Halbjahreszahlen Ipsos Ipsos weiter mit deutlichen Umsatzsteigerungen

Vor einem Jahr noch standen die Halbjahreszahlen des französischen Marktforschungsunternehmens Ipsos – wie branchenweit – ganz im Zeichen der Corona-Krise. Doch die aktuellen Halbjahreszahlen machen Mut: Ipsos wächst kräftig um 26,4 Prozent – und liegt damit auch über Vor-Corona-Niveau.

von Jörg Stroisch

993,3 Millionen Euro Umsatz und damit ein sattes Plus von 26,4 (organisches Wachstum: + 31,5 Prozent) – das sind die Halbjahreszahlen, die Ipsos in einer Pressemitteilung vorstellte.

Noch vor einem Jahr sah die Situation ganz anders aus. Denn mit nur noch 786,0 Millionen Euro Umsatz musste das Unternehmen hier einen Einbruch von 13 Prozent verbuchen.

Auch im Vergleich zum Vor-Corona-Jahr 2019 sind aber die nun vorgestellten 993,3 Millionen Euro fürs erste Halbjahr 2021 ein deutliches Plus – denn da betrug der Umsatz noch  903,4 Millionen Euro. In der Pressemitteilung beziffert Ipsos diese Steigerung mit + 10 Prozent (organisch: + 13,9 Prozent). Ipsos hat also die Folgen der Corona-Pandemie, die alle Unternehmen der Branche plagte und plagt, mehr als kompensiert.

So wirkt es auch angemessen, wenn die neue Chefin, Nathalie Roos, sagt: "Ich bin beeindruckt von der außergewöhnlichen Leistung." Sie wurde just zwei Tage vor der Bekanntgabe der Bilanzzahlen als CEO vorgestellt. Unternehmensgründer Didier Truchot zieht sich damit auf den Aufsichtsratsposten zurück. Roos kommt vom Kosmetikkonzern L’Oréal.

Alle Teilbereiche legen deutlich zu

Angesichts der Gesamtzahlen ist es nicht verwunderlich, dass alle Teilbereiche – zum Teil sehr deutlich – zulegen. "Consumer" legt um 28,2 Prozent zu auf nun 431,2 Millionen Euro (Vorjahreszeitraum: 335,6 Millionen Euro). "Clients and employees" kann – nach einem noch schwachen ersten Quartal 2021 – aufs Halbjahr betrachtet nun auch ein Plus verzeichnen, und zwar auf 198, 4 Millionen Euro (Vorjahreszeitraum: 183,2 Millionen Euro) und somit 10 Prozent. Und auch "Citizens" konnte auf 197,7 Millionen Euro (Vorjahreszeitraum: 141,6 Millionen Euro) deutlich um 38,1 Prozent zulegen. "Docters and patients" gewann ebenfalls an Wichtigkeit mit nun 166,0 Millionen Euro (Vorjahreszeitraum: 125,6 Millionen Euro) und somit einem Plus von 31,6 Prozent.

Während andere Unternehmen der Branche also weiter separieren und fokussieren, fährt Ipsos mit der Stärkung unterschiedlicher Geschäftsfelder gut. Ipsos hatte dies schon im letzten Jahr sehr selbstbewusst kundgetan – und darin auch seine Widerstandsfähigkeit gegen die Folgen der Corona-Pandemie begründet.

Regionen ebenfalls stark

Ipsos unterscheidet recht großflächig nach drei Regionen: EMEA – also der Wirtschaftsraum aus Europa, Naher Osten und Afrika – entwickelt sich mit 491,7 Millionen Euro und einem Zuwachs von 36,9 Prozent positiv, ebenso Americas (337,6 Millionen Euro, + 17 Prozent) und Asia-Pacific (164,0 Millionen Euro, + 18,5 Prozent).

Man habe aus der Corona-Pandemie gelernt: So sei Ipsos nicht wirklich von der Virulenz der Epidemie selbst betroffen, sondern eher von den Einschränkungen, die durch die strengen Lock-Downs entstünden. Ohne Lock-Downs sei auch der Wunsch nach Informationen, wie Ipsos sie bietet, weiterhin hoch. Angesichts dessen, dass man noch weit von einer flächendeckenden Versorgung mit Impfstoffen gegen Corona entfernt sei, sei ein Ausblick schwierig. Man hoffe aber auf ein organisches Wachstum von über 10 Prozent für das Gesamtjahr.

Ipsos publiziert seine Zahlen traditionell erst nach Börsenschluss. Zum Tagesausklang am 21. Juli notierte die Aktie mit 36,55 Euro an der Pariser Börse mit 2,96 Prozent im Plus. Dann mit Börsenbeginn stieg der Kurs auf 37,90 Euro und somit 1,35 Prozent (Stand: 09:17 Uhr). Zum Vergleich: Vor etwa einem Jahr lag der Wert der Aktie nach Bekanntgabe der Bilanzzahlen bei etwa 24,10 Euro, etwa sechs Monate vorher, also vor der Corona-Pandemie, aber auch schon mal bei 31 Euro. So gesehen zeigt auch der Aktienwert insgesamt einen positiven Verlauf.

Die Präsentation der nächsten Ipsos-Quartalszahlen erfolgt am 21. Oktober 2021.

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