Jugendstudie "Youth Economy" "Jugendlichkeit" ist flexibel und hat nichts mit dem Alter zu tun

Frankfurt - Heutige Jugendliche sind Profis des Wandels – „transformational Natives“, nicht mehr nur „digital Natives“. Trotz Geburtenrückgang und alternder Gesellschaft werden sie unsere Welt viel stärker verändern als vorige Generationen. Dies zeigt das Zukunftsinstitut in seiner Jugendstudie „Youth Economy“.

Jugendstudie: Neuartiger Blick auf das Thema Jugend

Die Jugend gebe es nicht mehr, stellt Studien-Autor Christian Schuldt fest. Anders als noch vor wenigen Jahrzehnten bilden Jugendliche keine homogenen Bewegungen mehr. Verschiedenste Lebensstile werden flexibel kombiniert. Ebenso flexibel ist das Konzept „Jugendlichkeit“ geworden: Mit Alter hat es nichts mehr zu tun. Es ist zu einer generellen Voraussetzung für „attraktives Leben“ avanciert. 

Ältere leben zum Teil „jugendlicher“ als die Jugendlichen selbst. Um diese „flüssig“ gewordene „Liquid Youth“ angemessen zu erfassen, nähert sich die Studie dem Thema auf eine neue Weise. Anstatt zunächst empirische Daten zu erheben, um daraus „passende“ Begriffe abzuleiten, wird das jugendliche Wesen und Wirken in einem größeren gesellschaftlichen Rahmen erkundet. Die Ausgangsfrage lautet: Welche Rolle spielt Jugend im Kontext der Digitalisierung und des demografischen Wandels?

Jugendstudie räumt mit Vorurteilen auf

Diese neue Perspektive öffnet den Blick für verborgene Kompetenzen und Potenziale – und führt dazu, dass viele Pauschalurteile über die heutige Jugend umgedeutet werden müssen. Ist die nachwachsende Generation wirklich so „angepasst“ und „ego-taktisch“, wie es ihr oft zugeschrieben wird? Ganz im Gegenteil: Die jugendliche Fähigkeit, sich an wandelnde Umwelten anzupassen, ist vielmehr eine aktive, hochentwickelte Anschlussfähigkeit – und damit etwas, wovon die gesamte Gesellschaft lernen kann.

Das gilt besonders für Unternehmen, die heute vor der Frage stehen, wie sie in Zeiten fundamentaler Umbrüche weiterhin erfolgreich sein können. 

Jugendliche sind Vorreiter

Mit ihren zukunftsweisenden Kompetenzen krempeln heutige Jugendliche unsere Gesellschaft auf subtile Weise um: Sie sind sie keine Revolutionäre wie vorige Generationen. Doch als Vorreiter zukunftsfähiger Lebensweisen, Werte und Normen verfügt die „Liquid Youth“ über umso größere Wirkkraft. Indem sie sich nicht gegen die Strömungen der Zeit stellt, sondern auf den Wellen des Wandels surft, gestaltet sie die Zukunft maßgeblich mit.

Die Jugendstudie des Zukunftsinstituts führt vor Augen, was erst auf den zweiten oder dritten Blick erkennbar ist: Gerade die Jugend des 21. Jahrhunderts, die gern für ihre vermeintliche Indifferenz kritisiert wird, trägt ein großes Weltverbesserungspotenzial in sich. Denn hinter ihren vielfältigen, oft verwirrenden Erscheinungen verbergen sich existenzielle Zukunftsfragen: Wie und wofür wollen wir arbeiten? Und in welcher Gesellschaft wollen wir künftig leben? 

ah

 

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