Aktuelle Zahlen Jahresbilanz: Kräftiger Umsatzrückgang bei Nielsen

von Jörg Stroisch
"Wir haben nun einen Wendepunkt erreicht und hoffen auf neues Wachstum", gibt sich Nielsens CEO David Kenny in einer Pressemitteilung zu den Zahlen des Jahres 2020 optimistisch. "Das Business Model von Nielsen zeigt Widerstandskraft", so der CEO weiter.
Bei den konkreten Zahlen musste das Unternehmen allerdings einen Umsatzrückgang von 3,2 Prozent auf nun 6,290 Milliarden US-Dollar verkraften (Vorjahreszeitraum: 6,498 Milliarden US-Dollar). Auch auf Basis konstanter Währungswechselkurse wäre es immer noch ein Minus von 2,3 Prozent gewesen. Damit sind natürlich die ursprünglich - noch vor der Pandemie -anvisierten Ziele von 6,640 Milliarden US-Dollar für 2020 deutlich unterschritten. Für das Jahr 2021 zeigt sich das Unternehmen aber nun optimistisch, auf Basis konstanter Währungswechselkurse zu wachsen: Ein Plus von 2,0 bis 3,0 Prozent strebt Nielsen bis zum Jahresende an.
Die verschiedenen Segmente lassen nach
Noch ist die Aufspaltung des Unternehmens in die Bereiche Nielsen Global Media und Nielsen Global Connect nicht vollzogen; die beiden Sparten werden gemeinsam betrachtet.
Nielsen Global Media kam so auf einen Gesamtumsatz von 3,361 Milliarden US-Dollar (Vorjahreszeitraum: 3,441 Milliarden US-Dollar) und somit auf ein Minus von 2,3 Prozent, ebenfalls auf Basis gleichbleibender Wechselkurse. In Nielsen Global Media ist die Medienforschung gebündelt. Der Teilbereich "Audience Measurement" lag laut Investorenpräsentation mit 0,6 Prozent leicht im Minus bei 2,455 Milliarden US-Dollar (Vorjahreszeitraum: 2,471 Milliarden US-Dollar). "Plan/Optimize" ging mit 6,6 Prozent deutlich stärker zurück und kommt nun noch auf 906 Millionen US-Dollar (Vorjahreszeitraum: 970 Millionen US-Dollar).
Auch im Bereich Nielsen Global Connect gingen die Umsätze zurück. Dieses Segment bündelt den Marktforschungsbereich. Hier verzeichnete das Unternehmen einen Umsatz von 2,929 Milliarden US-Dollar (Vorjahreszeitraum: 3,057 Milliarden US-Dollar). Er ging also um 4,2 Prozent zurück, auf Basis konstanter Währungen ist es auch noch ein Minus von 2,4 Prozent. Der Teilbereich "Measure" verzeichnete einen Umsatz von 2,073 Milliarden US-Dollar (Vorjahreszeitraum: 2,161 Milliarden US-Dollar, also -4,1 Prozent). Der Teilbereich "Predict/Activate" kam auf 856 Millionen US-Dollar (Vorjahreszeitraum: 896 Millionen US-Dollar) und verlor somit 4,5 Prozent. Diese Sparte ist ja verkauft: Für 2,7 Milliarden US-Dollar geht sie an den Investor Advent International.
Dass es wieder etwas bergauf geht, zeigen vielleicht auch die Zahlen des vierten Quartals 2020: Da ging es nämlich "nur" noch um 1,1 Prozent mit dem Umsatz bergab, auf Basis von konstanten Wechselkursen um 1,8 Prozent. Die Segmente "Audience Mesurement" und "Measure" konnten hier sogar – wenn auch nur auf der berichteten Basis – eine leichte Steigerung verzeichnen.
In jedem Fall spricht das Unternehmen in seiner Präsentation von "neuem Wachstum durch neue Lösungen" und verzeichnet auch eine "neue Kultur", die getragen sei von einem Mindset des Wachstums.
Aktienkurs sank deutlich
Die Aktionäre zeigten sich nach Bekanntgabe der Zahlen in Verkaufslaune: Um 6,6 Prozent rauschte die Aktie im Tagesverlauf ab auf nunmehr 22,71 US-Dollar (-1,61 US-Dollar). Sie eröffnete den Tag mit 24,32 US-Dollar. Allerdings zeigt sich der Aktienkurs damit doch deutlich stärker als vor etwa einem Jahr, als sie noch bei etwa 18,60 US-Dollar lag. Aufs Jahr betrachtet ist das also – gerade in Anbetracht der Corona-Pandemie – eine ordentliche Entwicklung.
/mvw
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