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Umsatzzahlen Ipsos Ipsos steigert Halbjahresumsätze, sieht aber Risiken für die Zukunft

Beim Blick auf die Unternehmensbereiche zeigt sich sehr deutlich der „Corona-Effekt“. Der Unternehmensbereich „Citizens“ verliert im Vergleich zum Vorjahreshalbjahr deutlich. (Bild: picture alliance / dpa | Jan Woitas)
Auf nunmehr 1,1217 Milliarden Euro Umsatz (Vorjahreshalbjahr: 993,3 Millionen Euro) und somit mit einem Plus von 12,9 Prozent, davon organisch 6,9 Prozent, steigert das französische Marktforschungsunternehmen Ipsos seine Umsätze. Das ist zwar ein deutliches Abbremsen im Vergleich zum Vorjahreszeitraum - damals lag das organische Wachstum bei 31,5 Prozent -, aber dennoch ein ordentliches Ergebnis, wie Ipsos in einer Pressemitteilung mitteilte. Interessant: Ipsos bemüht dieses Mal immer wieder das Herausrechnen von Verträgen aufgrund der Corona-Pandemie, die nun immer mehr auslaufen und somit für ein Abbremsen des Wachstums sorgen. So würde das organische Wachstum ohne diese Verträge 10,9 Prozent betragen.
Dennoch: „Dies spiegelt die Stärke des Ipsos-Modells in einem Umfeld wider, das durch den Krieg in der Ukraine, die neuen Sperrungen in China geprägt ist“, schreibt Ipsos in der Pressemitteilung. Zur ganzen Wahrheit gehört aber auch, dass das zweite Quartal 2022 im Wachstum deutlich abgebremst ist mit 8,9 Prozent (organisch: 2,1 Prozent).
Citizens geht deutlich zurück
In einer Präsentation stellte Ipsos alle Zahlen auch noch einmal grafisch anschaulich vor. Und beim Blick auf die Unternehmensbereiche zeigt sich auch sehr deutlich der „Corona-Effekt“. Denn der Unternehmensbereich „Citizens“ - im Vorjahreshalbjahr mit einem Plus von 38,1 Prozent noch ein deutlicher Umsatztreiber - musste aufgrund auslaufender Verträge nun deutlich zurückstecken. Der Bereich kam nun auf 187,3 Millionen Euro Umsatz (Vorjahreszeitraum: 197,7 Millionen Euro), bei dem Ipsos - warum auch immer - nur den Rückgang des organischen Wachstums in der Präsentation und Pressemitteilung beziffert, und zwar mit einem Minus von 12 Prozent. Ohne den „Covid-Effekt“ hätte das organische Wachstum hingegen bei einem Plus von 23 Prozent gelegen.
Alle anderen Bereiche zeigten zum Teil deutliches Wachstum: Der für Ipsos sehr wichtige Bereich „Consumer“ legte auf 522,1 Millionen Euro (Vorjahreszeitraum: 431,2 Millionen Euro) um 14 Prozent organisch zu. 46 Prozent des Gesamtumsatzes macht dieser Bereich aus. „Dies spiegelt das Bedürfnis unserer Kunden wider, das sich durch Covid und die Inflation verändernde Verbraucherverhalten zu verstehen“, begründet Ipsos dies in seiner Pressemitteilung.
„Clients and employees“ kann auf ein organisches Plus von 9 Prozent, und zwar auf 222,1 Millionen Euro (Vorjahreshalbjahr: 198,4 Millionen Euro). Und„Docters and patients“ gewann um organische 8 Prozent auf nun 190,1 Millionen Euro (Vorjahreshalbjahr: 166,0 Millionen Euro). Die sehr starken Wachstumszahlen des Vorjahreshalbjahres sind damit zwar deutlich unerreicht, aber insgesamt konnte sich das Unternehmen deutlich steigern.
Europa schwächelt durch den Ukraine-Krieg
Die Region EMEA (Europa, Naher Osten und Afrika) war „wenig überraschend“, so Ipos, am stärksten von den Auswirkungen des Krieges in der Ukraine betroffen. Auch hier wirkte sich zusätzlich das Auslaufen der Covid-Verträge aus. Als Resultat schloss hier der Halbjahresumsatz mit 498,4 Millionen Euro (Vorjahreszeitraum: 491,7 Millionen Euro) nur mit einem Plus von 1,4 Prozent ab. Organisch musste hier ein Rückgang von 1 Prozent verzeichnet werden.
Mit 44 Prozent ist diese Region für Ipsos die wichtigste, dicht gefolgt von „Americas“ mit 38 Prozent. Der Markt dort sei eine Priorität der eigenen strategischen Planungen, führt Ipsos aus. Und untermauert dies im ersten Halbjahr 2022 mit deutlichen Wachstumszahlen: 429,9 Millionen Euro (Vorjahreszeitraum: 337,6 Millionen Euro) setzte das Unternehmen hier um. Das ist ein Plus von 27,3 Prozent (organisch: 16 Prozent).
Die Region „Asia-Pacific“ konnte sich ebenfalls um 18 Prozent (organisch: 10 Prozent) steigern auf nun 193,4 Millionen Euro (Vorjahreshalbjahr: 164,0 Millionen Euro).
Weiterhin positiver Ausblick für 2022
Ipsos-CEO Ben Page blickt so auch weiterhin positiv auf die Entwicklungen für das Jahr 2022. Die Auftragsbücher seien weiterhin - mit einem Plus von 14 Prozent (organisch: 8 Prozent) - gut gefüllt. Das Ziel, das Jahr 2022 mit einem organischen Plus von mehr als 5 Prozent abzuschließen, sei so weiterhin realistisch.
Weiterhin würde aber Unsicherheit das Wirtschaften beeinflussen: steigende Inflationsraten, ein neuer Kalter Krieg und auch die anhaltende Null-Covid-Strategie in China sind relevante Entwicklungen. Man sei hier aber gut gerüstet und wolle noch einen größeren Anteil an einem großen Markt erlangen.
Ipsos publiziert seine Zahlen traditionell erst nach Börsenschluss. Zum Tagesausklang am 21. Juli notierte die Aktie mit 48,50 Euro. Das ist im Vergleich zum Kurs von einem Jahr - damals notierte die Aktie bei 36,55 Euro - ohnehin schon ein deutliches Plus. Insgesamt nimmt der Aktienwert also einen sehr positiven Verlauf. Die Pariser Börse öffnet um 9 Uhr: Und hier eröffnete die Aktie dann mit einem Kurs von 47,95 Euro und somit einem Minus von 1,13 Prozent (Stand: 09:01 Uhr)
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