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Markus Herbig, Frank Herzog, Debaro "Für uns war der Schritt zu einem eigenen Unternehmen, das sich auf Online Mafo konzentriert, nur logisch."

Wie kam es zur Gründung von Debaro?
Markus Herbig: Ich habe mich Anfang letzten Jahres dazu entschieden, nach über 30 Jahren in derselben Firma, noch einmal eine berufliche Herausforderung zu suchen. Dass Corona alles andere überschatten würde, war mir zu diesem Zeitpunkt noch nicht klar. Ich habe dann während dem ersten Lockdown intensive Gespräche mit Familie und Freuden geführt und irgendwann habe ich auch den Kontakt zu Frank Herzog gesucht. Wir kennen uns bereits seit vielen Jahren und haben in der Vergangenheit bei dem einen oder anderen Projekt sehr erfolgreich zusammengearbeitet.
Frank Herzog: Für uns war die Situation zu diesem Zeitpunkt nicht einfach, die Teststudios waren mehr oder weniger stillgelegt und keiner in der Branche wusste so genau, wie sich alles entwickeln würde, wann wir wieder öffnen können bzw. wie denn der Alltag im Teststudio mit Corona aussehen könnte. An eine Zeit nach Corona haben wir damals noch nicht gedacht, wie jetzt auch noch nicht, aber uns war allen klar, dass wir einen Weg finden müssen, unsere Arbeit trotzdem fortzusetzen, schließlich hängen ja auch viele persönliche Schicksale an unserem Betrieb.
Markus Herbig: Ich habe bereits vor 10 Jahren die ersten Gehversuche in der Online Marktforschung machen dürfen und haben in den folgenden Jahren zusammen mit einem tollen Team eine eigene Online Abteilung aufgebaut. Zuletzt habe ich diesen Geschäftsbereich für ganz Europa verantwortet. Daher lag es nahe, dass ich mich wieder in diesem Bereich engagieren würde.
Frank Herzog: Für uns war das Thema Online nie ganz weit vorne, da wir mit dem klassischen Studio bzw. Offline Geschäft mehr als gut ausgelastet waren und über die vergangenen Jahre stetig und solide gewachsen sind. In unserem Gespräch sind Markus und ich dann ganz schnell auf den Punkt gekommen, dass wir uns zusammentun wollen und insbesondere den Online Bereich unserer Unternehmensfamilie ausbauen wollen. Corona und das Ausweichen auf das Methodenspektrum der Online Marktforschung hat diese Entscheidungsfindung noch beschleunigt.
Markus Herbig: Für mich war sehr reizvoll, wieder in einer Firma mit familiärem Umfeld arbeiten zu können, was ich in den letzten Jahren im vorherigen Job etwas zu kurz gekommen ist; ich wurde von der Belegschaft sehr herzlich empfangen und freue mich, die Kollegen insbesondere im Online Bereich – aber nicht nur – unterstützen zu können.
Was bedeutet der Namen Debaro?
Frank Herzog: Wir haben hier das Pferd von hinten aufgezäumt. Jürgen Glaser und Ich hatten schon vor längerem die Idee, ein eigenes Panel aufzubauen und bundesweite Studien anzubieten. Dabei ist uns der Name "Deutschland-Barometer" eingefallen; die Idee ist aber in der Schublade geblieben, bis Markus und ich über die Gründung einer neuen Firma gesprochen haben. Markus bringt die notwendige Erfahrung mit, ein Panel aufzusetzen, auszubauen und zu vermarkten. Ich habe ihm damals angeboten, doch unsere Idee für den Namen aufzugreifen.
Markus Herbig: Für mich war der Name "Deutschland-Barometer" eine tolle Idee, weil dadurch kurz und knackig erklärt wird, für was das Panel in erster Linie steht. Der Firmenname war dann durch Abkürzung der ersten Silben schnell gefunden.
Inwieweit ist die Gründung von Debaro als Spezialist für Online-Befragungen für MS-Teststudios und Punkt auch eine Reaktion auf die schwierige Situation für Teststudios durch die Corona-Pandemie?
Frank Herzog: Corona hat die Entwicklung, die wir in der Branche über die letzten Jahre beobachten konnten, nur noch beschleunigt. Der Trend hin zu mehr Online und virtuellen Lösungen war vorher schon mehr als evident – insbesondere im quantitativen Bereich.
Markus Herbig: Von der Digitalisierung der Fragebögen war es nur noch ein kleiner Schritt zur Virtualisierung. Allerdings hätten sich vor einem Jahr nur wenige gedacht, dass auch der qualitative Bereich mehr oder weniger komplett online abgebildet werden kann. Oder dass viele Geschäftsreisen gar nicht mehr nötig sind, weil man vom eigenen PC auch gut beobachten kann.
Frank Herzog: Für uns war also der Schritt zu einem eigenen Unternehmen, das sich auf Online Mafo konzentriert, nur logisch. Dass Markus zu diesem Zeitpunkt gerade verfügbar wurde, sehe ich als glückliche Fügung.
Wo wird sich Debaro im Markt einsortieren? Wird sich Debaro als eigener Researchpartner positionieren oder vor allem für die verbundenen Teststudios im Hintergrund arbeiten?
Markus Herbig: Ich sehe das nicht als Oder-, sondern eindeutig als Und-Verknüpfung. Will heißen, ich bin für die Kollegen bei den Teststudios Deutschland der Partner für die Durchführung von quantitativen Online Studien aus dem Studiobereich, ob es nun Home-Use-Tests sind, die Abbildung von einzelnen Nachbefragungen oder auch einmal die Programmierung von Screenern; darüber hinaus positioniert sich die Debaro aber auch als eigenständiger Researchpartner für Kunden aus sämtlichen Branchen; wir können Studien konfektionieren, programmieren, hosten und natürlich durchführen, und liefern - nach Vercodung wenn nötig - die Daten in allen gängigen Formaten, darüber hinaus umfasst unser Leistungsspektrum eine einfache Tabellierung - wenn gewünscht; aber ich berate unsere Kunden natürlich auch gerne, was online überhaupt möglich ist und wo sich eventuell eine andere Herangehensweise empfiehlt.
Frank Herzog: Aus meiner Sicht und ich spreche da auch für Jürgen Glaser, ergänzt die Debaro mit ihrem Leistungsspektrum perfekt unser bisheriges Angebot. Damit können wir unseren Kunden mehr anbieten und machen uns damit auch ein Stück weit unabhängiger von externen Ressourcen, in Zeiten schwächelnder Umsätze ein wichtiger wirtschaftlicher Faktor.
Markus Herbig: Ergänzend wäre noch zu erwähnen, dass die Debaro auch über das Panel "Deutschland-Barometer" mit den Teststudios Deutschland zusammenarbeitet: die Probanden, die bisher über die Studios betreut wurden und eine interne Qualitätskontrolle durchlaufen haben, sind auch als Teilnehmer ins Online Panel eingeladen worden; so schaffen wir eine perfekte Synergie, können z.B. den Einladungsprozess für grosszahlige Offline Studien effektiver und schneller gestalten und haben gleichzeitig eine hohe Responserate.
Es gibt immer mehr automatisierte Lösungen für komplette Marktforschungsstudien. Sie gründen und investieren dagegen in ein Institut mit maßgeschneiderten Methoden. Was macht Sie zuversichtlich, dass Ihr Start-up erfolgreich wird?
Markus Herbig: Es ist denke ich in Zeiten wie diesen immer ein Wagnis, etwas Neues aufzuziehen. Aber wir sind sehr zuversichtlich, dass es uns gelingen wird, auf dem Markt ein gewisses Standing zu erreichen. Dabei sehe ich die Debaro nicht im Widerspruch zu den automatisierten Lösungen, die derzeit - auch aufgrund von Corona - verstärkt auf den Markt drängen. Ich verstehe unser Angebot als Komplementärangebot und bin sehr offen einer Automatisierung gegenüber, ich sehe aber auch, dass es Grenzen der Automatisierung gibt.
Frank Herzog: Ich glaube, dass jeder methodische Ansatz seine Daseinsberechtigung hat, aber ich weiß auch, dass jeder Kunde auch etwas anders tickt, der eine will eine vollständige Automatisierung, der andere eben nicht; ich möchte das mal vergleichen mit den DIY Ansätzen von u.a. Google, wenn man weiß, wie man mit den Ergebnissen umgehen muss und was man daraus ableiten kann, ist das sicherlich eine gute Sache; andere tun sich damit eben schwer.
Markus Herbig: Ich möchte noch anmerken, dass die Debaro ein Felddienstleister ist, d.h. wir sammeln Daten, auf welcher Plattform oder mit welcher Software ist erst einmal zweitrangig, und bei aller Automatisierung, die Probanden wird man niemals ersetzen können, und die haben wir bei uns im Panel.
Wie sehen Ihre Ziele bis zum Ende 2021 aus? Was sind die weiteren Pläne für die Zukunft?
Markus Herbig: Wir möchten die Debaro in diesem Jahr auf dem Markt etablieren und als verlässlichen Partner für unsere Kunden auf dem deutschsprachigen Markt installieren. Und ich freue mich über jeden Kundenkontakt, der bei mir aufschlägt. Es ist dabei wichtig, dass wir gewinnbringend arbeiten, aber ich möchte mich nicht mehr auf das Mantra einlassen, Marge über alles andere zu stellen. Arbeit soll ja auch Spaß machen und wir wissen alle, dass nicht alle Projekte gleich gut kalkuliert sind.
Frank Herzog: Wir haben schon immer nach der Devise gearbeitet, unsere Kunden langfristig zu binden, dass da mal das eine oder andere Projekt aus dem Rahmen fällt, ist denke ich ganz normal. Wichtig ist nur, dass wir nun mit der Debaro ein noch breiteres Angebotsspektrum anbieten können.
Markus Herbig: Und das mittelfristig auch für internationale Kunden.
/jre
Weitere Informationen zum Unternehmen auf marktforschung.de:

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