ifo Indikator für das Weltwirtschaftsklima verschlechtert sich weiter

München - Das ifo Weltwirtschaftsklima hat sich im vierten Quartal 2008 weiter verschlechtert. Der Indikator ist auf den niedrigsten Stand seit mehr als 20 Jahren gesunken. Der Rückgang resultiert vor allem aus der ungünstigeren Einschätzung der derzeitigen wirtschaftlichen Lage, aber auch die Erwartungen für die nächsten sechs Monate haben sich weiter eingetrübt. Insgesamt deuten die erhobenen Daten auf eine globale Rezession hin.

Die Abkühlung des Weltwirtschaftsklimas betraf dieses Mal nicht nur die großen Wirtschaftsregionen Nordamerika, Westeuropa und Asien, sondern auch Mittel- und Osteuropa, Russland, Lateinamerika und Australien. In den USA wird die aktuelle Wirtschaftslage zwar weiterhin sehr ungünstig bewertet, die Konjunkturerwartungen für die nächsten sechs Monate sind aber nicht mehr ganz so pessimistisch wie in der ersten Jahreshälfte. In Westeuropa hat sich das Wirtschaftsklima erneut in nahezu allen Ländern verschlechtert. Vor allem die Urteile zur gegenwärtigen wirtschaftlichen Lage haben sich deutlich nach unten verändert. Besonders ungünstig wird die Wirtschaftslage derzeit in Spanien, Italien, Belgien und Irland beurteilt. In Asien sind sowohl die Urteile zur aktuellen wirtschaftlichen Lage als auch die Erwartungen für die kommenden sechs Monate nach unten revidiert worden. Besonders ungünstig bewerten die WES Experten die aktuelle wirtschaftliche Situation in Japan, Südkorea und Taiwan.

Die Inflationserwartungen haben weltweit ihren Höhepunkt überschritten. Nahezu überall haben die WES Experten ihre Inflationserwartungen für die nächsten sechs Monate zurückgenommen.

Anders als bei der vorangegangenen Erhebung sind die WES-Experten in der Überzahl, die sinkende Notenbankzinsen erwarten; auch die langfristigen Zinsen dürften in den nächsten sechs Monaten zurückgehen.

Nach ihrem Anstieg in den vergangenen Monaten gelten der US-Dollar und der japanische Yen kaum noch als unterbewertet. Dadurch hat sich die Überbewertung des Euro zwar zurückgebildet, ist aber nach Ansicht der WES Experten noch nicht abgeschlossen. Dementsprechend erwarten sie, dass der Euro in den nächsten sechs Monaten gegenüber dem US Dollar leicht an Wert verlieren wird.

Quelle: ifo Institu für Wirtschaftsforschung e.V.

 

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