Interview mit Dr. Bernhard Rohleder (BITKOM)

Dr. Bernhard Rohleder ist Hauptgeschäftsführer des BITKOM, Bundesverband Informationswirtschaft, Telekommunikation und neue Medien e.V.
marktforschung.de: Können Sie uns einen Ausblick auf 2013 geben: Wie wird sich, Ihrer Meinung nach, die mobile Nutzung des Internets weiterentwickeln?
Bernhard Rohleder: Die Nutzung des mobilen Internets wird weiter zu nehmen. Smartphones sind für viele zum Standard geworden und haben den Alltag erobert. Auch wenn das internetfähige Mobiltelefon nur angeschafft wurde, um unterwegs E-Mails zu empfangen, nutzen immer mehr Smartphone-Besitzer auch andere Online-Services, etwa um in Pausen Nachrichten zu lesen oder ihre Zeit beim Joggen zu messen.
marktforschung.de: Gibt es Megatrends in den kommenden Jahren, die sich bereits abzeichnen?
Bernhard Rohleder: Der Megatrend ist sicherlich die weiter steigende Verbindungsgeschwindigkeit. Mit dem neuen Mobilfunkstandard LTE steigt die Datenübertragung auf bis zu 100 Mbit/s. Das ist mehr als bei den meisten stationären Internetanschlüssen und erlaubt auch unterwegs den problemlosen Zugriff auf Videos, etwa der letzten Ausgabe der Tagesschau. 2012 wurde der Ausbau des schnellen Netzes stark vorangetrieben. Erste Smartphones, die den neuen Standard unterstützen, sind zudem bereits erhältlich. LTE wird sich in den kommenden Jahren schnell bei den Verbrauchern etablieren.
marktforschung.de: Wie verbreitet sind Smartphones im Moment in Deutschland?
Bernhard Rohleder: Smartphones haben sich rasend schnell verbreitet. Mittlerweile besitzen 38 Prozent aller Bundesbürger über 14 Jahren ein solches Gerät. Besonders beliebt sind sie bei den unter 30-Jährigen: Zwei Drittel von ihnen nutzen die internetfähigen Mobiltelefone, die sich mit Apps erweitern lassen. Der Trend zum Smartphone ist dabei ungebrochen. 2012 wurden mit rund 23 Millionen Geräten 43 Prozent mehr verkauft als noch im Jahr zuvor.
marktforschung.de: Haben sich Smartphones auch im Geschäftsleben durchgesetzt?
Bernhard Rohleder: Smartphones wurden im Geschäftsleben schon deutlich früher eingesetzt als von Privatpersonen. Allerdings waren viele der Geräte nicht so intuitiv mit dem Finger zu bedienen. Die komfortable Nutzung per Touchscreen sind viele Manager mittlerweile von ihrem Privatgerät gewohnt und fordern sie auch im Beruf. "Bring your own Device", also die Nutzung beispielsweise des eigenen Smartphones am Arbeitsplatz, ist daher für viele Unternehmen zu einem wichtigen Thema geworden.
marktforschung.de: Herr Dr. Rohleder, herzlichen Dank für dieses Gespräch!
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