Finanzstudie von Ipsos Finanzmarktforscher: Deutsche Bank würde von Fusion profitieren

Ipsos hat sich eines spannenden Themas angenommen: Kann die Deutsche Bank durch eine Fusion mit der Commerzbank neue Kunden erreichen? Die Analyse führt zu einem überraschend klaren Ja.

Kaum ein Thema bewegt die Finanzbranche dieser Tage so sehr wie die Gespräche zwischen Deutscher Bank und Commerzbank - und die damit verbundene Spekulation um eine Fusion der beiden Bankhäuser. Die Finanzmarktforscher von Ipsos haben aus diesem Anlass die Reichweiten unter den Privatkunden der beiden Banken unter die Lupe genommen, inklusive der 2010 von der Deutschen Bank übernommenen Postbank. Dabei stand die Frage im Vordergrund, ob durch die Fusion ein tatsächlicher Neukundengewinn für die Deutsche Bank erreicht würde. 

Auf Basis des Ipsos Finanzmarktpanels mit mehr als 28.000 Personen, die mindestens eine Bankverbindung haben, ergeben sich zunächst 6,8 Prozent Kunden der Deutschen Bank, 14,1 Prozent für die Postbank und 9,6 Prozent zählten zu den Commerzbank-Kunden. Natürlich gebe es Kunden, die bei mehreren der drei Geldhäuser Konten hätten, aber der Anteil sei nicht hoch, schreibt Ipsos.

40 Prozent mehr Privatkunden

Die Analyse ergab nun, dass nur jeder fünfte Commerzbankkunde gleichzeitig Kunde der Deutschen Bank bzw. Postbank ist. Durch eine Fusion mit der Commerzbank würde sich demnach die Privatkundenbasis der Deutschen Bank (inkl. Postbank) um ca. 40 Prozent vergrößern. Außerdem wären acht von zehn der durch den Zusammenschluss dazu gewonnenen Kunden Neukunden.

Ipsos Finanzmarktexperte Michael Dorsch: "Bei der Bewertung eines solchen Zusammenschlusses sind neben der Vergrößerung der Kundenbasis natürlich viele weitere Faktoren zu berücksichtigen: Synergien und damit verbundene Einsparungen, Aufwand und Kosten des Mergers angesichts drängender, aktueller Herausforderungen, Arbeitsplatzverluste und vieles mehr. Aber spannend ist diese Analyse allemal."

Das Ipsos Finanzmarktpanel befragt pro Quartal 20.000 Haushalte in Deutschland zu ihren Aktivitäten im Finanzmarkt. Dabei werden Bestände, Neuabschlüsse inkl. Informationsprozess und Kündigungen in den Bereichen Versicherungen, Bankendienstleistungen und Bausparen erfasst. 

 

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