GfK TEMAX: Markt für Elektrogeräte startet gut ins Jahr
Nürnberg - Der Gesamtmarkt für technische Gebrauchsgüter in Deutschland erzielt in den ersten drei Monaten des Jahres 2011 ein Umsatzvolumen von 12,7 Milliarden Euro und liegt damit 6 Prozent über dem Niveau des Vorjahreszeitraums. Positive Entwicklungen in den Bereichen Informationstechnologie, Elektrogroß- und -kleingeräte, Foto sowie Bürogeräte und Verbrauchsmaterial stellen das Wachstum auf ein breites Fundament. Unterhaltungselektronik und Telekommunikation können das wertmäßige Niveau hingegen nicht ganz halten.
Mit einem Plus von 6 Prozent im Vergleich zum Vorjahreszeitraum setzt der GfK TEMAX® Deutschland sein Wachstum des vergangenen Jahres fort und der Markt für technische Gebrauchsgüter zeigt sich weiterhin gut in Form.
Informationstechnologie war der Gewinner des Jahres 2010 und kann auch im ersten Quartal 2011 seine Spitzenposition verteidigen. Der Bereich Foto - im vierten Quartal 2010 noch im Minus - schafft die Trendwende und verzeichnet zu Jahresbeginn wieder positive Wachstumsraten. Auf dem Telekommunikations-Markt verhält es sich genau umgekehrt. Den Zuwächsen zum Jahresende 2010 folgt ein schwächerer Jahresauftakt, durch den die Gesamtumsätze zurückgehen. Unterhaltungselektronik verzeichnet im ersten Quartal 2011 im Vergleich zum Vorjahreszeitraum ebenfalls sinkende Umsätze. Hingegen können Elektroklein-, Elektrogroßgeräte sowie Bürogeräte und Verbrauchsmaterial ihre zuletzt positive Entwicklung bestätigen.
Informationstechnologie: Plus 16,8 Prozent zum Jahresauftakt
Ein Marktvolumen von 4,5 Milliarden Euro im Bereich Informationstechnologie ist das Ergebnis eines beeindruckenden Umsatzzuwachses von 16,8 Prozent. Allein die letzten beiden Warengruppen erzielten im ersten Quartal rund ein Viertel des Umsatzes im IT-Bereich. Zwar erzielen Webbooks, also iPad & Co., erst einen vergleichsweise bescheidenen einstelligen Anteil am Gesamtumsatz, stellen mit ihren derzeitigen Wachstumsraten aber alle anderen Warengruppen in den Schatten. Derzeit beginnen sich die Schwerpunkte im IT-Markt hin zu innovativen Produkten zu verlagern.
Die wichtigste Umsatzquelle sind und bleiben Notebooks, die - verglichen mit dem ersten Quartal 2010 - wertmäßig noch immer zweistellig zulegen können. Der anhaltende Trend zur Mobilität spiegelt sich auch im Erfolg neuer Produkte wie E-Reader, mobile Internet Devices oder Tablet-PCs wider. Im Bereich der IT-Komponenten leisten insbesondere Datenkommunikationsgeräte und der Storage-Markt einen großen Beitrag zu der insgesamt positiven Entwicklung, allen voran interne und externe Festplatten.
Trotz eines etwas unsicherer gewordenen globalen Umfelds und einer zuletzt leicht getrübten Verbraucherstimmung in Deutschland, bewegen sich die Umsätze im Markt für Informationstechnologie auch im ersten Quartal weiterhin auf hohem Niveau. Da die Anzahl der IT-Produkte pro Haushalt signifikant zunehmen, erwartet GfK Retail and Technology weiteres Wachstum für diesen Bereich. Klassische Desktop-Rechner, Notebooks mit großem Bildschirm für zu Hause, kleinformatige Notebooks und Netbooks für unterwegs sowie Tablet-PCs sind nur einige Beispiele für die Vielzahl der Geräte, mit denen heute digitale Inhalte erlebt und gestaltet werden.
Elektrogroßgeräte: Erfreulicher Umsatzzuwachs im ersten Quartal
Nach zuletzt nur moderaten Zuwächsen beschert ein Plus von 6,4 Prozent dem Markt für Elektrogroßgeräte einen gelungenen Jahresauftakt im Vergleich zum Vorjahresquartal. Der umsatzmäßig drittstärkste Sektor im GfK TEMAX® Deutschland erwirtschaftet in den ersten drei Monaten rund 1,9 Milliarden Euro. Bis auf Gefriergeräte, die weiterhin unter Druck stehen, tragen alle Warengruppen zu diesem Wachstum bei. Vor allem Dunstabzugshauben treiben die positive Entwicklung voran, die vom andauernden Trend hin zu hochwertigen und designorientierten Kücheneinrichtungen profitieren. Der Trend für Elektrogroßgeräte zeigt insgesamt aber wieder deutlich nach oben, nicht zuletzt dank der #break# anhaltenden Nachfrage nach besonders verbrauchsarmen Produkten. GfK Retail und Technology sieht neben der Energieeffizienz auch Funktionalität und Design als zukünftigen Wachstumstreiber für Elektrogroßgeräte.
Elektrokleingeräte: Anhaltend positive Entwicklung
Ein weiterhin solides Wachstum verzeichnet der Markt der Elektrokleingeräte. Verglichen mit den ersten drei Monaten 2010 legen die Umsätze im laufenden Jahr um 6 Prozent zu. Die stärksten Impulse kommen aus den Bereichen Körperpflege und Küche. Dabei entwickeln sich vor allem Universalzerkleiner und Standmixer positiv. Letztere profitieren von einer steigenden Nachfrage nach hochwertigen Produkten. Innerhalb des wertmäßig bedeutendsten Segments, den Heißgetränkezubereitern, zeigt sich ein zweigeteiltes Bild. Während Espressokapselsysteme signifikante Wachstumsbeiträge leisten und Vollautomaten das Ergebnis immerhin stabil halten können, geht der Umsatz mit traditionellen Filterkaffeemaschinen zurück. In der Kategorie Körperpflege kommen positive Impulse primär von Mundpflegegeräten, insbesondere höherwertigen elektrischen Zahnbürsten. Das wichtige Segment der Bodenstaubsauger entwickelt sich hingegen leicht negativ, da die Umsätze vor allem in den unteren Preisklassen zurückgehen. Zum Teil kann dies durch eine gestiegene Nachfrage nach Roboter-, Alles- und Handstaubsaugern aufgefangen werden. Deren Wachstum lässt sich vor allem auf neue Produkte und Wettbewerber sowie der guten Entwicklung im Bereich hochwertiger akkubetriebener Geräte zurückführen.
Dank der Vielfalt an Produkten und Anbietern werden punktuelle Rückgänge gut kompensiert. In zahlreichen Warengruppen zeigt sich, dass viele Konsumenten zwar nicht unbedingt öfter einkaufen, dafür aber mehr Geld für Neuanschaffungen ausgeben. Eine hochwertige Ausstattung und die Qualität der gekauften Modelle spielen dabei häufig die entscheidende Rolle.
Foto: Wertwachstum um 4,2 Prozent
Das anhaltende Interesse der Verbraucher in Deutschland an Fotoprodukten schlägt sich in einem Umsatzplus von 4,2 Prozent gegenüber dem Vorjahresquartal nieder. Dabei interessieren sich die Konsumenten nach wie vor sehr für Digitalkameras und natürlich das passende Zubehör. Besonders stark ist hier die Nachfrage nach hochpreisigen Qualitätsprodukten wie zum Beispiel Objektiven. Sie verzeichnen ein zweistelliges Wertwachstum im Vergleich zum Vorjahreszeitraum. Ein weiterer Nutznießer dieser Entwicklung sind Blitzgeräte, die ebenfalls wertmäßig zulegen. Auch hochwertige Stative sind in den ersten drei Monaten besonders gefragt und generieren deutlich mehr Umsatz als noch im ersten Quartal 2010. Der Trend für digitale Bilderrahmen ist mit einem zweistelligen Umsatzrückgang hingegen weiterhin deutlich negativ. Auch ein Rückgang des #break# Durchschnittspreises vermag die zurückhaltende Nachfrage der Verbraucher bislang nicht wieder zu stimulieren.
Insgesamt ist für den Fotomarkt in diesem Jahr aber ein anhaltend positiver Trend zu erwarten. Dieser geht weiterhin vor allem von Digitalkameras aus und wird eine entsprechende Nachfrage bei nachgelagerten Produkten und Zubehör generieren.
Bürogeräte und Verbrauchsmaterial: Weiterhin positive Umsätze
Der Bereich Büroausstattung und Verbrauchsmaterial setzt den positiven Trend aus dem letzten Quartal im aktuellen Jahr fort und verzeichnet ein Umsatzplus von 3,2 Prozent im Vergleich zum Vorjahreszeitraum. Das entspricht einem Marktvolumen von 1,29 Milliarden Euro.
Die Daten- und Video-Projektoren knüpfen nahtlos an die erfreuliche Entwicklung des gesamten letzten Jahres an und sind trotz leichter Abschwächung weiter auf Wachstumskurs. Zwar gibt es dieses Jahr kein mit der Fußball-WM 2010 vergleichbares sportliches Großereignis, was den Bedarf in diesem Segment nachhaltig steigern könnte. Dennoch wird der Wunsch nach großen Bildschrimdiagonalen, der mit passenden Full-HD-Beamern gestillt werden kann, weiter wachsen. Im Markt für Laserdrucker sorgen alle Kernsegmente im ersten Quartal für einen positiven Umsatzschub. Auffällig ist der steigende Anteil von Farbgeräten. Die stärksten Wachstumsraten zeigen allerdings weiterhin multifunktionale Geräte. Hingegen geht der Markt für Tintenstrahldrucker weiter zurück. Einen großen Anteil an den sinkenden Umsätzen haben die fallenden Verkaufspreise in Computergeschäften und im Büromaschinenfachhandel. Auch wenn sich der gute Jahresstart im März nicht überall widerspiegelt, verläuft die Gesamtumsatzentwicklung des Marktes weiterhin positiv.
Unterhaltungselektronik: Moderate Einbußen
Der Markt der Unterhaltungselektronik erfährt im ersten Quartal 2011 im Vergleich zu den ersten drei Monaten des Jahres 2010 einen Umsatzrückgang von 2,2 Prozent. Der anhaltende Preisdruck in dieser Branche fordert seinen Tribut und steht einer positiven Umsatzentwicklung entgegen. Darüber hinaus sind einzelne Warengruppen zunehmend gesättigt. Dies betrifft beispielsweise LCD-Fernseher, dem Wachstumstreiber der Unterhaltungselektronik. Unter Druck sind auch die vergleichsweise jungen Warengruppen der tragbaren Audio- und Navigationsgeräte. Jedoch entwickeln sich bei Navis hochpreisige Produkte mit mobilem Zugang zu Informationen wie Verkehrs-, Flug- und Wetterdaten oder zur Google-Suche überaus positiv. Dies zeigt, dass vor allem hochwertige Produkte und Features, die dem Konsumenten einen sichtbaren Mehrwert schaffen, nach wie vor gefragt sind.
Die Umsätze mit Set-Top-Boxen entwickeln sich im Vergleich zum ersten Quartal 2010 negativ. Hier ist aber der Sondereffekt der Einführung des hochauflösenden Fernsehens im vergangenen Jahr zu berücksichtigen, der dem Markt überdurchschnittliche Zuwachsraten #break# bescherte. Daher kommt der Rückgang nicht überraschend. Ein interessantes Datum rückt für die Hersteller von Set-Top-Boxen näher. Im April 2012 wird bei drei Millionen Haushalten in Deutschland das analoge Satellitenprogramm abgeschaltet und es bleibt abzuwarten, wie sich dies auf den Umsatz auswirken wird.
Insgesamt gilt es im Bereich Unterhaltungselektronik in diesem Jahr mehr denn je, zusätzliche Kaufanreize zu schaffen. Gerade im wertmäßig mit Abstand wichtigsten Segment der Fernseher gibt es dafür sehr gute Ansatzpunkte. Denn auch angesichts der digitalen Konvergenz bildet der Fernseher immer noch das Medienzentrum privater Haushalte, das sich zudem einer ungebrochenen Nutzungsdauer erfreut. Positive Impulse erhält der TV-Markt zum einen durch den Wunsch nach großen Bildschirmen. Zum anderen wird es nach Einschätzung von GfK Retail and Technology bei 3D-Fernsehen in diesem Jahr einen spürbaren Schub geben, was auch den Absatz von 3D-Geräten bei Blu-Ray-Playern oder Heimkinoanlagen beflügeln wird.
Telekommunikation: Rückgang trotz Plus bei Smartphones
Trotz deutlicher Zuwächse im Segment der Smartphones verzeichnet der Telekommunikationsmarkt im ersten Quartal 2011 ein Umsatzminus von 8,2 Prozent im Vergleich zum Vorjahreszeitraum. Dies ist in erster Linie den Rückgängen bei Mobiltelefonen geschuldet, deren Umsatz im Vergleich zum Vorjahr deutlich schrumpft. Völlig konträr zeigt sich hingegen die Entwicklung bei Smartphones mit Umsatzzuwachsraten im hohen zweistelligen Bereich. Dank der guten Infrastruktur, einer Vielzahl flexibler Anwendungen - Stichwort Apps - und dem zunehmenden Zugriff auf soziale Netzwerke von unterwegs greifen längst nicht mehr nur Geschäftskunden, sondern immer mehr private Nutzer zu den digitalen Alleskönnern. Dementsprechend punkten in der Großfläche Smartphones unter 150 Euro (Gerätepreis ohne Subvention. Den Hauptabsatzkanal für diese Warengruppe stellt mit dreiviertel der Verkäufe jedoch weiterhin der Funkfachhandel. Ebenfalls nach wie vor positive Wachstumsraten verzeichnen kleine Telefonanlagen. Wachstumstreiber bleiben Produkte, die über keinen IP-Anschluss verfügen, dafür aber mit einer hochwertigen Ausstattung aufwarten können.
GfK TEMAX® Deutschland: Markt in guter Verfassung
Mit einem Plus von 6 Prozent im Vergleich zum Vorjahreszeitraum setzt der GfK TEMAX® Deutschland sein Wachstum des vergangenen Jahres fort. Der Markt für technische Gebrauchsgüter präsentiert sich damit in guter Verfassung mit einem gelungenen Start ins neue Jahr.
Steigende Preise, das Reaktorunglück in Fukushima sowie politische Unruhen in Nordafrika und Nahost belasten derzeit die wirtschaftlichen Rahmenbedingungen. Obwohl sich die Stimmung der Verbraucher dadurch zuletzt leicht eingetrübt hat, kann die Anschaffungsneigung ihr gutes Niveau bislang halten. Die deutschen Verbraucher, mittlerweile die Konsum-Optimisten innerhalb Europas, sehen die heimische Wirtschaft auch weiterhin klar im Aufwind. Für 2011 erwartet GfK Retail and Technology daher eine Steigerung der Ausgaben privater Haushalte, mit entsprechend positiven Auswirkungen auf den GfK TEMAX® Deutschland.
Zur Studie: Der GfK TEMAX® ist ein vom Sektor Retail and Technology geschaffener Index zum Markt der technischen Gebrauchsgüter. Die Ergebnisse basieren auf regelmäßigen Erhebungen des Handelspanels der GfK Retail and Technology. In das Handelspanel fließen weltweit Daten von mehr als 370.000 Verkaufsstellen ein.
Quelle: GfK
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