Gute Umsatzzahlen Jahresbilanz: Ipsos mit kräftiger Steigerung

12 Prozent Wachstum verzeichnet das französische Marktforschungsunternehmen Ipsos für das Jahr 2022. Und das trotz geopolitisch und makroökonomisch schwieriger Effekte, wie das Unternehmen selbst feststellt.

Besonders zulegen konnte Ipsos in der Asia-Pacific und der Branche Consumers. (Bild: picture alliance / EPA | KIMIMASA MAYAMA)

Auf 2,405 Milliarden Euro Umsatz (Vorjahr 2021: 2,1467 Milliarden Euro) stieg der Umsatz von Ipsos im Jahr 2022 und damit um deutliche 12 Prozent. Auch organisch war das Wachstum ordentlich: 5,6 Prozent. Dementsprechend selbstbewusst gibt sich das französische Marktforschungsunternehmen. "Eine starke Leistung in unsicheren Zeiten" betitelt es seine Pressemitteilung zu den Bilanzzahlen für das Jahr 2022.

Allerdings gab es auch ein leichtes Einknicken im vierten Quartal 2022, was Ipsos mit einem leichten Rückgang vor allem in China begründet hat, dort aufgrund der 2022 noch gültigen Covid-Politik.

Das ist dann auch eine der Herausforderung, die das Unternehmen benennt - neben dem Inflationsdruck und den Auswirkungen des Ukraine-Krieges.

"Citizens" geht wieder zurück

Pandemiebedingt waren im Jahr 2021 insbesondere die Leistungen des Bereiches "Citizens", getrieben durch das Covid-Testprogramm in Europa, bei Ipsos überdurchschnittlich gefragt. Hier ist für 2022 ein Rückgang zu verzeichnen. Da Ipsos leider in seinen Mitteilungen keine Vergleichszahlen aus den Vorjahren ausweist und hier auch nur noch das organische Wachstum, sind hier die Zahlen aus dem letzten Jahr ergänzt.

Demnach hatte Citizens mit nun 386,2 Millionen Euro (Jahr 2021: 376,4 Millionen Euro) zwar nominell ein Wachstum, ging aber organisch um 8,5 Prozent zurück. Mittlerweile macht dieser Sektor noch 16 Prozent am Gesamtumsatz aus (Vorjahr: 18 Prozent).

Traditionell ohnehin das stärkste Segment ist der Bereich Consumers. Hier wurden 2022 insgesamt 1,125 Milliarden Euro (Jahr 2021: 945,8 Millionen Euro) umgesetzt, der Umsatz stieg organisch um 11 Prozent an und hat einen Anteil am Gesamtumsatz von 47 Prozent (Vorjahr: 44 Prozent).

Mit nun 20,5 Prozent Anteil am Gesamtumsatz (Vorjahr: 21 Prozent) bleibt das Segment „Clients and employees“ weiterhin der zweitwichtigste Bereich. Auch hier stieg der Umsatz auf 495,1 Millionen Euro (Vorjahr 2021: 452,2 Millionen Euro) und somit organisch um 6,5 Prozent.

Und ähnlich gut entwickelt sich auch der Bereich „Doctors and patients“. Mit nun 398,2 Millionen Euro (Vorjahr 2021: 372,3 Millionen Euro) wuchs der Bereich organisch um 6 Prozent und nimmt nun einen Anteil von 16.5 Prozent (Vorjahr: 17 Prozent) am Gesamtumsatz ein.

Entwicklung in den Regionen durchweg positiv

Traditionell die wichtigste Region ist für Ipsos die Region Europa, Mittlerer Osten und Afrika (EMEA), wenn auch abnehmend. Dieser Eindruck verstärkt sich noch dadurch, dass Ipsos - nur in diesem Fall - auch das nominelle Wachstum ausweist. Demnach konnte EMEA organisch gar nicht zulegen und beim nominellen Umsatz um nur 1,1 Prozent. Die Region erwirtschaftet nun 1,0257 Milliarden Euro (Vorjahr 2021: 1,0145 Milliarden Euro). Insbesondere Frankreich und Italien, so

das Unternehmen, haben hier gute Resultate gezeigt. EMEA kommt nun noch auf einen Anteil von 43 Prozent (Vorjahr: 47 Prozent) am Gesamtumsatz. Deutschland stagnierte 2022 im Umsatz.

Eng dazu aufgeschlossen hat die Region „Americas“ mit nun 40 Prozent Anteil am Gesamtumsatz (Vorjahr: 36 Prozent). Natürlich klappt das durch ein starkes Wachstum (nominell: 24,9 Prozent, organisch: 12 Prozent) auf nun 965,5 Millionen Euro (Vorjahr 2021: 773,1 Millionen Euro).

Auch die Region „Asia-Pacific“ zeigte ebenfalls eine deutliche Umsatzsteigerung auf 414,1 Millionen Euro (Vorjahr 2021: 359,2 Millionen Euro) und somit nominell um 15,3 Prozent und organisch um 9 Prozent. Allerdings zeigte China hier nur ein schwaches Wachstum, anders als zum Beispiel Indien und Korea.

Weiterhin positiver Ausblick auf 2023

Ipsos veröffentlicht auch dieses Mal einen ausführlichen Ausblick: So rechnet das Unternehmen für 2023 mit einem organischen Wachstum von fünf Prozent. Die Erfahrungen der letzten drei Jahre würden zeigen, dass Ipsos ein widerstandsfähiges Wirtschaftskonzept verfolge. Ipsos möchte einerseits weiterhin Aktien zurückkaufen, aber auch die Dividendenauszahlung und das verfügbare Kapital erhöhen - und sieht sich dafür in einer guten Position.

Man verfolge nun weiter den im Juni 2022 vorgestellten Wachstumsplan "The Heart of Science und Data" mit einer Priorität auf dem Ausbau von Ipsos als vielfältiger Spezialist, Investments in Datenanalyse, künstliche Intelligenz, Technologie und Panels sowie einer weiteren Unterstützung der Kunden hin zu mehr Nachhaltigkeit.

Die Aktie blieb nach der Bekanntgabe der Zahlen nahezu stabil bei knapp unter 62 Euro, verlor dann aber bis zum Ende der Woche deutlich auf 57,80 Euro. Im Vergleich zum Vorjahr ist die Steigerung aber unübersehbar: Vor knapp einem Jahr lag der Aktienkurs noch in etwa bei 38 Euro. Die Aktie ist an der Börse in Paris gelistet.

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Über die Person

Jörg Stroisch arbeitet seit 2002 als freier Finanzjournalist für unterschiedliche Themen und Medien. Als Diplom-Sozialwissenschaftler hat er von seiner Ausbildung her einen engen Bezug zu Marktforschung, Statistik und Methodenlehre. Auch Themen rund um die Digitalisierung und das Projektmanagement (insbesondere agile Methoden) stehen bei ihm im Fokus.

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