IRI Information Resources: Verbraucher geben mehr aus für Molkereiprodukte und SB-Wurst

Nürnberg / Düsseldorf – Vom 28. September bis 1. Oktober 2008
finden die InterMopro - Internationale Fachmesse Molkereiprodukte und die InterMeat -Internationale Fachmesse Fleisch und Wurst in Düsseldorf statt. Vor dem Hintergrund der aktuellen Preissteigerungs-Rallye in derLebensmittelbranche insbesondere im Bereich der Molkereiprodukte informiert IRI Information Resources über die aktuellen Entwicklungen.

Die Preise für viele Güter des täglichen Lebens steigen wie schon lange nicht mehr. Die Verbraucher versuchen zu sparen, wo immer es möglich ist und nutzen die Aktionen des Handels, um gute Angebote zu ermäßigten Preisen zu ergattern und um ihre Ausgaben zu begrenzen. Der Absatz im Gesamtmarkt sinkt daher seit mehr als einem Jahr. Der Umsatz steigt bedingt durch die Preiserhöhungen. Insbesondere Milchprodukte sind von den steigenden Preisen betroffen. Doch auch andere Warengruppen geraten in den Strudel steigender Rohstoff-Preise oder müssen sich mit der drohenden Kaufzurückhaltung der Konsumenten auseinandersetzen.

Der Markt für SB-Wurst wird in Deutschland mit einem Marktanteil von über 64 Prozent von den Discountern bestimmt. Sie haben eine sehr hohe Bedeutung für den Absatz und sind entscheidend für wesentliche Veränderungen in dieser Warengruppe. Hinzu kommt der relativ hohe Anteil der Handelsmarken bei der SB-Wurst (rund 30 Prozent des Absatzes) im klassischen LEH (ohne Discounter).

Die sich seit Jahren positiv entwickelnde Warengruppe SB-Wurst ist im ersten Halbjahr 2008 sowohl wert- (plus 3,2 Prozent) als auch mengenmäßig (plus 2,2 Prozent) im positiven Bereich. Alle Hauptkategorien bei SB-Wurst entwickelten sich im Umsatz positiv, überdurchschnittliches Umsatzwachstum war bei Brühwurst, Rohwurst und Aspikware/Sülze zu beobachten. DieDurchschnittspreise sind bei SB-Wurst dagegen im 1. Halbjahr 2008 nur moderat gestiegen (+ 1,0 %). Von den Preissteigerungen, die derzeit im deutschen Lebensmitteleinzelhandel zu beobachten sind, ist die SB-Wurst
unterdurchschnittlich betroffen.

Die in der Vergangenheit durch die Vogelgrippe gebeutelte Geflügel SB-Wursterholt sich beim Umsatz (plus 5,3 Prozent) deutlich, die Absatzentwicklung bleibt stabil. Der Durchschnittspreis bei Geflügel SB-Wurst ist um 5,2 Prozent gestiegen.

Die Molkereiprodukte führen die Preisentwicklung im deutschenLebensmitteleinzelhandel derzeit an. Allen anderen Warengruppen voran sind die Preise in der Kategorie SB-Käse bzw. Gelbe Linie im ersten Halbjahr 2008 verglichen mit dem Vorjahreshalbjahr um nahezu 20 Prozent gestiegen. Die "geringste" Durchschnittspreissteigerung war bei Frischkäse mit 13,5 Prozent und die höchste bei Sauermilchkäse mit einem Plus von 33 Prozent zu beobachten. Trotz der höheren Preise bei SB-Käse, hielt sich die Absatzentwicklung relativ konstant. Die kleinsten Mengenverluste verzeichnete Frischkäse mit nur minus 0,6 Prozent und den stärksten Absatzrückgang hatte Sauermilchkäse mit einem Minus von 11,1 Prozent. Die Gelbe Linie ist daher insgesamt mit einem Minus von 2,5 Prozent beim Absatz und einem Plus von 16,6 Prozent beim Umsatz im ersten Halbjahr 2008 eine der umsatzmäßig am stärksten gestiegenen Warengruppen im deutschen Lebensmitteleinzelhandel.

Eine ähnliche Entwicklung wie bei SB-Käse war im ersten Halbjahr 2008 auch bei der Weißen Linie zu beobachten. Die Durchschnittspreise stiegen mit 15,4 Prozent ungewohnt stark an, lagen damit aber noch unter den Preissteigerungsraten von SBKäse. Dadurch bedingt sank der Absatz in dieser Kategorie moderat um 0,8 Prozent und der Umsatz stieg um plus 14,5 Prozent verglichen mit dem Vorjahreshalbjahr. Die Entwicklung in den einzelnen Kategorien der Weiße Linie Kategorien verlief sehr unterschiedlich. So baute z.B. Milch trotz Verteuerung um 22,7 Prozent den Absatz um weitere 0,8 Prozent aus. Ähnlich preisunsensibel verhielt sich der Joghurt. Bei einem durchschnittlichen Preisanstieg um knapp 15 Prozent, stieg der Absatz um ein halbes Prozent und erhöhte den Umsatz überproportional um 15,2 Prozent.

Vergleicht man dazu die Entwicklung bei den Desserts, so stellt man fest, dass sich die Produkte in dieser Kategorie im Durchschnitt um nur knappe sieben Prozent verteuert haben, der Absatz aber durch die Zurückhaltung der Verbraucher um 1,2 Prozent nachgab. Am sensibelsten reagierten die Absätze beim Fruchtquark mit minus 12,7 Prozent und bei der Trinkmolke mit einem dicken Minus von 35,6 Prozent. 

Es bleibt festzuhalten, dass ausgelöst durch die kritische Situation auf den Rohstoffmärkten insbesondere die Preise für Molkereiprodukte rasant gestiegen sind. Die Verbraucher reagierten zwar mit einer leichten Mengenzurückhaltung, die Umsätze in der Branche sind durch die Preiserhöhungen aber deutlich gestiegen.

Quelle: IRI Information Resources

 

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