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GfK: Innovative Produkte sorgen im Bereich Unterhaltungselektronik, IT und Telekommunikation für Wachstum
Nürnberg - Der weltweite Markt für Produkte aus den Bereichen Audio/Video, Foto, IT und Telekommunikation befindet sich trotz der Krise weiterhin auf Expansionskurs; im Jahr 2009 werden die Konsumenten 2 Prozent mehr hierfür ausgeben. Die Gesamtausgaben belaufen sich weltweit in diesem Jahr voraussichtlich auf 494 Milliarden Euro (706 Milliarden US Dollar). Dies sind Ergebnisse einer Erhebungen der GfK Retail and Technology in mehr als 80 Ländern.
Japan ist mit einem Umsatzwachstum von 8 Prozent die derzeit am schnellsten expandierende Region, gefolgt von Afrika mit einem Wachstum von 6 Prozent und China mit 5 Prozent. Für Nordamerika und Gesamt-Europa wird ein Rückgang von 3 bzw. 5 Prozent erwartet.
Der Blick auf die drei größten Produktkategorien zeigt ebenfalls eine ungebrochene Wachstumsdynamik. Mobiltelefone und TV-Geräte steigern sich wertmäßig um jeweils 4 Prozent und Konsumenten-PCs um 2 Prozent. In jeder dieser Kategorien, die zusammen 78 Prozent des gesamten Marktes ausmachen, treiben Innovationen das Wachstum. Dies zeigen Neuerungen wie beispielsweise bei Smartphones, Flachbild-TV-Geräten oder Notebooks.
Auch die kleineren Produktgruppen tragen zum positiven Gesamtergebnis bei. So wird für das weltweite Absatzvolumen von Blu-ray-Geräten in diesem Jahr ein Wachstum von 117 Prozent und bei tragbaren Navigationsgeräten ein Anstieg von 17 Prozent erwartet.
Unterhaltungselektronik in Europa
Die europäischen Konsumenten werden im Jahr 2009 etwa 11 Prozent weniger für Unterhaltungselektronik ausgeben. Abgesehen vom generellen wirtschaftlichen Umfeld ist ein Hauptgrund hierfür, dass der bisherige Wachstumsmotor Flachbild-TV in diesem Jahr einen negativen Umsatztrend zeigt. Ursache sind die rasant fallenden Durchschnittspreise, die das vorhandene Mengenwachstum überkompensieren. Das sehr erfreuliche dreistellige Wachstum der Blu-ray-Player kann den Umsatzrückgang im TV-Sektor leider nicht ausgleichen.
Insgesamt wurden 50 Prozent des Umsatzes im 1. Halbjahr in den drei größten westeuropäischen Ländern erwirtschaftet. Der höchste Anteil entfiel auf Deutschland mit 19 Prozent, gefolgt von Großbritannien mit 16 Prozent und Frankreich mit 15 Prozent. Der Rest verteilt sich auf 24 weitere europäische Länder, für die die GfK Retail and Technology regelmäßig vergleichbare Daten erhebt.
Die momentane gesamteuropäische Umsatzentwicklung, die auf dem Euro basiert, wird von negativen Währungseffekten aus dem britischen und aus verschiedenen osteuropäischen Märkten beeinflusst. Das folgende Chart zeigt die länderindividuellen Entwicklungen bereinigt von Währungseffekten auf.
Die GfK erwartet für 2009 einen gesamteuropäischen Umsatz von 54 Milliarden Euro im Bereich Unterhaltungselektronik.
TV Geräte: Nachfrage steigt weiter
Wie in den vorherigen Jahren sind Fernsehgeräte in Bezug auf die verkaufte Menge immer noch ein Wachstumstreiber für den europäischen Unterhaltungselektronikmarkt. So stieg die Nachfrage um 25 Prozent. Der Umsatz ist im gleichen Zeitraum aufgrund des stetigen Preisdrucks jedoch um 7 Prozent gesunken.
Der Grund hierfür liegt zum einen in der momentan noch angespannten wirtschaftlichen Situation in vielen Ländern. Zum anderen sind die Zahlen jedoch vor dem Hintergrund der hohen Wachstumsraten im Vergleichszeitraum 2008 zu sehen. Das erste Halbjahr 2008 war geprägt von sehr hohen Verkäufen aufgrund der Fußball-Europameisterschaft.
Während die traditionellen Röhren-Fernseher (CRT-TV) mittlerweile fast keine Rolle mehr spielen, wird jeder achte Euro in einen Plasma-Fernseher investiert. Den weitaus größten Umsatzanteil verzeichnen LCD-Fernseher mit 88 Prozent; die stärksten Zuwächse verbuchen hier Geräte mit Bildschirmgrößen von 37-Zoll und mehr. Fernseher mit 32-Zoll-Bildschirmen bleiben weiterhin das gängigste Segment. Jeder dritte Konsument entscheidet sich heute für solch ein Gerät. Vor dem Hintergrund dieser Trends prognostiziert die GfK für Europa im Jahr 2009 einen Absatz von 43,5 Millionen LCD- und von 4,3 Millionen Plasma-Fernsehern.
Full-HD-Fernseher lösen zunehmend den früheren Marktstandard "HD-ready" ab. Ihr Anteil am Verkauf liegt bei den LCD-Fernsehern bereits bei 49 Prozent, bei den Plasma-TV-Geräten bei 23 Prozent.
Der durchschnittliche Preis für Fernseher lag im 1. Halbjahr 2009 bei knapp unter 600 Euro. Innerhalb von Segmenten mit gleichwertiger Produktausstattung sind Rückgänge zu verzeichnen. So liegen die Verluste bei den 37-Zoll LCD-Geräten und bei 50-Zoll Plasma-Geräten jeweils bei minus 20 Prozent. Es wird vom Erfolg neuer Features wie LED-Backlight und 200Hz-Panels abhängen, inwieweit zusätzliche Konsumentenbedürfnisse generiert und auch die Preise stabilisiert werden können.
DVD-Player und -Recorder: Marktstütze Blu-ray-Player
Der europäische Markt für DVD-Player und -Recorder verliert weiterhin an Bedeutung. In der ersten Jahreshälfte sanken die Verkäufe stückzahlbezogen um 13 Prozent; der Umsatz schrumpfte sogar um 20 Prozent.
Der traditionelle DVD-Player-Markt verzeichnet einen Rückgang von 14 Prozent in der Absatzmenge und von 25 Prozent im Umsatz. Diese Verluste werden durch das starke Wachstum der Blu-ray-Player teilweise gedämpft. So hat sich in der ersten Jahreshälfte der Absatz dieser Geräte gegenüber dem 1. Halbjahr 2008 vervierfacht. Aufgrund der stark fallenden Preise im Blu-ray-Segment (auf durchschnittlich 252 Euro von Januar bis Juni 2009) fiel das Umsatzwachstum geringer aus. Mit einem Zuwachs von 147 Prozent ist jedoch weiterhin eine höchst positive Entwicklung zu erkennen. Blu-ray-Player repräsentieren damit mittlerweile ein Drittel des europäischen DVD-Player-Umsatzes. Der DVD-Recorder-Markt ging umsatzmäßig um 32 Prozent zurück und macht nur noch 41 Prozent des gesamten DVD-Hardware-Sektors aus.
Die GfK erwartet für 2009 einen Absatz von 18,7 Millionen traditionellen Home-DVD-Playern sowie von 2,1 Millionen Blu-ray-Playern und 4,6 Millionen DVD-Recordern.
Camcorder: Wachstumstreiber HD-Technologie
In der ersten Jahreshälfte sanken die Camcorder-Verkäufe in Europa in der Menge um 16 Prozent. Der anhaltende Preisdruck führte gleichzeitig zu einem Umsatzrückgang um 27 Prozent. Aber auch für diesen Markt gibt es positive Entwicklungen: so verzeichnen High-Definition-Camcorder (HD-Camcorder) ein Mengenwachstum von 80 Prozent und eine Umsatzsteigerung von 22 Prozent. HD-Geräte repräsentieren insgesamt etwa 40 Prozent des gesamten Camcorder-Umsatzes. Bei jedem fünften verkauften Camcorder handelt es sich mittlerweile um ein HD-Gerät.
Formatbezogen sind Chip-Camcorder, bei denen die Aufnahme auf Flash Memory Cards in High- oder Standard-Definition erfolgt, das bestverkaufte Segment. Jeder dritte Camcorder arbeitet mittlerweile mit austauschbaren Speicherkarten. Die GfK erwartet, dass 2009 insgesamt 4,9 Millionen Camcorder verkauft werden.
Hifi/Home Cinema Systeme: Umsatz mit innovativen Produkten
Die Nachfrage für Hifi- und Home Cinema-Geräte ist in den ersten sechs Monaten dieses Jahres in Menge und Wert um jeweils 11 Prozent gesunken.
Es gibt jedoch auch positive Impulse: Ein starkes Wachstum verzeichnen neue Produktkonzepte wie beispielsweise voll ausgestattete Audio-Systeme mit MP3/MP4 Docking-Station sowie Surround-Sound-Projektoren und Internet-Radios. Der Umsatz mit diesen Produkten hat sich im Vergleich zum 1. Halbjahr 2008 verdoppelt und trägt bereits 13 Prozent zum gesamten Home-Audio-Umsatz bei.
Darüber hinaus konnten sich Dolby Digital-Receiver gegen den negativen Gesamttrend behaupten und erreichten einen leichten Umsatzzuwachs von 1 Prozent. Insbesondere Produkte über 600 Euro steigerten sich wertmäßig um 8 Prozent und repräsentieren nun 46 Prozent des gesamten Receiver-Umsatzes.
Tragbare Audiogeräte: Zusatzfunktionen gefragt
Der Markt für tragbare Audiogeräte musste einen Umsatzrückgang verzeichnen. Während das Absatzvolumen im 1. Halbjahr um 11 Prozent schrumpfte, ging der Umsatz um 16 Prozent zurück. Der Grund dafür ist das hohe Aufkommen an MP3- und MP4-Geräten in ganz Europa. Die einzigen Produktgruppen, die sich heute noch konstant und in einigen Ländern positiv entwickeln, sind Radios mit und ohne Weckfunktion. Während erstere vor allem von der Entwicklung der iPod-Docking-Funktion profitieren, werden letztere besonders durch das Internet-Radio aufgewertet.
Die GfK prognostiziert für 2009 eine Absatzmenge von 38,1 Millionen MP3/MP4-Playern. MP3/MP4-Zubehörprodukte wie Ladegeräte und FM-Transmitter werden auch in Zukunft von der hohen Penetration von MP3/MP4-Playern profitieren.
In-Car-Elektronik: Zuwachs bei Multimedia-Geräten
Der In-Car-Elektronik-Markt leidet derzeit unter der momentanen wirtschaftlichen Situation. Verglichen mit 2008 verzeichnen Autoradios, Navigationssysteme und Multimedia-Produkte im 1. Halbjahr 2009 einen Umsatzrückgang von 25 Prozent.
Das Absatzvolumen von tragbaren Navigationssystemen ist um 9 Prozent gesunken, während der Durchschnittspreis um 20 Prozent auf 163 Euro gefallen ist. Hoch attraktive Funktionen wie 3D-Abbildungen, realistische Darstellungen von Verkehrsknotenpunkten und die Übermittlung von Verkehrsinformationen in Echtzeit konnten den starken Preisdruck etwas abfedern. Die GfK erwartet, dass am Ende des Jahres 2009 in Europa eine Absatzmenge von 16,5 Millionen tragbaren Navigationsgeräten verbucht werden kann.
Im Bereich Car Audio greifen die Konsumenten zu immer besser ausgestatteten Produkten: iPod- und USB-Anschlüsse sowie Bluetooth sind hier die bevorzugten Zusatzfunktionen. Allerdings können auch diese den Absatzrückgang von 17 Prozent in Menge und 24 Prozent im Wert nicht verhindern.
Positiv entwickeln sich die hochpreisigen Produkte in diesem Sektor. Die Nachfrage für Multimedia-Monitore (teilweise inklusive Navigationsfunktion) erlebt einen Mengenzuwachs von 7 Prozent. Dies bestätigt, dass immer noch Interesse an integrierten In-Car-Multimedia-Geräten besteht und die Konsumenten bereit sind, hohe Beträge von rund 570 Euro (950 Euro bei Geräten mit Navigationsfunktion) zu investieren.
Speichermedien: Teilmärkte stabil
Die Nachfrage nach optischen Speichermedien (Rohlingen) schwindet umso stärker, je mehr Alternativen für CDs und DVDs auf den Markt kommen. HDD-Recorder, Streaming-Produkte, Video- und Musik-Geräte mit Bluetooth, USB-Anschluss oder direkter Verbindung zum MP3/MP4-Player. Die europäischen Konsumenten kauften im 1. Halbjahr 2009 insgesamt 12 Prozent weniger DVD- und 20 Prozent weniger CD-Rohlinge.
Auf der anderen Seite können Flash-USB-Sticks und Flash-Cards immer noch einen Umsatzzuwachs von 33 Prozent beziehungsweise 13 Prozent verzeichnen. Während das 2. Halbjahr 2008 hier von stark fallenden Preisen und steigenden Speicherkapazitäten gekennzeichnet war, hat sich die Situation in der ersten Jahreshälfte 2009 etwas stabilisiert.
Quelle: GfK
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