trend setzt sich auch in den unterschiedlichen Regionen fort. Leider werden hier in der Präsentation wieder nicht die nominellen Zahlen ausgewiesen, sodass nur ein Blick auf die Steigerungen möglich ist. „Continental Europe“ legte demnach um 39 Millionen US-Dollar und vier Prozent zu, „UK“ stieg um 56 Millionen US-Dollar und zehn Prozent und „North Amercia“ konnte ein Plus von 58 Millionen US-Dollar und acht Prozent verbuchen.

Auch die deutlich weniger umsatzstarken Regionen „APAC“ (+ 13 Prozent, 85 Millionen US-Dollar), „Latam“ (+ 15 Prozent, 38 Millionen US-Dollar) und „Middle East & Africa (+ 18 Prozent, 20 Millionen US-Dollar) legten deutlich zu.

Guter Start ins erste Quartal 2022

Im Ausblick spricht Kantar für den Februar 2022 von einem weiteren Wachstum von sechs Prozent. Man erwarte unter anderem ein starkes Wachstum in 2022 von Numerator und Worldpanel. Die angestrebten zusätzliche Kostenreduktionen von 235 Millionen US-Dollar habe man erreicht, insgesamt fallen die kumulierten laufenden Kosten so um 320 Millionen US-Dollar pro Jahr. Kantar möchte aber gerne mittelfristig die laufenden Kosten um 350 bis 370 Millionen US-Dollar reduzieren und sieht sich dort auf einem guten Weg.

Kantar ist nicht an der Börse gelistet. Das Unternehmen stellt seine Zahlen regelmäßig zur Verfügung. Oftmals sie sind nach einer Registrierung in einem geschützten Bereich für Interessenten verfügbar.

 

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