Studie von iconkids & youth Fragwürdige Trends im Freizeitverhalten von Kindern

64 Prozent der 425 befragten 6- bis 9-Jährigen geben an, sie würden mindestens mehrmals pro Woche Freunde besuchen. Im Jahr 2016 waren es noch 73 Prozent der Kinder, das sind neun Prozentpunkte mehr.
Dazu spielen immer weniger Kinder regelmäßig draußen. Waren es 2016 76 Prozent, sind es jetzt noch 65 Prozent. Deutlich ist auch der Rückgang an Kindern, die mehrmals in der Woche im Verein Sport treiben. 34 Prozent regelmäßige Sportverein-Aktive 2016 stehen nur noch 23 Prozent 2019 gegenüber.
Ganztagsunterricht verhindert Freizeitaktivitäten
Eine wichtige Ursache für das veränderte Freizeitverhalten liegt in der Zunahme der Ganztagschulangebote in der Grundschule. "Wer erst um 16.00 Uhr von der Schule nach Hause kommt, der hat weder Zeit noch Lust für zeitraubende Aktivitäten. Dem bleibt neben den Hausaufgaben oft nur das Chillen, bis er 4 Stunden später wieder ins Bett muss," so Ingo Barlovic, Geschäftsführer von iconkids & youth.
Zu dem Trend trägt aber auch die Überbehütung der Kinder bei. "Kinder sollen immer mehr unter Kontrolle sein. Es fehlt an Freiraum, um neue Erfahrungen zu machen. Dies wäre aber wichtig für die Persönlichkeitsbildung", glaubt der Jugendforscher.
Bei den Freizeitaktivitäten zu Hause zeigen sich dementsprechend recht wenig Veränderungen: Drinnen kann man schneller und flexibler etwas tun, es ist weniger zeitaufwändig und man steht unter Kontrolle. Jedoch hilft mittlerweile nur noch ein gutes Drittel (31 Prozent) der 6- bis 9-Jährigen mehrmals in der Woche bei der Hausarbeit, 6 Prozentpunkte weniger als 2016 (37 Prozent).
Auffällig ist das veränderte Medienverhalten: Nur noch 70 Prozent der Kinder schauen täglich das klassische (=lineare) Fernsehprogramm, also Fernsehen live. 2016 taten dies noch 78 Prozent. Bei den Kindern muss das klassische Fernsehen damit in den letzten 3 Jahren einen Verlust von acht Prozentpunkten an täglichen Sehern hinnehmen.
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