SPLENDID RESEARCH-Studie Hygieneartikel: Gerade jüngere Frauen offen für Produktinnovationen

Insgesamt 76 Prozent der 15- bis 49-Jährigen benutzen Tampons, 70 Prozent verwenden Slipeinlagen und knapp zwei Drittel Binden. Das größte Potenzial zur Ablösung klassischer Einwegprodukte besitzen derzeit wiederverwendbare Menstruationstassen: 88 Prozent der Frauen kennen sie, knapp ein Fünftel hat sie bereits ausprobiert und 13 Prozent verwenden sie gelegentlich bis regelmäßig.
App hilft bei DIY-Blutanalyse
Gegenüber Produktinnovationen zeigen sich gerade junge Frauen aufgeschlossen: Über die Hälfte der 15- bis 19-Jährigen interessiert sich für Tampons oder Menstruationstassen, die mittels App Informationen wie Blutanalysen oder Hinweise zum Wechsel des Produkts bereitstellen. Für 72 Prozent der Frauen spielt zudem die Vermeidung von Kunststofffasern oder chemischen Zusätzen in Menstruationshygieneartikeln eine wichtige Rolle. Zwei Drittel sprechen sich darüber hinaus für eine verbindliche Auflistung der Inhaltsstoffe auf der Verpackung aus.
"Angesichts eines immer präsenteren Bewusstseins für Nachhaltigkeit, wird der Wunsch nach kunst- und schadstofffreien Produkten die Nachfrage nach biologisch schneller abbaubaren bzw. wiederverwendbaren Produkten in absehbarer Zeit deutlich steigern", prognostiziert Viktoria Eggert, Studienleiterin bei SPLENDID RESEARCH.
Offener Umgang mit Menstruationsthemen
Was auf einen interessierteren und aufgeschlosseneren Umgang mit der eigenen Menstruation hindeutet, spiegelt sich auch in den Einstellungen wider: Lediglich 15 Prozent der Frauen empfinden ein Gespräch über Menstruation als unangenehm und knapp elf Prozent stellt der Kauf von Menstruationshygieneartikeln vor ein Problem. In der Gegenüberstellung zeigen sich junge Menstruierende zwar besonders aufgeschlossen, jedoch sind es gerade die 15- bis 29-Jährigen, die sich selbst als verhältnismäßig weniger aufgeklärt einstufen.
Wenig Chancen für Online-Anbieter
Trotz einer stetig steigenden Zahl an Alternativen werden Menstruationshygieneartikel weiterhin hauptsächlich im stationären Handel erworben: Neun von zehn Frauen kaufen die Produkte regelmäßig in Drogerien und 45 Prozent gleichzeitig auch im Supermarkt vor Ort. Lediglich sieben Prozent beziehen die Artikel aktuell über einen Onlineshop.
Für 42 Prozent der Frauen stellt die Marke ein wichtiges Entscheidungskriterium beim Kauf dar: Die aktuell bekanntesten Hersteller sind o.b. (93 Prozent Markenbekanntheit), Always (89 Prozent) und Carefree (86 Prozent). Auch die Drogerie-Eigenmarken Jessa (63 Prozent) und Facelle (51 Prozent) erreichen verhältnismäßig hohe Werte. Der bekannteste Hersteller von Bio-Tampons und Bio-Binden/Slipeinlagen ist Einhorn (23 Prozent).
Die meisten zufriedenen Kundinnen weist o.b. auf, zwei Drittel empfehlen die Produkte uneingeschränkt weiter. Andere Branchengrößen, wie Always (58 Prozent) oder Carefree (52 Prozent), verzeichnen dagegen geringere Weiterempfehlungsquoten.
Zur Studie: Es wurden im Juli 2019 im Rahmen einer repräsentativen Umfrage 1.014 Frauen zwischen 15 und 49 Jahren zum Thema Menstruation befragt. Die Studie erhebt die Einstellungen der Frauen und ihren Umgang mit menstruationsbezogenen Themen, Kauf- und Nutzungsverhalten in Bezug auf unterschiedliche Menstruationshygieneprodukte sowie die Bekanntheit, Nutzung und Bewertung zahlreicher Hersteller.
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