SPLENDID RESEARCH-Studie Handwerkliche Fähigkeiten: Junge Deutsche können es nicht

SPLENDID RESEARCH hat sich in einer aktuellen Studie mit den handwerklichen Fähigkeiten hierzulande auseinandergesetzt. Was Fertigkeiten wie Sägen, Bohren, Hämmern angeht, so schätzt sich die jüngere Generation eher schlecht ein. Anders sieht es bei den Bundesbürgern insgesamt aus.

Drei von fünf Bundesbürgern schätzen ihre handwerklichen Fähigkeiten als gut bis sehr gut ein. Lediglich 16 Prozent trauen sich wenig bis gar nichts zu in Sachen DIY. Auffällig ist, dass das Vertrauen in die eigenen Fähigkeiten mit dem Alter zunimmt: In der Gruppe der 18- bis 29-Jährigen sagt lediglich einer von zehn Bundesbürgern von sich selbst, er sei ein guter Heimwerker. „Daher ist die Beauftragungsquote von Handwerkern unter jungen Deutschen am höchsten“, schlussfolgert Luise Neumann von SPLENDID RESEARCH. In der Altersklasse der 50- bis 59-Jährigen zählt sich hingegen rund jeder Fünfte zu den geschickten Heimwerkern.

Handwerk hat hohes Ansehen unter Fachmännern 

Knapp 30 Prozent der Bundesbürger haben in den vergangenen sechs Monaten einen Handwerker beauftragt. Hierbei waren knapp vier von fünf Auftraggebern mit der erbrachten Leistung zufrieden. Spannend: Zwei von fünf Auftraggebern waren Handwerker! Insgesamt ganze 88 Prozent von den Handwerkern waren mit dem Preis-Leistungs-Verhältnis eines engagierten Profis zufrieden. Doch auch die anderen Werte können sich sehen lassen: 80 Prozent der Heimwerker sowie 70 Prozent der Laien geben dem Preis-Leistungs-Verhältnis eines beauftragten Handwerkers eine gute bis sehr gute Note.

Je höher das Einkommen vom Auftraggeber, desto eher greift er zur Schwarzarbeit 

Ein Viertel der Deutschen hat bereits einmal im Leben einen Handwerker schwarz beschäftigt. Auffällig dabei: Die Zahl derjenigen, die sich für Schwarzarbeit entscheiden, steigt mit dem eigenen Einkommen. 37 Prozent der Menschen mit einem Haushaltsnettoeinkommen ab 4.000 Euro haben einen Handwerker schon mal schwarz beschäftigt.

Zur Studie: SPLENDID RESEARCH befragte im Oktober 2018 onlin 1.003 Bundesbürger im Alter von 18 bis 69 Jahren.

 

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  1. Stefan am 23.01.2019
    Leider finden handwerkliche Arbeiten und Do It Yourself (Heimwerken) im täglichen Leben von Kindern nicht mehr statt. Kaum ein Kind baut noch Staudämme, Baumhäuser oder schnitzt Pfeil und Bogen weil es die zugebaute Mietwohnungsgesellschaft nicht mehr zulässt. Autos reparieren oder Mofas frisieren ist ebenfalls passé. Auch die Schulen verzichten aus Angst und Kostengründen auf Experimente oder praktischen Unterricht. Leider hat man auch nicht ersatzweise in 3D Drucker, Laser oder Serverfarmen investiert. An den Volkshochschulen ist es auch nicht besser und es gibt immer weniger Kurse zum Thema Reparaturschweissen, Mauern, Holzbau, Sanitärinstallation und Co. Selbst in den "Baumärkten" wird mehr Deko angeboten als Gips, Zement und Ziegelsteine und wer dort ein paar Lötfittinge oder Traufbleche braucht muß Apothekenpreise bezahlen.... Wo soll also technisch und handwerklich begnadeter Nachwuchs für Handwerk und Ingenieursschulen herkommen (außer aus Osteuropa) ?

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