Gesamttürkische Grundlagenstudie: TV dominiert Mediennutzung in der Türkei
Berlin - In der Türkei ist das Fernsehen Medium Nummer Eins. 97% der Türken sehen täglich fern, im Durchschnitt 3,8 Stunden. In Deutschland wird mit 3,71 Stunden pro Tag etwas weniger fern gesehen. Wie in allen Industrienationen nutzen die Jungen (3,1h) TV weniger als die Älteren ab 50 Jahren (4,5h). Das ergab die erste gesamttürkische Grundlagenstudie, die jetzt von LILJEBERG Research International vorgelegt wurde.
Die Gewichtung der Medien auf dem türkischen Werbemarkt dokumentiert die spontane (ungestützte) Werbeerinnerung. Sie liegt beim Medium Nummer 1, dem Fernsehen, bei 67%. Dann folgen Tageszeitungen, allen voran die Boulevard-Blätter Posta und Hürriyet und Zeitschriften mit rund 30%, Plakate mit ca. 24% und Radio mit rund 13%. Hintergrund: 68% der Türken haben kein Auto, daher ist die Radionutzung deutlich geringer. "Die ungestützte Werberinnerung ist in der Türkei sehr hoch", bilanziert Dr. Holger Liljeberg, Geschäftsführer von LILJEBERG Research International. "Die Türken sind aufgeschlossen gegenüber Werbung. Vor allem bei Werbebriefen, im Internet und bei Printwerbung ist die Akzeptanz höher als in Deutschland."
Die negative Ausnahme bildet hier SMS-Werbung. Diese wird von mehr als der Hälfte der Türken als sehr störend empfunden. Per SMS wird in der Türkei momentan häufig geworben. Über ein Handy bzw. einen Vertrag verfügen aktuell 78% der Türken. Anders als in Deutschland werden aber vor allem Prepaid-Angebote genutzt (65%).
Entwicklungspotenzial bietet die Türkei im Bereich Zeitschriften und Magazine. Lediglich 17% der Türken sind regelmäßige Leser. Allerdings ist auch der Umfang des Angebots nicht mit dem in Deutschland vergleichbar. Tageszeitungen werden jedoch von 68% der Türken regelmäßig gelesen.
Der Anteil der Türken, die regelmäßig das Internet nutzen ist - wie die Studie ermittelte - mit 40% relativ hoch, der Anteil derer, die online shoppen mit 5,5% bisher eher gering. Bei den derzeit noch wenigen Nutzern von Onlineshopping sind jedoch klare Präferenzen auszumachen. Vor allem Handies und Telefone, Druckerzeugnisse, CDs und DVDs, Tickets und Elektrogeräte sind gefragt. "Ganz offensichtlich gibt es ein großes Potenzial für Anbieter von Online Shopping. Allerdings müssen dafür wohl die bisherigen Zahlungs- und Liefermodalitäten in der Türkei modernisiert sowie zuverlässig und sicher gestaltet werden", so Dr. Holger Liljeberg.
Die Studie der LILJEBERG Research International wurde im Oktober und November 2008 als proportionale Random Stichprobe über Telefoninterviews durchgeführt. Die empirische Basis umfasst 1.101 repräsentativ ausgewählte Personen in der gesamten Türkei. Zu den Untersuchungsfeldern zählten auch Lebenszufriedenheit, Wohnsituation, Erlebnismilieus, Kauf- und Freizeitverhalten und anderes.
Quelle: Liljeberg Research International
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