Weltfrauentag, GBRN-Studie 41 Prozent der Marktforschenden halten eigene Branche nicht für geschlechtergerecht

Frauen haben im Wettlauf um Führungspositionen und Gehalt häufig schlechtere Chancen als Männer. Auch in der Marktforschungsbranche scheint dies laut einer Studie des Global Research Business Network der Fall zu sein. (Bild: picture-alliance / Bildagentur-online/Begsteiger)
Deutschland mit höchstem Wert bei der Geschlechterdiskriminierung
Auch an anderer Stelle sticht Deutschland hervor: 21 Prozent der in Deutschland Befragten geben an, in der Marktforschungsbranche bereits selbst wegen ihres Geschlechts diskriminiert worden zu sein – der im internationalen Vergleich höchste Wert, knapp gefolgt von UK (20 Prozent). Der Gesamtdurchschnitt innerhalb der teilnehmenden Länder der Branche liegt bei 14 Prozent. Überdurchschnittlich ist in Deutschland auch der Anteil der Marktforschenden, die am Arbeitsplatz bereits einmal Zeugen einer Diskriminierung aufgrund des Geschlechts wurden: Deutschland und UK landen hier knapp hinter Brasilien (24 Prozent) mit 23 Prozent auf dem zweiten Platz.

Darüber hinaus sind besonders viele der in der deutschen Marktforschungslandschaft Beschäftigten davon überzeugt, dass es Benachteiligungen aufgrund des Alters (41 Prozent) und körperlicher Beeinträchtigung (40 Prozent) gibt. 31 Prozent geben den sozialen Status und 27 Prozent den familiären Status als Grund für Ungleichbehandlung an. In der sexuellen Orientierung/Geschlechtsidentität (15 Prozent) und einer bestimmten Religion (zehn Prozent) sehen vergleichsweise wenige Befragte einen Nachteil.
Ein Drittel bemängelt mangelnde Diversität in Belegschaften
Weiteres Ergebnis der Studie: Jede vierte in der Markt- und Sozialforschung tätige Person ist der Ansicht, dass das Unternehmen, in dem sie arbeitet, keine positive Kultur im Hinblick auf eine diverse beziehungsweise vielfältige Belegschaft hat. In Deutschland und Norwegen sind die Werte mit jeweils 33 Prozent am höchsten, gefolgt von den USA und Brasilien mit jeweils 29 Prozent.

Für die Erhebung wurden zwischen Oktober 2021 und November 2021 weltweit 1987 Marktforschende in zehn Ländern befragt, davon in Deutschland 167. Parallel wurden in den zehn Ländern 10.447 Personen aus der Gesamtbevölkerung befragt, davon in Deutschland 1095. Eine vollständige, englischsprachige Version der GRBN-Studie kann hier heruntergeladen werden.
Über GRBN
Das Global Research Business Network (GRBN) ist eine internationale Interessenvertretung für die Markt-, Sozial- und Meinungsforschung und vereint unter seinem Dach vier kontinentale Verbände, über 40 nationale Verbände, darunter den ADM - Arbeitskreis Deutscher Markt- und Sozialforschungsinstitute e.V., und über 3500 Forschungsunternehmen.
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