Nielsen FMCG-Produkte: Schwächster Preisanstieg seit sechs Jahren

Laut Nielsen Growth Reporter war der Preisanstieg bei Verbrauchsgütern des täglichen Bedarfs, also Lebensmitteln, Getränken und Hygieneartikeln im ersten Quartal 2016 europaweit so gering wie seit sechs Jahren nicht mehr.

Nielsen Growth Reporter FMCG-Produkte (Bild: Nielsen)
Nielsen Growth Reporter: FMCG-Produkte (Bild: Nielsen)

Gleichzeitig kauften die Konsumenten mehr von diesen Produkten – die Absätze steigen seit acht aufeinanderfolgenden Quartalen. Im ersten Quartal 2016 waren die FMCG-Verkäufe für ganz Europa gegenüber dem Vorjahr um 0,7 Prozent gestiegen. Dies ist der geringste Anstieg seit dem ersten Quartal 2010 (0,5 Prozent). Die Absätze stiegen um 0,8 Prozent an. In der Konsequenz stiegen die Einnahmen an den Ladenkassen um 1,5 Prozent – der geringste Anstieg seit knapp drei Jahren (1,2 Prozent im Q2/2013).

Jean-Jacques Vandenheede, Director of Retail Insights Nielsen Europe, sagt: "Europa wurde in diesem Quartal von einem deutlichen Rückgang der Preise in zwei der fünf großen Märkte nach unten gezogen – Deutschland und Italien. Die niedrigeren Preise werden durch einen stärkeren Preiswettbewerb unter den Einzelhändlern und sinkende Produktionskosten, vor allem wegen der niedrigeren Energiepreise, getrieben."

Große Unterschiede zwischen europäischen Ländern

Das höchste Wachstum unter den 21 Ländern der Studie im ersten Quartal konnte die Türkei mit einem Plus von 9,7 Prozent gegenüber dem Vorjahr erreichen, gefolgt von Polen (+4,8 Prozent) und Ungarn (+4,6 Prozent). Den größten Rückgang beim Wachstum verzeichneten dagegen Griechenland (-6,1 Prozent) und Finnland (-2,8 Prozent).

Betrachtet man die fünf großen westeuropäischen Märkte, so liegt Spanien mit einem Plus von 3,1 Prozent an der Spitze, gefolgt von Frankreich (+2,2 Prozent). Deutschland ist das einzige Land mit einem Rückgang im Jahresvergleich (-0,4 Prozent) – auf die komplette Studie bezogen eines von vieren.

Jean-Jacques Vandenheede beschreibt das Bild in Europa als nicht einheitlich. Es gebe keine Konsistenz in der Performance zwischen den Ländern und nicht den einen großen Trend. Und in Europa sei soweit es den FMCG-Sektor betreffe, kein homogener Markt vorhanden.

Zur Studie:
Der Nielsen Growth Reporter vergleicht die Marktentwicklung (Nominalwert und Einheiten) im FMCG-Sektor in ganz Europa. Er basiert auf den Umsatzdaten, die Nielsen in 21 europäischen Märkten erhebt und deckt die Umsätze der Vertriebslinien Lebensmittel, Hypermarkt, Supermarkt, Discounter und Convenience ab. Er basiert auf dem größtmöglichen Warenkorb an Produktkategorien, den Nielsen in jedem dieser Länder und Vertriebslinien kontinuierlich verfolgt.

dr

 

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